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Die Grenzboten. Jg. 16, 1857, II. Semester. III. Band.

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47,727.808 auf östreichische Häfen. Hauptabnehmer und Hauptzusender sind unter
den fremden Staaten außer der schon genannten Türkei:

England! Einfuhr von da 23.232,037 Fi. Ausfuhr dahin 5.203,876 Fi.
Neapel: "" ., 8.837.303 --" 9.990,926 --
Kirchenstaat: ".. .. 4.787.605 - ..., 9,087,267 --
Frankreich: "., ., 5.611.062 -- .,.. 1,494.653 --
Aegypten:., ., 6.244.613 -- ..3,551,401 --
Spanisch-Amerika:" .. 5,623,698 -- ..
Ver. Staaten:., " 5.791,511 -- - .,903.467 --
Brasilien:., ., 3.923.913 --183.859 --
Griechenland:.. " 3.133.574 --2,821.507 --

Die Hansestädte sendeten sür 401,976 und empfingen für 775,650 Fi. Waare.
Die Ausfuhr na'es Preußen betrug an Werth 194.904 Fi.

Der Gesammtwerth von Triests Ausfuhr landeinwärts wird auf ungefähr 34'/2,
der seiner Einfuhr zu Lande auf etwa 32,800.000 Fi. augegebe".

Als Beitrag zur Beantwortung der nicht blos sür den Handel Triests, sondern
sür den Verkehr von ganz Oestreich bedeutungsvollen Frage, in welchem Umfange
Trieft an der Versorgung der gesammten Monarchie mit einigen der wichtigsten
überseeischen ArMel betheiligt ist, lasse ich noch nachstehende Uebersicht aus dem
Jahre 1856 folgen:

Gesammteinfuhr in der östreichischen Ausfuhr von Trieft auf dem Landwege

Monarchie in Centnern. in Centnern.
Kaffee377.14062.743
Gewürze34.94212,729
Baumwolle767,849171>.387
Zuckcrmehl707.707247,573
Raffln. Zucker87,16522,781
Tabak und Cigarren so wie
andre Tabaksfabrikate292,9544,315

Unter andern zeigt diese Uebersicht, welche Rückschritte Trieft in einigen der
bedeutendsten Zweige seines Verkehrs mit dem Inlande gegen das Jahr 1852 ge¬
macht hat. wo es noch 101,100 Ctr. Kaffee, 270,000 Ctr- Baumwolle, 545.000 Ctr.
Zuckcrmehl und 52,200 Ctr. Tabak und Tabakssabrikate den innern Theilen der Mo¬
narchie zuführte. Daß der Kaffee Hamburgs bis Laibach geht, ist bekannt. Jetzt
hofft man Besserung dieses Uebels von der Eisenbahn. Möge man sich in Acht neh¬
men, daß nicht das Gegentheil die Folge ist und man Hamburger Kaffee noch in
Trieft selbst trinken muß! Triest hat durch Vollendung der Karstbahn für den öst¬
reichischen Markt den Vortheil der großer" Nähe, aber dieser Vortheil wird durch
entgegengesetzte Chancen fast aufgehoben. Ich rechne dahin die niydrigcrn Fracht¬
sätze der deutschen Eisenbahnen, die alten und festbegründeten Handelsverbindungen
Hamburgs, den Unternehmungsgeist, die Speculationstüchtigkcit, die Handelsflotte,
den Reichthum und den großen Credit der Handelsstadt, mit der in diesen Beziehungen
Trieft uicht zu vergleichen ist. Möglich, ja gewiß ist, daß die Eisenbahn ein neues, rege¬
res Leben in unsre Stadt einströmen lassen wird. Wenn aber hiesige Blätter daraus,
daß die Hamburger mit uns an der Adria concurriren, den Schluß ziehen, wir


47,727.808 auf östreichische Häfen. Hauptabnehmer und Hauptzusender sind unter
den fremden Staaten außer der schon genannten Türkei:

England! Einfuhr von da 23.232,037 Fi. Ausfuhr dahin 5.203,876 Fi.
Neapel: „„ ., 8.837.303 —„ 9.990,926 —
Kirchenstaat: „.. .. 4.787.605 - ..., 9,087,267 —
Frankreich: „., ., 5.611.062 -- .,.. 1,494.653 —
Aegypten:., ., 6.244.613 — ..3,551,401 —
Spanisch-Amerika:„ .. 5,623,698 — ..
Ver. Staaten:., „ 5.791,511 — - .,903.467 —
Brasilien:., ., 3.923.913 —183.859 —
Griechenland:.. „ 3.133.574 —2,821.507 —

Die Hansestädte sendeten sür 401,976 und empfingen für 775,650 Fi. Waare.
Die Ausfuhr na'es Preußen betrug an Werth 194.904 Fi.

Der Gesammtwerth von Triests Ausfuhr landeinwärts wird auf ungefähr 34'/2,
der seiner Einfuhr zu Lande auf etwa 32,800.000 Fi. augegebe».

Als Beitrag zur Beantwortung der nicht blos sür den Handel Triests, sondern
sür den Verkehr von ganz Oestreich bedeutungsvollen Frage, in welchem Umfange
Trieft an der Versorgung der gesammten Monarchie mit einigen der wichtigsten
überseeischen ArMel betheiligt ist, lasse ich noch nachstehende Uebersicht aus dem
Jahre 1856 folgen:

Gesammteinfuhr in der östreichischen Ausfuhr von Trieft auf dem Landwege

Monarchie in Centnern. in Centnern.
Kaffee377.14062.743
Gewürze34.94212,729
Baumwolle767,849171>.387
Zuckcrmehl707.707247,573
Raffln. Zucker87,16522,781
Tabak und Cigarren so wie
andre Tabaksfabrikate292,9544,315

Unter andern zeigt diese Uebersicht, welche Rückschritte Trieft in einigen der
bedeutendsten Zweige seines Verkehrs mit dem Inlande gegen das Jahr 1852 ge¬
macht hat. wo es noch 101,100 Ctr. Kaffee, 270,000 Ctr- Baumwolle, 545.000 Ctr.
Zuckcrmehl und 52,200 Ctr. Tabak und Tabakssabrikate den innern Theilen der Mo¬
narchie zuführte. Daß der Kaffee Hamburgs bis Laibach geht, ist bekannt. Jetzt
hofft man Besserung dieses Uebels von der Eisenbahn. Möge man sich in Acht neh¬
men, daß nicht das Gegentheil die Folge ist und man Hamburger Kaffee noch in
Trieft selbst trinken muß! Triest hat durch Vollendung der Karstbahn für den öst¬
reichischen Markt den Vortheil der großer» Nähe, aber dieser Vortheil wird durch
entgegengesetzte Chancen fast aufgehoben. Ich rechne dahin die niydrigcrn Fracht¬
sätze der deutschen Eisenbahnen, die alten und festbegründeten Handelsverbindungen
Hamburgs, den Unternehmungsgeist, die Speculationstüchtigkcit, die Handelsflotte,
den Reichthum und den großen Credit der Handelsstadt, mit der in diesen Beziehungen
Trieft uicht zu vergleichen ist. Möglich, ja gewiß ist, daß die Eisenbahn ein neues, rege¬
res Leben in unsre Stadt einströmen lassen wird. Wenn aber hiesige Blätter daraus,
daß die Hamburger mit uns an der Adria concurriren, den Schluß ziehen, wir


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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 16, 1857, II. Semester. III. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341586_104200/285>, abgerufen am 22.07.2024.