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Die Grenzboten. Jg. 16, 1857, II. Semester. III. Band.

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bestehender 8oeiLlö en nom e"Ileotik, die große persönliche Autorität deS Stif¬
ters die berührten Mißstände der Form überwog, acquirirten im Jahre 1848
die Druckerei eines Herrn Renouard, in der sie bis^oahin -- Neinquet als
Facior--gearbeitet halten, für 60,000 Franken, und erhielten ein Darlehn von
80,000 Franken von der Regierung, nach dem gewöhnlichen Abzug von 10 Pro¬
cent, gegen 3 Procent Zinsen und -'/^ Procent Inspectionskosten. Zur Absto¬
ßung der Schulden wurde von Haus aus V" der Löhne zurückgehalten und der
GcseUschaflsverlrag vorläufig auf 10 Jahr geschlossen, bis wohin der Gewinn
zum Belnebscapilal geschlagen, alsdann aber nach Höhe der an jeden gezähl¬
ten ÄrbeUSlöhne vertheilt wird. Im ersten Jahre wurden 2300 Franken im
Geschäft zugesetzt, in den 4 weitern Jahren bis 1853 aber betrug der Gewinn:
6994, 6224, 8500 und 10,684^; zusammen nach Älbzug des ersten Verlustes 29,904
Franken und der zurückbehaltene Lvhnantheil 30/133 Franken. DaS Geschäft
beschäftigt außer den Mitgliedern gegen 40--50 Lohnarbeiter, und man berech¬
net, daß bei dessen Liquidation am Schluß der zehnjährigen Periode, nach
Tilgung aller Verbindlichkeiten, für jedes Mitglied ein Gewinnantheil von
7000--8000 Franken sich herausstellen wird. Der gezahlte Lohn an die Ar¬
beiter ist der in Paris bei Druckereien gewöhnliche Stücklohn.

Die Association der lVIenm"ikrs en lautöulls, Sesselschreiner, im Jahre
1848 von 108 Mitgliedern mit 504 Fr. Capital, worunter 135 Fr. 20 Cen¬
times baar, das Uebrige in Werkzeugen, gestiftet, theilte sich 1852 in zwei
verschiedene Associationen, von denen die eine, als et en LmnuiirncUte 70 Mit¬
glieder zählte, 100 Lohnarbeiter, welche unter Umständen nachrücken, be¬
schäftigte und 1834 Activen im Betrage von 45,000 Franken über ihre Passiver
besaß, auch für etwa 40,000 Franken Arbeit, meist zum Export nach Amerika,
in der Hand hatte. Ein Negierungsdarlchn von 25,000 Franken zu 3 Procent
war längst gedeckt, und die Mitglieder halten ein jedes die Aussicht auf eine Di¬
vidende von 1000--2000 Franken nach Ablauf der 18 Jahre, auf die der
GeseUschaflsverlrag geschlossen war. Ebenso sind aus einer 1849 von 14 Ar¬
beitern mit 239 Franken Capital ohne jede Regierungssubvention gestifteten
Association der Piauoforlebauer im Juli 1852 zwei Associationen geworden,
nachdem die Zahl der Genossen schon 1850 auf 35 und die Activen auf 39,317 Fr.
gestiegen waren, wovon nnr 4000--5000 Passiver an Dritte abgingen, das
Uebrige aber das Guthaben der Mitglieder bildete. Beide Associationen sind
aus der frühern Form su nom cvllvLtit in die Form en evmmancUte über¬
gegangen, da sich bei ihnen daS Bedürfniß einer größern Autorität der leiten¬
den Personen, welches die intelligentem französischen Arbeiter meist anerkennen,
immer mehr herausgestellt hatte, doch unterscheiden sie sich dadurch, daß die
eine in der Kuh du laubourx 8t. Denis den GeschäflSgewinn an die Einzel¬
nen nach Höhe von deren Arbeitslohn, die andere in der los 8t. Um-tin nach


Grenzboten. III. 1837. 63

bestehender 8oeiLlö en nom e»Ileotik, die große persönliche Autorität deS Stif¬
ters die berührten Mißstände der Form überwog, acquirirten im Jahre 1848
die Druckerei eines Herrn Renouard, in der sie bis^oahin — Neinquet als
Facior—gearbeitet halten, für 60,000 Franken, und erhielten ein Darlehn von
80,000 Franken von der Regierung, nach dem gewöhnlichen Abzug von 10 Pro¬
cent, gegen 3 Procent Zinsen und -'/^ Procent Inspectionskosten. Zur Absto¬
ßung der Schulden wurde von Haus aus V» der Löhne zurückgehalten und der
GcseUschaflsverlrag vorläufig auf 10 Jahr geschlossen, bis wohin der Gewinn
zum Belnebscapilal geschlagen, alsdann aber nach Höhe der an jeden gezähl¬
ten ÄrbeUSlöhne vertheilt wird. Im ersten Jahre wurden 2300 Franken im
Geschäft zugesetzt, in den 4 weitern Jahren bis 1853 aber betrug der Gewinn:
6994, 6224, 8500 und 10,684^; zusammen nach Älbzug des ersten Verlustes 29,904
Franken und der zurückbehaltene Lvhnantheil 30/133 Franken. DaS Geschäft
beschäftigt außer den Mitgliedern gegen 40—50 Lohnarbeiter, und man berech¬
net, daß bei dessen Liquidation am Schluß der zehnjährigen Periode, nach
Tilgung aller Verbindlichkeiten, für jedes Mitglied ein Gewinnantheil von
7000—8000 Franken sich herausstellen wird. Der gezahlte Lohn an die Ar¬
beiter ist der in Paris bei Druckereien gewöhnliche Stücklohn.

Die Association der lVIenm»ikrs en lautöulls, Sesselschreiner, im Jahre
1848 von 108 Mitgliedern mit 504 Fr. Capital, worunter 135 Fr. 20 Cen¬
times baar, das Uebrige in Werkzeugen, gestiftet, theilte sich 1852 in zwei
verschiedene Associationen, von denen die eine, als et en LmnuiirncUte 70 Mit¬
glieder zählte, 100 Lohnarbeiter, welche unter Umständen nachrücken, be¬
schäftigte und 1834 Activen im Betrage von 45,000 Franken über ihre Passiver
besaß, auch für etwa 40,000 Franken Arbeit, meist zum Export nach Amerika,
in der Hand hatte. Ein Negierungsdarlchn von 25,000 Franken zu 3 Procent
war längst gedeckt, und die Mitglieder halten ein jedes die Aussicht auf eine Di¬
vidende von 1000—2000 Franken nach Ablauf der 18 Jahre, auf die der
GeseUschaflsverlrag geschlossen war. Ebenso sind aus einer 1849 von 14 Ar¬
beitern mit 239 Franken Capital ohne jede Regierungssubvention gestifteten
Association der Piauoforlebauer im Juli 1852 zwei Associationen geworden,
nachdem die Zahl der Genossen schon 1850 auf 35 und die Activen auf 39,317 Fr.
gestiegen waren, wovon nnr 4000—5000 Passiver an Dritte abgingen, das
Uebrige aber das Guthaben der Mitglieder bildete. Beide Associationen sind
aus der frühern Form su nom cvllvLtit in die Form en evmmancUte über¬
gegangen, da sich bei ihnen daS Bedürfniß einer größern Autorität der leiten¬
den Personen, welches die intelligentem französischen Arbeiter meist anerkennen,
immer mehr herausgestellt hatte, doch unterscheiden sie sich dadurch, daß die
eine in der Kuh du laubourx 8t. Denis den GeschäflSgewinn an die Einzel¬
nen nach Höhe von deren Arbeitslohn, die andere in der los 8t. Um-tin nach


Grenzboten. III. 1837. 63
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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 16, 1857, II. Semester. III. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341586_104200/505>, abgerufen am 03.07.2024.