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Die Grenzboten. Jg. 16, 1857, II. Semester. III. Band.

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liebe Wesen, das wir lieben, indem wir die endlichen Dinge zu lieben glauben,
I.e coeur est insaUsbls, psroequ'it a8pire ä I'lüllül. Oe ssnUment, ve
besnin ac l'lüllül, "8t an konnt des xran6e8 psssions et 6<zö piu8 le^er8
ÜLsirs. ein soupir ac I'ame en pie8elieo Zu eivl etoile, la melitncolie
attaekee Ä 1a Passion as la xloire et 6s la seieneiz, ir t'ambition, a keins les
Arsn6s lnouvöMLns cle 1'sine, I'expriment mieux skins cloute, ma>8 ne 1'ex-
priment p"8 davantaxe c>us le eapriee et la mobilite "Ze ees amours ont^aires,
errant ä'ob^elf, "Zari8 un eeiele perxietuel et'arclens cle8Ü8, Ze poiKnantes m-
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la fin clermsre 6u Ke8vin ä'aimer qui le tvurmeute.

Bei der gerechten Strenge gegen Pascal, kann man sich über die Wärme
wundern, mit der Cousin seine Schwester bespricht. Jaqueline Pascal war
gewiß eine interessante Frau und gehört wesentlich in die Entwicklung deS
Jansenismus, in dem die heiligen Damen eine große Rolle spielten. Die
Zeiten haben sich geändert, man sucht die Emancipation auf einem anderen
Wege, das Wesen der Sache ist geblieben. Damals trennten sich die schönen
Seelen durch die Inbrunst des Glaubens von der gemeinen Weil; in unsren
Tagen würde aus Jaqueline eine Lelia werden. Indem sich der ernsthafte
Philosoph in seinem späteren Alter in diese Studien der berühmten Frauen des
17. Jahrhunderts vertiefte, erwachte in ihm ein gewisses romantisches Interesse
und es widerfährt ihm, daß er mit feierlicher Gravität Dinge erörtert, die
eigentlich in das Gebiet deS Dichters der ?reeieu8e8 riclieule8 fallen. Weit
auffallender noch als bei Jaqueline Pascal tritt dies in seinen Studien über
Frau von Longucville hervor (1816).*) Cousin hat sich'in seine Studien so
vertieft, daß er selbst dem dargestellten Jahrhundert anzugehören scheint. Um
es gründlich zu verstehen geht er selbst in alle seine Narrheiten ein und fügt
dazu noch die Pedanterie, welche der Antiquar nie ganz Vermeiden kann. Mit
Recht hatte man sich darüber lustig gemacht, daß er sich über die Herzogin
von Longueville nicht wie ein Historiker, sondern wie ein Liebhaber ausspricht.
Er ist auf die Männer eifersüchtig, die ihr die Cour machen, namentlich, wenn
sie ihr an Rang und Geist nicht ebenbürtig sind; er nimmt für diejenigen
Partei, die sich ihrer Huld erfreuen, er geht auf ihre Familieninteressen el".
Er gibt ein so gründliches Verzeichnis) ihrer Reize, als wenn es sich um eine
Kategorientafel handelte. Er bespricht die Beziehungen zum Hof mit vieler
Wichtigkeit. Er begeistert sich für die fade und gezierte Sprache der Galan¬
terie, findet' in den schwülstigsten Wendungen eine besondere Feinheit und
Leichtigkeit und wenn irgend ein unhöflicher Zeitgenosse die Ehre seiner Dame



Die Arbeiten von Ste. Beuve über die Frauen von Lafayette und Lonauevilte waren
1836 und 4 8i'0 erschienen.

liebe Wesen, das wir lieben, indem wir die endlichen Dinge zu lieben glauben,
I.e coeur est insaUsbls, psroequ'it a8pire ä I'lüllül. Oe ssnUment, ve
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ÜLsirs. ein soupir ac I'ame en pie8elieo Zu eivl etoile, la melitncolie
attaekee Ä 1a Passion as la xloire et 6s la seieneiz, ir t'ambition, a keins les
Arsn6s lnouvöMLns cle 1'sine, I'expriment mieux skins cloute, ma>8 ne 1'ex-
priment p»8 davantaxe c>us le eapriee et la mobilite «Ze ees amours ont^aires,
errant ä'ob^elf, «Zari8 un eeiele perxietuel et'arclens cle8Ü8, Ze poiKnantes m-
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la fin clermsre 6u Ke8vin ä'aimer qui le tvurmeute.

Bei der gerechten Strenge gegen Pascal, kann man sich über die Wärme
wundern, mit der Cousin seine Schwester bespricht. Jaqueline Pascal war
gewiß eine interessante Frau und gehört wesentlich in die Entwicklung deS
Jansenismus, in dem die heiligen Damen eine große Rolle spielten. Die
Zeiten haben sich geändert, man sucht die Emancipation auf einem anderen
Wege, das Wesen der Sache ist geblieben. Damals trennten sich die schönen
Seelen durch die Inbrunst des Glaubens von der gemeinen Weil; in unsren
Tagen würde aus Jaqueline eine Lelia werden. Indem sich der ernsthafte
Philosoph in seinem späteren Alter in diese Studien der berühmten Frauen des
17. Jahrhunderts vertiefte, erwachte in ihm ein gewisses romantisches Interesse
und es widerfährt ihm, daß er mit feierlicher Gravität Dinge erörtert, die
eigentlich in das Gebiet deS Dichters der ?reeieu8e8 riclieule8 fallen. Weit
auffallender noch als bei Jaqueline Pascal tritt dies in seinen Studien über
Frau von Longucville hervor (1816).*) Cousin hat sich'in seine Studien so
vertieft, daß er selbst dem dargestellten Jahrhundert anzugehören scheint. Um
es gründlich zu verstehen geht er selbst in alle seine Narrheiten ein und fügt
dazu noch die Pedanterie, welche der Antiquar nie ganz Vermeiden kann. Mit
Recht hatte man sich darüber lustig gemacht, daß er sich über die Herzogin
von Longueville nicht wie ein Historiker, sondern wie ein Liebhaber ausspricht.
Er ist auf die Männer eifersüchtig, die ihr die Cour machen, namentlich, wenn
sie ihr an Rang und Geist nicht ebenbürtig sind; er nimmt für diejenigen
Partei, die sich ihrer Huld erfreuen, er geht auf ihre Familieninteressen el».
Er gibt ein so gründliches Verzeichnis) ihrer Reize, als wenn es sich um eine
Kategorientafel handelte. Er bespricht die Beziehungen zum Hof mit vieler
Wichtigkeit. Er begeistert sich für die fade und gezierte Sprache der Galan¬
terie, findet' in den schwülstigsten Wendungen eine besondere Feinheit und
Leichtigkeit und wenn irgend ein unhöflicher Zeitgenosse die Ehre seiner Dame



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1836 und 4 8i'0 erschienen.
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[0356] liebe Wesen, das wir lieben, indem wir die endlichen Dinge zu lieben glauben, I.e coeur est insaUsbls, psroequ'it a8pire ä I'lüllül. Oe ssnUment, ve besnin ac l'lüllül, «8t an konnt des xran6e8 psssions et 6<zö piu8 le^er8 ÜLsirs. ein soupir ac I'ame en pie8elieo Zu eivl etoile, la melitncolie attaekee Ä 1a Passion as la xloire et 6s la seieneiz, ir t'ambition, a keins les Arsn6s lnouvöMLns cle 1'sine, I'expriment mieux skins cloute, ma>8 ne 1'ex- priment p»8 davantaxe c>us le eapriee et la mobilite «Ze ees amours ont^aires, errant ä'ob^elf, «Zari8 un eeiele perxietuel et'arclens cle8Ü8, Ze poiKnantes m- e>uielu6e8, cle 6e8enenantemel>l8 äaulouieux. I.» 8ente ctillsrenee c>u'it alt aan8 Wute8 le8 6emareKe8 ein eosur, c'ö8t eins lauten it 8e rennt compte cle la fin clermsre 6u Ke8vin ä'aimer qui le tvurmeute. Bei der gerechten Strenge gegen Pascal, kann man sich über die Wärme wundern, mit der Cousin seine Schwester bespricht. Jaqueline Pascal war gewiß eine interessante Frau und gehört wesentlich in die Entwicklung deS Jansenismus, in dem die heiligen Damen eine große Rolle spielten. Die Zeiten haben sich geändert, man sucht die Emancipation auf einem anderen Wege, das Wesen der Sache ist geblieben. Damals trennten sich die schönen Seelen durch die Inbrunst des Glaubens von der gemeinen Weil; in unsren Tagen würde aus Jaqueline eine Lelia werden. Indem sich der ernsthafte Philosoph in seinem späteren Alter in diese Studien der berühmten Frauen des 17. Jahrhunderts vertiefte, erwachte in ihm ein gewisses romantisches Interesse und es widerfährt ihm, daß er mit feierlicher Gravität Dinge erörtert, die eigentlich in das Gebiet deS Dichters der ?reeieu8e8 riclieule8 fallen. Weit auffallender noch als bei Jaqueline Pascal tritt dies in seinen Studien über Frau von Longucville hervor (1816).*) Cousin hat sich'in seine Studien so vertieft, daß er selbst dem dargestellten Jahrhundert anzugehören scheint. Um es gründlich zu verstehen geht er selbst in alle seine Narrheiten ein und fügt dazu noch die Pedanterie, welche der Antiquar nie ganz Vermeiden kann. Mit Recht hatte man sich darüber lustig gemacht, daß er sich über die Herzogin von Longueville nicht wie ein Historiker, sondern wie ein Liebhaber ausspricht. Er ist auf die Männer eifersüchtig, die ihr die Cour machen, namentlich, wenn sie ihr an Rang und Geist nicht ebenbürtig sind; er nimmt für diejenigen Partei, die sich ihrer Huld erfreuen, er geht auf ihre Familieninteressen el». Er gibt ein so gründliches Verzeichnis) ihrer Reize, als wenn es sich um eine Kategorientafel handelte. Er bespricht die Beziehungen zum Hof mit vieler Wichtigkeit. Er begeistert sich für die fade und gezierte Sprache der Galan¬ terie, findet' in den schwülstigsten Wendungen eine besondere Feinheit und Leichtigkeit und wenn irgend ein unhöflicher Zeitgenosse die Ehre seiner Dame Die Arbeiten von Ste. Beuve über die Frauen von Lafayette und Lonauevilte waren 1836 und 4 8i'0 erschienen.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 16, 1857, II. Semester. III. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341586_104200/356>, abgerufen am 12.12.2024.