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Die Grenzboten. Jg. 16, 1857, I. Semester. I. Band.

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arbeiten, und so sehen wir in den beiden ersten Bänden eine bezaubernde
Unbefangenheit, Unter der Anleitung des Moniteur und mit Hilfe einiger
Memoiren erzählt Thiers die Begebenheiten, wenn auch mit apologetischen
Zwecken, wie eine Novelle, mit einer Frische und Lebendigkeit, die ihm schon
damals das größere Publicum gewann, aber ohne auf den innern Zusammen¬
hang der Thatsachen irgendwie einzugehn. Er zeigt ein ausgebildetetes Ne-
dactionstalent, und seine Porträts sind zum Theil glänzend; aber je tiefer er
in den Stoff eindrang, desto mehr fühlte er selbst, daß er eigentlich noch alle
Vorarbeiten zu machen habe. Sobald er einmal den Entschluß gefaßt, ging
er mit dem Eifer ans Werk, der ihn in seinem ganzen Leben auszeichnet.
Einen Winter hindurch nahm er bei dem alten Baron Louis Unterricht in
der Finanzwissenschaft, studirte das Budget in allen seinen Specialitäten und
machte sich daraus ein Bild von der Finanzverwaltung unter dem Convent
und dem DirectMUm. Gleichzeitig ließ er sich durch die beiden Generale
Foy und Jominv in der Kriegskunst unterrichten, nahm an den Arbeiten der
Artillerieschule in Vincennes lebhaften Antheil, studirte durch eignen Augen¬
schein^ die Fortification, den Angriff und die Vertheidigung, prägte sich die
trigonometrischen Karten ein und nahm es als die größte Schmeichelei auf,
wenn man ihm nach Ablauf dieser Studien erklärte, er habe jetzt die Kennt¬
nisse eines guten Ingenieuroffiziers. Die Stellung eines Feldherrn war sein
stiller Traum, die militärische Größe sein höchstes Ideal. In einer glänzenden
Beschreibung von der Aufgabe eines Feldherrn zählt er zuerst die Fülle von
Specialkenntnissen zusammen, die er besitzen muß, und fährt dann fort: Dieses
ungeheure Wissen muß er gleichzeitig entfalten, und zwar mitten unter den
außerordentlichsten Umständen. Bei jeder Bewegung muß er an gestern und
morgen, an vorwärts und rückwärts denken; er muß die Munition, Lebens¬
mittel und Hospitäler, die er mit sich führt, beaufsichtigen, gleichzeitig die
Atmosphäre und die moralische Kraft seiner Leute in Rechnung ziehen, und
diese so verschiedenen Elemente, die jeden Augenblick wechseln und sich ver¬
wickeln, muß er in der Kälte, in der Hitze, unter dem Kugelregen combiniren.
^analis yue vous penser g, taut cle clioses, le canon Kroncle, votre töte est
mermoee; inuis ce "M est pire, ach milliers et'domines vous rexarcZent,
ederekent <Zams votre traits l'esperance <le leur salut. l^lus loin, clerriere
eux, est la patrie avec nes lauriers on clef evpres; et toutes ees imaZes,
U kaut les elmsssr, it kaut penser, penser vite, ear une Minute <Zs plus,, et
ta combilttüson ig, plus belle a perclu son a-propos, et an lieu 6e la Kloire,
e'est la, doute eini vous allemal. -- Während Mignet die auswärtigen Ange¬
legenheiten sehr oberflächlich behandelt, eigentlich nur, so weit sie zur Erläu¬
terung der parlamentarischen Verhandlungen dienen, sind sie bei Thiers die
Hauptsache, und die parlamentarische Entwicklung wird lediglich nach dem


arbeiten, und so sehen wir in den beiden ersten Bänden eine bezaubernde
Unbefangenheit, Unter der Anleitung des Moniteur und mit Hilfe einiger
Memoiren erzählt Thiers die Begebenheiten, wenn auch mit apologetischen
Zwecken, wie eine Novelle, mit einer Frische und Lebendigkeit, die ihm schon
damals das größere Publicum gewann, aber ohne auf den innern Zusammen¬
hang der Thatsachen irgendwie einzugehn. Er zeigt ein ausgebildetetes Ne-
dactionstalent, und seine Porträts sind zum Theil glänzend; aber je tiefer er
in den Stoff eindrang, desto mehr fühlte er selbst, daß er eigentlich noch alle
Vorarbeiten zu machen habe. Sobald er einmal den Entschluß gefaßt, ging
er mit dem Eifer ans Werk, der ihn in seinem ganzen Leben auszeichnet.
Einen Winter hindurch nahm er bei dem alten Baron Louis Unterricht in
der Finanzwissenschaft, studirte das Budget in allen seinen Specialitäten und
machte sich daraus ein Bild von der Finanzverwaltung unter dem Convent
und dem DirectMUm. Gleichzeitig ließ er sich durch die beiden Generale
Foy und Jominv in der Kriegskunst unterrichten, nahm an den Arbeiten der
Artillerieschule in Vincennes lebhaften Antheil, studirte durch eignen Augen¬
schein^ die Fortification, den Angriff und die Vertheidigung, prägte sich die
trigonometrischen Karten ein und nahm es als die größte Schmeichelei auf,
wenn man ihm nach Ablauf dieser Studien erklärte, er habe jetzt die Kennt¬
nisse eines guten Ingenieuroffiziers. Die Stellung eines Feldherrn war sein
stiller Traum, die militärische Größe sein höchstes Ideal. In einer glänzenden
Beschreibung von der Aufgabe eines Feldherrn zählt er zuerst die Fülle von
Specialkenntnissen zusammen, die er besitzen muß, und fährt dann fort: Dieses
ungeheure Wissen muß er gleichzeitig entfalten, und zwar mitten unter den
außerordentlichsten Umständen. Bei jeder Bewegung muß er an gestern und
morgen, an vorwärts und rückwärts denken; er muß die Munition, Lebens¬
mittel und Hospitäler, die er mit sich führt, beaufsichtigen, gleichzeitig die
Atmosphäre und die moralische Kraft seiner Leute in Rechnung ziehen, und
diese so verschiedenen Elemente, die jeden Augenblick wechseln und sich ver¬
wickeln, muß er in der Kälte, in der Hitze, unter dem Kugelregen combiniren.
^analis yue vous penser g, taut cle clioses, le canon Kroncle, votre töte est
mermoee; inuis ce «M est pire, ach milliers et'domines vous rexarcZent,
ederekent <Zams votre traits l'esperance <le leur salut. l^lus loin, clerriere
eux, est la patrie avec nes lauriers on clef evpres; et toutes ees imaZes,
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ta combilttüson ig, plus belle a perclu son a-propos, et an lieu 6e la Kloire,
e'est la, doute eini vous allemal. — Während Mignet die auswärtigen Ange¬
legenheiten sehr oberflächlich behandelt, eigentlich nur, so weit sie zur Erläu¬
terung der parlamentarischen Verhandlungen dienen, sind sie bei Thiers die
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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 16, 1857, I. Semester. I. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341586_103132/215>, abgerufen am 22.12.2024.