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Die Grenzboten. Jg. 16, 1857, II. Semester. IV. Band.

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haben, vielleicht dasselbe Original, was zur Symbolik der Fr. M. den ersten
Typus gab, und an dessen Findung ich noch nicht verzweifle. Der vorzüg¬
lichste Zweck meiner vorhabenden Reise geht auf eine solche Freibeuterei*.)
Das Geheime der Cabbala dreht sich um das Verhalten der androgynen Zeu¬
gung zu der Zeugung durch zwei getheilte Geschlechter, oder der ungeschiede¬
nen und geschiedenen Natur." Dieser hermaphroditische Proceß wird dann weiter
ziemlich erotisch besprochen. Aus den Bildern geht es in die Figuren: ein
Dreieck mit oder ohne Punkt in der Mitte u. s. w., man weiß, was sich alles
für Geheimnisse mit solchen mathematischen Figuren ausdrücken lassen. -- Zum
Schluß des Briefs geht Baader auf seine Lieblingsidee, die Persönlichkeit des
Teufels ein, ("der Teufel ist vielleicht ein noch zu erhabenes Wesen, als daß
er sich den dummen und armen Teufeln, unsern Herrn Gelehrten, zu offen¬
baren der Mühe werth schätzte**;") worauf Jacobi mit höflichen Restriktionen
antwortet. Schon hier findet man neben Se. Martin häusig die gemeinsame
Quelle, Jacob Böhme, citirt, und Baader tritt für den Engel der Apokalypse,
der das Aufhören der Zeit verkündet, gegen Kant in die Schranken. Sehet-




*) Das ist <9. Nov. -I7S" geschrieben; "18-16 entdeckt er, daß die fteimaurerischen Hand¬
schriften des Martinez Pasqualis diese Quelle find, die für Se. Martin noch zu etes
war; "er kannte die Parallele nicht, die zwischen dem Wiedergcburtsproceß in menschlicher
Eigenschaft und dem außer ihr statt hat." -- "Nichts ist erstaunlicher. (I8->7), als was Mar¬
tinez Pasqualis that in und nach seinem Erdenleben." -- Ueber- die verschiedenen Grade der
Freimaurerei und ihren Zusammenhang mit dem Tempel Salomonis vergl. S. 336. ff-
Baader hoffte noch spater, sich den Urtext des Pasqualis zu verschaffen. "Divonue," schreibt
er noch -1822, "besitzt einen Theil des Nachlasses von Se. Martin, also auch vou dessen
Meister Pasqualis, nämlich die Manuscripte des Ordens, welcher zwar (ich glaube durch Schuld
der Lehrlinge) aufgehört hat, dessen Papiere mir aber köstlicher Gewinn wären." -- Indeß
mehr und mehr beschränkt er sich auf I. Böhme, und neben ihm läßt er nur uoch die Pre¬
digten des Meisters Eckart gelten, von dem Tauler alle speculativen Sätze entlehnt hat.
"Die Idee eines Christus (Heilands) und die eines Teufels sind, untrennbar, so wie
die Realisirung des einen zugleich die des andern ist." (3. Januar -1798.) Später (-18-16,
S. 293): "Sobald bei einem Menschen der Wicdergcbnrtsproces^ begonnen hat, so wirkt jeder
Rückfall ganz anders, als außerdem dieselbe Aollbringnng desselben Bösen gewirkt haben würde.
Das himmlische, nun im Menschen einmal rege gewordette-Ferment hilft, uns nämlich nicht nur
aun jeuer schlimmen Gesellschaft wieder empor, sonder," wir nehmen führend und opfernd bei
diesem Wiederemporhebcn ähnliche gute Kräfte mit uns, die wir ans jener Umgebung, gleich
verwunschenen und gefesselten Geistern, ebenso befreien, wie die Pflanze aus dem Unrath
herrliche Kräfte sich aneignend mit sich aus finsterer Erde emporhebt. Denn wenn wir einmal
mit dem Bösen in Contact gekommen sind, so ist es nicht so gemeint, daß wir diesem Con¬
tact wieder sofort nur entfliehen sollen, sondern so. daß wir das uns dargebotene Böse
chemisch scheiden, und die vou ihm verschlungene Beute des Guten befreien, sohin eine wahre
Secretion bewirken sollen. Wer dies Geheimniß der Natur und Gottes nicht versteht, der ver¬
steht nichts von der Wiedergeburt." -- Der Teufel bleibt für Baaders Cultus der Mittelpunkt,
und in einem sehr heftigen Angriff gegen Schelling, in den auch Kant und Hegel mit ver¬
flochten werden, ist der Hauptvorwurf gegen diese Philosophen, daß sie die persönliche Exi¬
stenz des Teufels leugnen. "Wer den Vater leugnet, der muß eines den Sohn
leugnen," heißt es sehr charakteristisch. S. -I-1L.

haben, vielleicht dasselbe Original, was zur Symbolik der Fr. M. den ersten
Typus gab, und an dessen Findung ich noch nicht verzweifle. Der vorzüg¬
lichste Zweck meiner vorhabenden Reise geht auf eine solche Freibeuterei*.)
Das Geheime der Cabbala dreht sich um das Verhalten der androgynen Zeu¬
gung zu der Zeugung durch zwei getheilte Geschlechter, oder der ungeschiede¬
nen und geschiedenen Natur." Dieser hermaphroditische Proceß wird dann weiter
ziemlich erotisch besprochen. Aus den Bildern geht es in die Figuren: ein
Dreieck mit oder ohne Punkt in der Mitte u. s. w., man weiß, was sich alles
für Geheimnisse mit solchen mathematischen Figuren ausdrücken lassen. — Zum
Schluß des Briefs geht Baader auf seine Lieblingsidee, die Persönlichkeit des
Teufels ein, („der Teufel ist vielleicht ein noch zu erhabenes Wesen, als daß
er sich den dummen und armen Teufeln, unsern Herrn Gelehrten, zu offen¬
baren der Mühe werth schätzte**;") worauf Jacobi mit höflichen Restriktionen
antwortet. Schon hier findet man neben Se. Martin häusig die gemeinsame
Quelle, Jacob Böhme, citirt, und Baader tritt für den Engel der Apokalypse,
der das Aufhören der Zeit verkündet, gegen Kant in die Schranken. Sehet-




*) Das ist <9. Nov. -I7S« geschrieben; "18-16 entdeckt er, daß die fteimaurerischen Hand¬
schriften des Martinez Pasqualis diese Quelle find, die für Se. Martin noch zu etes
war; „er kannte die Parallele nicht, die zwischen dem Wiedergcburtsproceß in menschlicher
Eigenschaft und dem außer ihr statt hat." — „Nichts ist erstaunlicher. (I8->7), als was Mar¬
tinez Pasqualis that in und nach seinem Erdenleben." — Ueber- die verschiedenen Grade der
Freimaurerei und ihren Zusammenhang mit dem Tempel Salomonis vergl. S. 336. ff-
Baader hoffte noch spater, sich den Urtext des Pasqualis zu verschaffen. „Divonue," schreibt
er noch -1822, „besitzt einen Theil des Nachlasses von Se. Martin, also auch vou dessen
Meister Pasqualis, nämlich die Manuscripte des Ordens, welcher zwar (ich glaube durch Schuld
der Lehrlinge) aufgehört hat, dessen Papiere mir aber köstlicher Gewinn wären." — Indeß
mehr und mehr beschränkt er sich auf I. Böhme, und neben ihm läßt er nur uoch die Pre¬
digten des Meisters Eckart gelten, von dem Tauler alle speculativen Sätze entlehnt hat.
„Die Idee eines Christus (Heilands) und die eines Teufels sind, untrennbar, so wie
die Realisirung des einen zugleich die des andern ist." (3. Januar -1798.) Später (-18-16,
S. 293): „Sobald bei einem Menschen der Wicdergcbnrtsproces^ begonnen hat, so wirkt jeder
Rückfall ganz anders, als außerdem dieselbe Aollbringnng desselben Bösen gewirkt haben würde.
Das himmlische, nun im Menschen einmal rege gewordette-Ferment hilft, uns nämlich nicht nur
aun jeuer schlimmen Gesellschaft wieder empor, sonder,» wir nehmen führend und opfernd bei
diesem Wiederemporhebcn ähnliche gute Kräfte mit uns, die wir ans jener Umgebung, gleich
verwunschenen und gefesselten Geistern, ebenso befreien, wie die Pflanze aus dem Unrath
herrliche Kräfte sich aneignend mit sich aus finsterer Erde emporhebt. Denn wenn wir einmal
mit dem Bösen in Contact gekommen sind, so ist es nicht so gemeint, daß wir diesem Con¬
tact wieder sofort nur entfliehen sollen, sondern so. daß wir das uns dargebotene Böse
chemisch scheiden, und die vou ihm verschlungene Beute des Guten befreien, sohin eine wahre
Secretion bewirken sollen. Wer dies Geheimniß der Natur und Gottes nicht versteht, der ver¬
steht nichts von der Wiedergeburt." — Der Teufel bleibt für Baaders Cultus der Mittelpunkt,
und in einem sehr heftigen Angriff gegen Schelling, in den auch Kant und Hegel mit ver¬
flochten werden, ist der Hauptvorwurf gegen diese Philosophen, daß sie die persönliche Exi¬
stenz des Teufels leugnen. „Wer den Vater leugnet, der muß eines den Sohn
leugnen," heißt es sehr charakteristisch. S. -I-1L.
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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 16, 1857, II. Semester. IV. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341586_104734/466>, abgerufen am 23.07.2024.