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Die Grenzboten. Jg. 14, 1855, II. Semester. III. Band.

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eine ausreichende Stärke, d. h. von mindestens zwölf Fuß, um nicht von
Kugeln durchbohrt oder schnell abgekämmt zu werden und eine ausreichende
Höhe, welche die der Brustwehr um etwa zwei Fuß übersteigt, damit sie
auch gegen den höhern Bogenschuß ("Bogenwurf") der Haubitze schützen, geben
muß, versteht sich von selbst.

Da die Nicochetbatterien, vermöge ihrer Bestimmung, verschieden gerich¬
tete Walllinien zu bestreichen, in jedem Falle ziemlich weit auseinander gelegen
sein werden, so liegt die Gefahr nahe, daß der Feind, wenn keine weitern
Vorkehrungen getroffen würden, sie entweder auf einem der äußersten Flügel
umgehen oder zwischen ihnen hindurchbrechen könnte, um sie in der Kehle,
d. l). von der offenen Rückseite her anzugreifen. Um dies zu verhindern ist
es nicht nur unerläßlich, daß sie durch eine zusammenhängende Vertheidigungs¬
linie, welche diese Zwischenräume schließt, untereinander verbunden, sondern
daß dieselbe auch über beide Flügel hinaus bis zu einer Anlehnung oder einem
Terraingegenstand, welcher die Umgehung verhindert, fortgeführt werde. Wenn
sich ein solcher auf einem oder beiden Flügeln nicht vorfindet, schwenkt man
die Vertheidigungölinie, welche man, weil sie der Festung ziemlich gleichweit ab
bleibt, eine Parallele und in Bezug darauf, daß sie die erste ist, die erste
Parallele nennt, zu einem zurückgebogenen Haken oder legt auf dem bedrohten
Punkte eine oder mehre Schanzen an.



Die Errichtung dieser ersten Parallele, die ihrer Natur nach wesentlich defen¬
siv ist, während die Batterien offensiv sind, ist eine der wichtigsten Operationen
der Belagerung. Sie bezeichnet zugleich deren eigentlichen Beginn und scheidet
die Vorbereitungen zum Angriff von dessen eigentlicher Ausführung. In tech-


Grenzboten. Ill- ->8so.

eine ausreichende Stärke, d. h. von mindestens zwölf Fuß, um nicht von
Kugeln durchbohrt oder schnell abgekämmt zu werden und eine ausreichende
Höhe, welche die der Brustwehr um etwa zwei Fuß übersteigt, damit sie
auch gegen den höhern Bogenschuß („Bogenwurf") der Haubitze schützen, geben
muß, versteht sich von selbst.

Da die Nicochetbatterien, vermöge ihrer Bestimmung, verschieden gerich¬
tete Walllinien zu bestreichen, in jedem Falle ziemlich weit auseinander gelegen
sein werden, so liegt die Gefahr nahe, daß der Feind, wenn keine weitern
Vorkehrungen getroffen würden, sie entweder auf einem der äußersten Flügel
umgehen oder zwischen ihnen hindurchbrechen könnte, um sie in der Kehle,
d. l). von der offenen Rückseite her anzugreifen. Um dies zu verhindern ist
es nicht nur unerläßlich, daß sie durch eine zusammenhängende Vertheidigungs¬
linie, welche diese Zwischenräume schließt, untereinander verbunden, sondern
daß dieselbe auch über beide Flügel hinaus bis zu einer Anlehnung oder einem
Terraingegenstand, welcher die Umgehung verhindert, fortgeführt werde. Wenn
sich ein solcher auf einem oder beiden Flügeln nicht vorfindet, schwenkt man
die Vertheidigungölinie, welche man, weil sie der Festung ziemlich gleichweit ab
bleibt, eine Parallele und in Bezug darauf, daß sie die erste ist, die erste
Parallele nennt, zu einem zurückgebogenen Haken oder legt auf dem bedrohten
Punkte eine oder mehre Schanzen an.



Die Errichtung dieser ersten Parallele, die ihrer Natur nach wesentlich defen¬
siv ist, während die Batterien offensiv sind, ist eine der wichtigsten Operationen
der Belagerung. Sie bezeichnet zugleich deren eigentlichen Beginn und scheidet
die Vorbereitungen zum Angriff von dessen eigentlicher Ausführung. In tech-


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[0353] eine ausreichende Stärke, d. h. von mindestens zwölf Fuß, um nicht von Kugeln durchbohrt oder schnell abgekämmt zu werden und eine ausreichende Höhe, welche die der Brustwehr um etwa zwei Fuß übersteigt, damit sie auch gegen den höhern Bogenschuß („Bogenwurf") der Haubitze schützen, geben muß, versteht sich von selbst. Da die Nicochetbatterien, vermöge ihrer Bestimmung, verschieden gerich¬ tete Walllinien zu bestreichen, in jedem Falle ziemlich weit auseinander gelegen sein werden, so liegt die Gefahr nahe, daß der Feind, wenn keine weitern Vorkehrungen getroffen würden, sie entweder auf einem der äußersten Flügel umgehen oder zwischen ihnen hindurchbrechen könnte, um sie in der Kehle, d. l). von der offenen Rückseite her anzugreifen. Um dies zu verhindern ist es nicht nur unerläßlich, daß sie durch eine zusammenhängende Vertheidigungs¬ linie, welche diese Zwischenräume schließt, untereinander verbunden, sondern daß dieselbe auch über beide Flügel hinaus bis zu einer Anlehnung oder einem Terraingegenstand, welcher die Umgehung verhindert, fortgeführt werde. Wenn sich ein solcher auf einem oder beiden Flügeln nicht vorfindet, schwenkt man die Vertheidigungölinie, welche man, weil sie der Festung ziemlich gleichweit ab bleibt, eine Parallele und in Bezug darauf, daß sie die erste ist, die erste Parallele nennt, zu einem zurückgebogenen Haken oder legt auf dem bedrohten Punkte eine oder mehre Schanzen an. [Abbildung] Die Errichtung dieser ersten Parallele, die ihrer Natur nach wesentlich defen¬ siv ist, während die Batterien offensiv sind, ist eine der wichtigsten Operationen der Belagerung. Sie bezeichnet zugleich deren eigentlichen Beginn und scheidet die Vorbereitungen zum Angriff von dessen eigentlicher Ausführung. In tech- Grenzboten. Ill- ->8so.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 14, 1855, II. Semester. III. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341580_99919/353>, abgerufen am 22.12.2024.