Die Grenzboten. Jg. 17, 1858, I. Semester. II. Band.Literatur. Den tsche Vergangenheit. Die Männer der Ncformatioin Porträts, Biographien, Autographen, Bezeichnend für die Deutschen ist der Weg, aus welchem das Verständniß Literatur. Den tsche Vergangenheit. Die Männer der Ncformatioin Porträts, Biographien, Autographen, Bezeichnend für die Deutschen ist der Weg, aus welchem das Verständniß <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0246" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/186658"/> </div> </div> <div n="1"> <head> Literatur.</head><lb/> <div n="2"> <head> Den tsche Vergangenheit.</head><lb/> <p xml:id="ID_555"> Die Männer der Ncformatioin Porträts, Biographien, Autographen,<lb/> I, und 2. Lief. iZ 25 Sgr.) (hcrnnSg. von L, Bechstein) Bibliog. Institut in<lb/> Hildburghausen 1857. — Das Werk soll in 12—14 Lieferungen erscheinen, jede<lb/> soll enthalten 4 Biographien, 3 Bildnisse und !j—1 Facsimiles. Titel und Ein¬<lb/> leitung mit dem letzten Hest. Die Stiche sind von Carl Barth; der wohlrenom-<lb/> mirte Stecher widmete, wie die Ankündigung sagt, seine letzten Lebensjahre dem<lb/> großen Werke. Veranlaßt wurde dasselbe zunächst durch eine Sammlung von<lb/> Originalhandzeichnnngcn Hans Holbeins d. I., welche meist Schweizer Refor¬<lb/> matoren umfaßte und von Basel aus in die Hände der Verlagshandlung über¬<lb/> ging. Die in der Sammlung nicht befindlichen Porträts sind nach Dürer,<lb/> L. Crau ach und A. ergänzt. Wo Porträts ganz fehlten z. Ä. bei Karlstadt. Ams-<lb/> dorf, sind sorgfältige Facsimiles der Handschrift — meist Briefe— nebst einem nicht<lb/> unnützen wortgetreuen Lctterndrnck des Autographs, beigelegt. Die Sammlung<lb/> soll nicht nur die großen Reformatoren Deutschlands, der Schweiz und Schottlands,<lb/> sondern anch die hervorragenden ihrer Gegner, die Vorläufer der Reformation in<lb/> Kirche und Wissenschaft und die namhaftesten Beschützer derselben enthalten. Das<lb/> ist, wie man sieht, ein umfassender Plan und ein Unternehmen, dem man das Prä-<lb/> dicat eines bedeutenden nicht versagen kann. Auch die Realisirung läßt nach den<lb/> vorliegenden Heften das Beste hoffen. Diese enthaltene Friedrich den Weisen,<lb/> mit Porträt nach A. Dürer und Facsimile eines Briefes, Calvin, Porträt nach<lb/> Holbein und Fach., Joh. Eck, Porträt nach L. Cranach und Fach., Rico!. Ams-<lb/> dorf, mit interessantem Fach., Joh. Wicklef, Porträt nach Holbein, Des. Eras-<lb/> mus, Porträt nach Holbein und Fach., Georg SpalatinuS, Porträt nach<lb/> L. Cranach und Fach., Casp. Er ucig er, mit Fach. — Die Stiche Carl Barths.<lb/> welcher mehre Jahre zu Hildburghausen lebte und dessen Verlust wir seit fünf<lb/> Jahren zu bedauern haben, sind zum Theil vortrefflich, z. B. Friedrich der Weise<lb/> und Eck. Die Texte von Bechstein, biographische Abrisse, sind zweckmäßig und an¬<lb/> spruchslos, wie solcher Sammlung ziemte. Das Unternehmen verdient warme Em¬<lb/> pfehlung und Förderung; auch deshalb, weil es sich mehrfach ergänzend an Bio¬<lb/> graphien und Charakteristiken von Männern des 1K. Jahrh, anschließt. Möge es<lb/> viele Freunde gewinnen. Die Ausstattung ist gut.</p><lb/> <p xml:id="ID_556" next="#ID_557"> Bezeichnend für die Deutschen ist der Weg, aus welchem das Verständniß<lb/> unserer Vergangenheit sich verbreitet. Mit dem Cultus der Persönlichkeiten, welche<lb/> in Kunst und Wissenschaft entscheidende Bedeutung erlangt haben, begann das ge¬<lb/> meine Interesse. Zu Goethe, Schiller, Lessing kam sür die Protestanten Gustav<lb/> Adolph, den man wunderlicherweise auch als Beschützer Deutschlands auffaßte; immer<lb/> häufiger trat daS gewaltige Bild Luthers in die Stuben andächtiger Sammler, jetzt<lb/> kömmt Hütten dazu und andere Männer der großen Reformationszeit. Aus der</p><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0246]
Literatur.
Den tsche Vergangenheit.
Die Männer der Ncformatioin Porträts, Biographien, Autographen,
I, und 2. Lief. iZ 25 Sgr.) (hcrnnSg. von L, Bechstein) Bibliog. Institut in
Hildburghausen 1857. — Das Werk soll in 12—14 Lieferungen erscheinen, jede
soll enthalten 4 Biographien, 3 Bildnisse und !j—1 Facsimiles. Titel und Ein¬
leitung mit dem letzten Hest. Die Stiche sind von Carl Barth; der wohlrenom-
mirte Stecher widmete, wie die Ankündigung sagt, seine letzten Lebensjahre dem
großen Werke. Veranlaßt wurde dasselbe zunächst durch eine Sammlung von
Originalhandzeichnnngcn Hans Holbeins d. I., welche meist Schweizer Refor¬
matoren umfaßte und von Basel aus in die Hände der Verlagshandlung über¬
ging. Die in der Sammlung nicht befindlichen Porträts sind nach Dürer,
L. Crau ach und A. ergänzt. Wo Porträts ganz fehlten z. Ä. bei Karlstadt. Ams-
dorf, sind sorgfältige Facsimiles der Handschrift — meist Briefe— nebst einem nicht
unnützen wortgetreuen Lctterndrnck des Autographs, beigelegt. Die Sammlung
soll nicht nur die großen Reformatoren Deutschlands, der Schweiz und Schottlands,
sondern anch die hervorragenden ihrer Gegner, die Vorläufer der Reformation in
Kirche und Wissenschaft und die namhaftesten Beschützer derselben enthalten. Das
ist, wie man sieht, ein umfassender Plan und ein Unternehmen, dem man das Prä-
dicat eines bedeutenden nicht versagen kann. Auch die Realisirung läßt nach den
vorliegenden Heften das Beste hoffen. Diese enthaltene Friedrich den Weisen,
mit Porträt nach A. Dürer und Facsimile eines Briefes, Calvin, Porträt nach
Holbein und Fach., Joh. Eck, Porträt nach L. Cranach und Fach., Rico!. Ams-
dorf, mit interessantem Fach., Joh. Wicklef, Porträt nach Holbein, Des. Eras-
mus, Porträt nach Holbein und Fach., Georg SpalatinuS, Porträt nach
L. Cranach und Fach., Casp. Er ucig er, mit Fach. — Die Stiche Carl Barths.
welcher mehre Jahre zu Hildburghausen lebte und dessen Verlust wir seit fünf
Jahren zu bedauern haben, sind zum Theil vortrefflich, z. B. Friedrich der Weise
und Eck. Die Texte von Bechstein, biographische Abrisse, sind zweckmäßig und an¬
spruchslos, wie solcher Sammlung ziemte. Das Unternehmen verdient warme Em¬
pfehlung und Förderung; auch deshalb, weil es sich mehrfach ergänzend an Bio¬
graphien und Charakteristiken von Männern des 1K. Jahrh, anschließt. Möge es
viele Freunde gewinnen. Die Ausstattung ist gut.
Bezeichnend für die Deutschen ist der Weg, aus welchem das Verständniß
unserer Vergangenheit sich verbreitet. Mit dem Cultus der Persönlichkeiten, welche
in Kunst und Wissenschaft entscheidende Bedeutung erlangt haben, begann das ge¬
meine Interesse. Zu Goethe, Schiller, Lessing kam sür die Protestanten Gustav
Adolph, den man wunderlicherweise auch als Beschützer Deutschlands auffaßte; immer
häufiger trat daS gewaltige Bild Luthers in die Stuben andächtiger Sammler, jetzt
kömmt Hütten dazu und andere Männer der großen Reformationszeit. Aus der
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