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Die Grenzboten. Jg. 18, 1859, II. Semester. III. Band.

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^.000 Mann. Da die Bataillone des stehenden Heeres im Frieden nur
^ Mann stark, die Jägerbataillone noch schwacher sind, da ferner für die
"Uidwehr im Frieden nur schwache Stämme bestehen, die Ersatzbataillone
°ber überhaupt erst bei einer Mobilmachung aufgestellt werden, so beläuft sich
Friedensstand der Infanterie auf nicht mehr als etwa 92,000 Mann,
^de Mobilisirung bringt also deren Stand auf das Vierfache des Friedens-
standcs.

Die Cavalerie ist wie die Infanterie in Regimenter eingetheilt. Auf
Kriegsstande besteht sie aus folgenden Truppentheilen: 10 Kürassier-
^gttnentern, wobei 2 der Garde, 5 Dragonerregimentern, wobei 1 der Garde,
^ Klanenregimcntern, wobei 2 der Garde. 13 Husarcnregimentern, wobei 1
^ Garde angehört, 2Gardelandwehrcavalerieregimentern, 8 schweren Landwehr-
^Megunentern, 4 L andwehrdragonerregimentern, 8 Landwehrulanenregimen-
12 Landwehrhusarenregimentern, 8 Escadrons der 8 Landwehrbataillone der
^Krveregimenter. 104 Escadrons der Landwehr zweiten Aufgebots, 40 Ersatz,
^ccidrons. Die Regimenter haben auf dem Kriegsfuß eine Stärke von
^ Pferden. Der ganze Stand der Cavalerie kommt auf 440 Escadrons
65.000 Pferde. Im Frieden zählt die Reiterei etwa 23,000 Pferde, da
Linienregimenter im Frieden fast so stark sind als im Kriege.

Die Artillerie besteht aus 9 Regimentern, wovon 1 der Garde angehört.
"6 Landwehrverhältniß existirt zwar auch für dieArtillcriemannschaften^ doch
Werden für den Fall der Mobilmachung keine besondern Truppenkörper als
"ndwehrartillerie formirt. Ein Artillerieregiment ist im Frieden etwa
^6 Mann mit 560 Pferden stark. Im Kriege soll ein Regiment 1) die
Setzung dje Artillerie eines im Felde operirenden Armeecorps hergeben.
^ Ersatzbatterien bilden, 3) die Festungsartillcrie für eine mehr oder minder
Zahl von Festungen liefern. Es muß zu dem Ende auf etwa 500v bis
^ Pferden gebracht werden. Die gesammte Artillerie
'^'de hiernach im Frieden aus 15.000. im Kriege aus mindestens 45,000
Harm.

.Die Ingenieure und Pionniere bestehen aus dem Corps der Offiziere (Jn-
^N'eurcvrps) und 9 Pionnierabthcilungen. wovon 1 der Garde. Im Frieden
^hier die Pionniere in Summa 2400 Mann, im Kriege gegen 8000 Mann.

An Train für die Bedürfnisse bei den Truppen, den Brückenequipagen
^ der Administration (Verpflegungs- und Lazarethwesens) sind bei der
^bilmachung für die ganze Armee etwa 30.000 Mann und ebenso viele
^de nothwendig. Für den Train existirt seit 1853 bei jedem Armeecorps ein
Zacher Stamm.

Den gesammten Friedensstand der preußischen Landarmee kann man auf
^'V00 Mann anschlagen, den Kriegsstand auf 540.000 bis 550.000 Mann.


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^.000 Mann. Da die Bataillone des stehenden Heeres im Frieden nur
^ Mann stark, die Jägerbataillone noch schwacher sind, da ferner für die
"Uidwehr im Frieden nur schwache Stämme bestehen, die Ersatzbataillone
°ber überhaupt erst bei einer Mobilmachung aufgestellt werden, so beläuft sich
Friedensstand der Infanterie auf nicht mehr als etwa 92,000 Mann,
^de Mobilisirung bringt also deren Stand auf das Vierfache des Friedens-
standcs.

Die Cavalerie ist wie die Infanterie in Regimenter eingetheilt. Auf
Kriegsstande besteht sie aus folgenden Truppentheilen: 10 Kürassier-
^gttnentern, wobei 2 der Garde, 5 Dragonerregimentern, wobei 1 der Garde,
^ Klanenregimcntern, wobei 2 der Garde. 13 Husarcnregimentern, wobei 1
^ Garde angehört, 2Gardelandwehrcavalerieregimentern, 8 schweren Landwehr-
^Megunentern, 4 L andwehrdragonerregimentern, 8 Landwehrulanenregimen-
12 Landwehrhusarenregimentern, 8 Escadrons der 8 Landwehrbataillone der
^Krveregimenter. 104 Escadrons der Landwehr zweiten Aufgebots, 40 Ersatz,
^ccidrons. Die Regimenter haben auf dem Kriegsfuß eine Stärke von
^ Pferden. Der ganze Stand der Cavalerie kommt auf 440 Escadrons
65.000 Pferde. Im Frieden zählt die Reiterei etwa 23,000 Pferde, da
Linienregimenter im Frieden fast so stark sind als im Kriege.

Die Artillerie besteht aus 9 Regimentern, wovon 1 der Garde angehört.
"6 Landwehrverhältniß existirt zwar auch für dieArtillcriemannschaften^ doch
Werden für den Fall der Mobilmachung keine besondern Truppenkörper als
"ndwehrartillerie formirt. Ein Artillerieregiment ist im Frieden etwa
^6 Mann mit 560 Pferden stark. Im Kriege soll ein Regiment 1) die
Setzung dje Artillerie eines im Felde operirenden Armeecorps hergeben.
^ Ersatzbatterien bilden, 3) die Festungsartillcrie für eine mehr oder minder
Zahl von Festungen liefern. Es muß zu dem Ende auf etwa 500v bis
^ Pferden gebracht werden. Die gesammte Artillerie
'^'de hiernach im Frieden aus 15.000. im Kriege aus mindestens 45,000
Harm.

.Die Ingenieure und Pionniere bestehen aus dem Corps der Offiziere (Jn-
^N'eurcvrps) und 9 Pionnierabthcilungen. wovon 1 der Garde. Im Frieden
^hier die Pionniere in Summa 2400 Mann, im Kriege gegen 8000 Mann.

An Train für die Bedürfnisse bei den Truppen, den Brückenequipagen
^ der Administration (Verpflegungs- und Lazarethwesens) sind bei der
^bilmachung für die ganze Armee etwa 30.000 Mann und ebenso viele
^de nothwendig. Für den Train existirt seit 1853 bei jedem Armeecorps ein
Zacher Stamm.

Den gesammten Friedensstand der preußischen Landarmee kann man auf
^'V00 Mann anschlagen, den Kriegsstand auf 540.000 bis 550.000 Mann.


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[0361] ^.000 Mann. Da die Bataillone des stehenden Heeres im Frieden nur ^ Mann stark, die Jägerbataillone noch schwacher sind, da ferner für die "Uidwehr im Frieden nur schwache Stämme bestehen, die Ersatzbataillone °ber überhaupt erst bei einer Mobilmachung aufgestellt werden, so beläuft sich Friedensstand der Infanterie auf nicht mehr als etwa 92,000 Mann, ^de Mobilisirung bringt also deren Stand auf das Vierfache des Friedens- standcs. Die Cavalerie ist wie die Infanterie in Regimenter eingetheilt. Auf Kriegsstande besteht sie aus folgenden Truppentheilen: 10 Kürassier- ^gttnentern, wobei 2 der Garde, 5 Dragonerregimentern, wobei 1 der Garde, ^ Klanenregimcntern, wobei 2 der Garde. 13 Husarcnregimentern, wobei 1 ^ Garde angehört, 2Gardelandwehrcavalerieregimentern, 8 schweren Landwehr- ^Megunentern, 4 L andwehrdragonerregimentern, 8 Landwehrulanenregimen- 12 Landwehrhusarenregimentern, 8 Escadrons der 8 Landwehrbataillone der ^Krveregimenter. 104 Escadrons der Landwehr zweiten Aufgebots, 40 Ersatz, ^ccidrons. Die Regimenter haben auf dem Kriegsfuß eine Stärke von ^ Pferden. Der ganze Stand der Cavalerie kommt auf 440 Escadrons 65.000 Pferde. Im Frieden zählt die Reiterei etwa 23,000 Pferde, da Linienregimenter im Frieden fast so stark sind als im Kriege. Die Artillerie besteht aus 9 Regimentern, wovon 1 der Garde angehört. "6 Landwehrverhältniß existirt zwar auch für dieArtillcriemannschaften^ doch Werden für den Fall der Mobilmachung keine besondern Truppenkörper als "ndwehrartillerie formirt. Ein Artillerieregiment ist im Frieden etwa ^6 Mann mit 560 Pferden stark. Im Kriege soll ein Regiment 1) die Setzung dje Artillerie eines im Felde operirenden Armeecorps hergeben. ^ Ersatzbatterien bilden, 3) die Festungsartillcrie für eine mehr oder minder Zahl von Festungen liefern. Es muß zu dem Ende auf etwa 500v bis ^ Pferden gebracht werden. Die gesammte Artillerie '^'de hiernach im Frieden aus 15.000. im Kriege aus mindestens 45,000 Harm. .Die Ingenieure und Pionniere bestehen aus dem Corps der Offiziere (Jn- ^N'eurcvrps) und 9 Pionnierabthcilungen. wovon 1 der Garde. Im Frieden ^hier die Pionniere in Summa 2400 Mann, im Kriege gegen 8000 Mann. An Train für die Bedürfnisse bei den Truppen, den Brückenequipagen ^ der Administration (Verpflegungs- und Lazarethwesens) sind bei der ^bilmachung für die ganze Armee etwa 30.000 Mann und ebenso viele ^de nothwendig. Für den Train existirt seit 1853 bei jedem Armeecorps ein Zacher Stamm. Den gesammten Friedensstand der preußischen Landarmee kann man auf ^'V00 Mann anschlagen, den Kriegsstand auf 540.000 bis 550.000 Mann. 44*

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 18, 1859, II. Semester. III. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341590_107585/361>, abgerufen am 22.07.2024.