Die Grenzboten. Jg. 14, 1855, I. Semester. II. Band.sehen übersäet hatte, führte er in Paris ein ruhiges Leben, überall nur warf er Und später, in dem einst verwüsteten Moskau, dessen Opfer im Himmel statt¬ Was wird jetzt die Welt, die Geschichte über euern schändlichen Vertrag Einige Tage früher enthielt das nämliche Blatt ein zweites Gedicht folgenden Schlafend, obgleich er die Augen offen hatte, blickte Palmerston, jener kühne Der Franzose, welcher sah, hier sei ein großer Gewinn zu hoffen, folgte dessen Ach, weist den dummen Rath von euch, denn ihr bringt die Leute zum ' Und da Onkelchen mäuschenstill aus Moskau zurückkehren mußte, wird es wol Albion! -- macht das eine Miene! Es hat selbst noch nicht gemerkt, was für Das wird eine Verwunderung sein, und diese Goddams werden ein langes Rußland ist eine fertige Maschine und fortwährendes Leben seine Gabe; Be¬ Mit Ur. 1.4 bemnnt diese Zeitschrift ein neues Quartal Herausgegeben von Gustav Freytag und Julian Schmidt.
Als vcrantwvrtl. Redacteur lcgitimirn F. W. Grunow.-- Verlag von F. V. Herbig in Leipzig. Druck vo" K. t5. Mveri in Leipzig. sehen übersäet hatte, führte er in Paris ein ruhiges Leben, überall nur warf er Und später, in dem einst verwüsteten Moskau, dessen Opfer im Himmel statt¬ Was wird jetzt die Welt, die Geschichte über euern schändlichen Vertrag Einige Tage früher enthielt das nämliche Blatt ein zweites Gedicht folgenden Schlafend, obgleich er die Augen offen hatte, blickte Palmerston, jener kühne Der Franzose, welcher sah, hier sei ein großer Gewinn zu hoffen, folgte dessen Ach, weist den dummen Rath von euch, denn ihr bringt die Leute zum ' Und da Onkelchen mäuschenstill aus Moskau zurückkehren mußte, wird es wol Albion! — macht das eine Miene! Es hat selbst noch nicht gemerkt, was für Das wird eine Verwunderung sein, und diese Goddams werden ein langes Rußland ist eine fertige Maschine und fortwährendes Leben seine Gabe; Be¬ Mit Ur. 1.4 bemnnt diese Zeitschrift ein neues Quartal Herausgegeben von Gustav Freytag und Julian Schmidt.
Als vcrantwvrtl. Redacteur lcgitimirn F. W. Grunow.— Verlag von F. V. Herbig in Leipzig. Druck vo» K. t5. Mveri in Leipzig. <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0128" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/99514"/> <p xml:id="ID_441" prev="#ID_440"> sehen übersäet hatte, führte er in Paris ein ruhiges Leben, überall nur warf er<lb/> reichlich mit euern Phrasen und dem eignen Golde um sich.</p><lb/> <p xml:id="ID_442"> Und später, in dem einst verwüsteten Moskau, dessen Opfer im Himmel statt¬<lb/> fand und an den Usern der unbefleckten Newa — waren Franzose und Engländer<lb/> wie bei sich zu Hause. — Doch fjir die Gastfreundschaft und die aufrichtige Freund¬<lb/> schaft — habt ihr, nachdem ihr für den Koran den heiligen Glauben verkauft<lb/> hattet, Dienst bei den Muselmanen genommen und bringt ihnen, als Mitbrüdern,<lb/> Opfer.</p><lb/> <p xml:id="ID_443"> Was wird jetzt die Welt, die Geschichte über euern schändlichen Vertrag<lb/> sagen? Der Engländer wird Mahomeds Bruder und o Schande! der Franzose<lb/> zum Türken! — Doch seid versichert, alle diese Gaukeleien, Berechnungen, Be¬<lb/> mühungen find hohle Täuschung; ihr erschüttert nicht die russische Monarchie, denn<lb/> ihr Wahlspruch ist Christus Glaube. ,</p><lb/> <p xml:id="ID_444"> Einige Tage früher enthielt das nämliche Blatt ein zweites Gedicht folgenden<lb/> Inhalts:</p><lb/> <p xml:id="ID_445"> Schlafend, obgleich er die Augen offen hatte, blickte Palmerston, jener kühne<lb/> Anführer, auf die Karte von Europa und wollte Rußland mit dem Finger be¬<lb/> zwingen.</p><lb/> <p xml:id="ID_446"> Der Franzose, welcher sah, hier sei ein großer Gewinn zu hoffen, folgte dessen<lb/> Spur, und griff sofort zu Onkelchcns Degen, »v» ->ol>>n mi-« o!>in-» litte«."</p><lb/> <p xml:id="ID_447"> Ach, weist den dummen Rath von euch, denn ihr bringt die Leute zum<lb/> Lachen. In was für Händen haben wir den Degen gesehen! Ha, nicht in den<lb/> deinigen.</p><lb/> <p xml:id="ID_448"> ' Und da Onkelchen mäuschenstill aus Moskau zurückkehren mußte, wird es wol<lb/> auch mit dem Nefflein soweit kommen, daß es sich aus dem Hause fortmacht.</p><lb/> <p xml:id="ID_449"> Albion! — macht das eine Miene! Es hat selbst noch nicht gemerkt, was für<lb/> eine Maschine dieses Rußland, und wieviel Kraft dort ist.</p><lb/> <p xml:id="ID_450"> Das wird eine Verwunderung sein, und diese Goddams werden ein langes<lb/> Gesicht machen, wenn der mächtige Druck sich auch ohne Dampf finden wird.</p><lb/> <p xml:id="ID_451"> Rußland ist eine fertige Maschine und fortwährendes Leben seine Gabe; Be¬<lb/> wegung geben ihm die vier Worte: Gott und der Glaube, das Land und<lb/> der Zar.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <note xml:id="FID_8" place="foot"> Herausgegeben von Gustav Freytag und Julian Schmidt.<lb/> Als vcrantwvrtl. Redacteur lcgitimirn F. W. Grunow.— Verlag von F. V. Herbig<lb/> in Leipzig.<lb/> Druck vo» K. t5. Mveri in Leipzig.</note><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <p xml:id="ID_452"> Mit Ur. 1.4 bemnnt diese Zeitschrift ein neues Quartal<lb/> welches durch alle Buchhandlungen und Postämter zu be¬<lb/> ziehen ist.<lb/> Leipzig, Ende März 1855. Die Verlagshandlung.</p><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0128]
sehen übersäet hatte, führte er in Paris ein ruhiges Leben, überall nur warf er
reichlich mit euern Phrasen und dem eignen Golde um sich.
Und später, in dem einst verwüsteten Moskau, dessen Opfer im Himmel statt¬
fand und an den Usern der unbefleckten Newa — waren Franzose und Engländer
wie bei sich zu Hause. — Doch fjir die Gastfreundschaft und die aufrichtige Freund¬
schaft — habt ihr, nachdem ihr für den Koran den heiligen Glauben verkauft
hattet, Dienst bei den Muselmanen genommen und bringt ihnen, als Mitbrüdern,
Opfer.
Was wird jetzt die Welt, die Geschichte über euern schändlichen Vertrag
sagen? Der Engländer wird Mahomeds Bruder und o Schande! der Franzose
zum Türken! — Doch seid versichert, alle diese Gaukeleien, Berechnungen, Be¬
mühungen find hohle Täuschung; ihr erschüttert nicht die russische Monarchie, denn
ihr Wahlspruch ist Christus Glaube. ,
Einige Tage früher enthielt das nämliche Blatt ein zweites Gedicht folgenden
Inhalts:
Schlafend, obgleich er die Augen offen hatte, blickte Palmerston, jener kühne
Anführer, auf die Karte von Europa und wollte Rußland mit dem Finger be¬
zwingen.
Der Franzose, welcher sah, hier sei ein großer Gewinn zu hoffen, folgte dessen
Spur, und griff sofort zu Onkelchcns Degen, »v» ->ol>>n mi-« o!>in-» litte«."
Ach, weist den dummen Rath von euch, denn ihr bringt die Leute zum
Lachen. In was für Händen haben wir den Degen gesehen! Ha, nicht in den
deinigen.
' Und da Onkelchen mäuschenstill aus Moskau zurückkehren mußte, wird es wol
auch mit dem Nefflein soweit kommen, daß es sich aus dem Hause fortmacht.
Albion! — macht das eine Miene! Es hat selbst noch nicht gemerkt, was für
eine Maschine dieses Rußland, und wieviel Kraft dort ist.
Das wird eine Verwunderung sein, und diese Goddams werden ein langes
Gesicht machen, wenn der mächtige Druck sich auch ohne Dampf finden wird.
Rußland ist eine fertige Maschine und fortwährendes Leben seine Gabe; Be¬
wegung geben ihm die vier Worte: Gott und der Glaube, das Land und
der Zar.
Mit Ur. 1.4 bemnnt diese Zeitschrift ein neues Quartal
welches durch alle Buchhandlungen und Postämter zu be¬
ziehen ist.
Leipzig, Ende März 1855. Die Verlagshandlung.
Herausgegeben von Gustav Freytag und Julian Schmidt.
Als vcrantwvrtl. Redacteur lcgitimirn F. W. Grunow.— Verlag von F. V. Herbig
in Leipzig.
Druck vo» K. t5. Mveri in Leipzig.
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