Die Grenzboten. Jg. 17, 1858, I. Semester. I. Band.pflichten decken und einen Ueberschuß für die Blühe gewähren, falls zu viel Die Regierungen sind dem Assecuranzwesen durch eine einzige positive Leistung Man versuche nun einmal, sich das Sceversicherungswesen, wie es sich für Bilder uns der deutschen Vergangenheit. Deutscher Adel im 16. Jahrhundert. Im Aufgange des 16 Jahrhunderts stehn drei Namen deutscher Adligen pflichten decken und einen Ueberschuß für die Blühe gewähren, falls zu viel Die Regierungen sind dem Assecuranzwesen durch eine einzige positive Leistung Man versuche nun einmal, sich das Sceversicherungswesen, wie es sich für Bilder uns der deutschen Vergangenheit. Deutscher Adel im 16. Jahrhundert. Im Aufgange des 16 Jahrhunderts stehn drei Namen deutscher Adligen <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0388" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/105665"/> <p xml:id="ID_1010" prev="#ID_1009"> pflichten decken und einen Ueberschuß für die Blühe gewähren, falls zu viel<lb/> auf eine einzige Karte gesetzt würde.</p><lb/> <p xml:id="ID_1011"> Die Regierungen sind dem Assecuranzwesen durch eine einzige positive Leistung<lb/> zu Hilfe gekommen, es ist dies die unter obrigkeitlicher Autorität vorgenommene<lb/> sogenannte D isp a es irnng. So nennt man die Berechnung des durch ,,große<lb/> Havarie" erlittenen Schadens und dessen Vertheiluug an die Betheiligten,<lb/> und wird diese wiederum auf Grundlage der „Verklärung" aufgebaut, der<lb/> eidlichen Erklärung von Schiffer und Mannschaft über den erlittenen See¬<lb/> unfall. Leider ist letztere meist zur bloßen, große Mißbräuche veranlassenden<lb/> Form geworden. Ursprünglich war die „Dispache" nur für die Schiffs- und<lb/> Ladungsinteressenten selber da, bei der heutigen Entwicklung aber vorzugs¬<lb/> weise für die Verhinderer. Denn heutigen Tags wird schwerlich ein Schiff<lb/> Ladung einnehmen oder gar den Hafen verlassen, bevor für Versicherung<lb/> Sorge getragen ist und auch nur dadurch wird der kolossale Umfang der<lb/> heutigen Versicherungssummen möglich. In Hamburg wurde z. B. im<lb/> Jahre 1856 blos von Hamburger Gesellschaften ein Werth von mehr als<lb/> 280 Millionen Thaler versichert, wofür die Prämien mehr als 4 Millionen<lb/> Thaler betragen haben.</p><lb/> <p xml:id="ID_1012"> Man versuche nun einmal, sich das Sceversicherungswesen, wie es sich für<lb/> unsere Zeit herausgebildet hat, wegzudenken nebst den Veranstaltungen, die<lb/> dafür getroffen sind, und den indirecten Folgen, die daraus hervorgehen, und<lb/> man wird sich unmöglich der Ueberzeugung erwehren können, daß dann See¬<lb/> schiffahrt und Seehandel und alle darauf beruhenden ungeheuren Interessen in<lb/> ihrem inneren Betrieb aufs Aeußerste gefährdet wären. Wer würde sonst so<lb/> leicht sein Vermögen den Launen von Wind und Wellen anvertrauen? Die<lb/> Seeversicherung leitet das Product ferner Gegenden nach Europa und führt<lb/> dessen Jndustricerzcugnisse dahin zurück. Wollen wir aus den im An¬<lb/> fange dieses Aufsatzes gebrauchten Vergleich des Verkehrs mit einer kunstvollen<lb/> Maschine zurückgehen, so find die Versicherungen, vor allem die Seeversicherungen<lb/> dem Oele zu vergleichen, welches den regelmäßigen Gang aller Räder möglich<lb/> macht und die ganze Maschine vor Stillstehn und Untergang durch innere<lb/> Beschädigung bewahrt.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> </div> <div n="1"> <head> Bilder uns der deutschen Vergangenheit.</head><lb/> <div n="2"> <head> Deutscher Adel im 16. Jahrhundert.</head><lb/> <p xml:id="ID_1013" next="#ID_1014"> Im Aufgange des 16 Jahrhunderts stehn drei Namen deutscher Adligen<lb/> Fronsperg, Hütten und Sickingen, welche man als Repräsentanten von drei<lb/> Richtungen betrachten kann, in denen der Adel sich damals geltend zu machen</p><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0388]
pflichten decken und einen Ueberschuß für die Blühe gewähren, falls zu viel
auf eine einzige Karte gesetzt würde.
Die Regierungen sind dem Assecuranzwesen durch eine einzige positive Leistung
zu Hilfe gekommen, es ist dies die unter obrigkeitlicher Autorität vorgenommene
sogenannte D isp a es irnng. So nennt man die Berechnung des durch ,,große
Havarie" erlittenen Schadens und dessen Vertheiluug an die Betheiligten,
und wird diese wiederum auf Grundlage der „Verklärung" aufgebaut, der
eidlichen Erklärung von Schiffer und Mannschaft über den erlittenen See¬
unfall. Leider ist letztere meist zur bloßen, große Mißbräuche veranlassenden
Form geworden. Ursprünglich war die „Dispache" nur für die Schiffs- und
Ladungsinteressenten selber da, bei der heutigen Entwicklung aber vorzugs¬
weise für die Verhinderer. Denn heutigen Tags wird schwerlich ein Schiff
Ladung einnehmen oder gar den Hafen verlassen, bevor für Versicherung
Sorge getragen ist und auch nur dadurch wird der kolossale Umfang der
heutigen Versicherungssummen möglich. In Hamburg wurde z. B. im
Jahre 1856 blos von Hamburger Gesellschaften ein Werth von mehr als
280 Millionen Thaler versichert, wofür die Prämien mehr als 4 Millionen
Thaler betragen haben.
Man versuche nun einmal, sich das Sceversicherungswesen, wie es sich für
unsere Zeit herausgebildet hat, wegzudenken nebst den Veranstaltungen, die
dafür getroffen sind, und den indirecten Folgen, die daraus hervorgehen, und
man wird sich unmöglich der Ueberzeugung erwehren können, daß dann See¬
schiffahrt und Seehandel und alle darauf beruhenden ungeheuren Interessen in
ihrem inneren Betrieb aufs Aeußerste gefährdet wären. Wer würde sonst so
leicht sein Vermögen den Launen von Wind und Wellen anvertrauen? Die
Seeversicherung leitet das Product ferner Gegenden nach Europa und führt
dessen Jndustricerzcugnisse dahin zurück. Wollen wir aus den im An¬
fange dieses Aufsatzes gebrauchten Vergleich des Verkehrs mit einer kunstvollen
Maschine zurückgehen, so find die Versicherungen, vor allem die Seeversicherungen
dem Oele zu vergleichen, welches den regelmäßigen Gang aller Räder möglich
macht und die ganze Maschine vor Stillstehn und Untergang durch innere
Beschädigung bewahrt.
Bilder uns der deutschen Vergangenheit.
Deutscher Adel im 16. Jahrhundert.
Im Aufgange des 16 Jahrhunderts stehn drei Namen deutscher Adligen
Fronsperg, Hütten und Sickingen, welche man als Repräsentanten von drei
Richtungen betrachten kann, in denen der Adel sich damals geltend zu machen
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