Die Grenzboten. Jg. 13, 1854, I. Semester. II. Band.Zur Armee werden außerdem noch gezählt 30 Garnisonsbataillone, die in An Invaliden und Veteranen besitzt Rußland ferner: 532 Compagnien Veteranen der Infanterie, die eine Art von Polizeidienst, , -138 Jnvalideucompagnien. IIS Compagnien, Veteranen der Artillerie, die in den Pulvermühlen, Ar¬ 103 Compagnien Veteranen der Ingenieure, die mit als Aufseher bei den Die russische berittene Gensdarmerie -soll nicht über 2000 Mann betragen, Alle diese soeben angeführten Corps sind über das ganze weite Sieich zer¬ Ueber die bevorstehenden Ereignisse auf dem Donau kriegstheater. Man kann nicht leugnen, daß die Russen mit dem Uebergange über die Do¬ Zur Armee werden außerdem noch gezählt 30 Garnisonsbataillone, die in An Invaliden und Veteranen besitzt Rußland ferner: 532 Compagnien Veteranen der Infanterie, die eine Art von Polizeidienst, , -138 Jnvalideucompagnien. IIS Compagnien, Veteranen der Artillerie, die in den Pulvermühlen, Ar¬ 103 Compagnien Veteranen der Ingenieure, die mit als Aufseher bei den Die russische berittene Gensdarmerie -soll nicht über 2000 Mann betragen, Alle diese soeben angeführten Corps sind über das ganze weite Sieich zer¬ Ueber die bevorstehenden Ereignisse auf dem Donau kriegstheater. Man kann nicht leugnen, daß die Russen mit dem Uebergange über die Do¬ <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0136" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/97916"/> <p xml:id="ID_409"> Zur Armee werden außerdem noch gezählt 30 Garnisonsbataillone, die in<lb/> den Gvnvernementsstädten von Rußland garnisoniren. Es dienen viele halb¬<lb/> invalide Soldaten in diesen Bataillonen, die für den eigentlichen Felddienst nicht<lb/> mehr tauglich sind.</p><lb/> <p xml:id="ID_410"> An Invaliden und Veteranen besitzt Rußland ferner:</p><lb/> <p xml:id="ID_411"> 532 Compagnien Veteranen der Infanterie, die eine Art von Polizeidienst,<lb/> in den Städten verrichten müssen.</p><lb/> <p xml:id="ID_412"> , -138 Jnvalideucompagnien.</p><lb/> <p xml:id="ID_413"> IIS Compagnien, Veteranen der Artillerie, die in den Pulvermühlen, Ar¬<lb/> senälen, Artilleriewerkstätten u. f. w. die Anfstcht mit führen.</p><lb/> <p xml:id="ID_414"> 103 Compagnien Veteranen der Ingenieure, die mit als Aufseher bei den<lb/> Arbeiten an den Festungen verwendet werden.</p><lb/> <p xml:id="ID_415"> Die russische berittene Gensdarmerie -soll nicht über 2000 Mann betragen,<lb/> was genügend ist, da der eigentliche Pvlizeidienst größtentheils von den Garni-<lb/> sonsbataillvncn und Veteranencvmpagnien versehen wird.</p><lb/> <p xml:id="ID_416"> Alle diese soeben angeführten Corps sind über das ganze weite Sieich zer¬<lb/> streut und liegen an der preußisch-polnische», wie an der sibirisch-chinesischen<lb/> Grenze, in Archangel wie in Odessa. Für den Zweck eines auswärtigen Krieges<lb/> sind dieselben nicht bestimmt, sondern mehr, um die Ruhe und Sicherheit im<lb/> Innern des Landes selbst aufrecht zu erhalten. In unserem nächsten Artikel wollen<lb/> wir nun zu den sogenannten irregulären Truppen übergehen.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> </div> <div n="1"> <head> Ueber die bevorstehenden Ereignisse auf dem Donau<lb/> kriegstheater.</head><lb/> <p xml:id="ID_417" next="#ID_418"> Man kann nicht leugnen, daß die Russen mit dem Uebergange über die Do¬<lb/> nau einen großen, entscheidungsvollen Schritt gethan haben. Er wird zunächst<lb/> dies eine Resultat mit sich bringen, daß der Krieg seinen Charakter wechseln<lb/> muß. Wie er bisher geführt, war er auf eine feste Grenzlinie gebannt, die we¬<lb/> der von der eiuen noch von der andern Partei in irgend belangreicher Weise<lb/> überschritten wurde, nicht weil dies absolut unmöglich gewesen wäre, sondern weil<lb/> es der Methode entgegenlief, welche beide gleichzeitig angenommen hatten. Die<lb/> Russen sowol wie die Türken fanden in dem ausgedehnte» Stromkriege ohne Ent-<lb/> scheionng ihren Vortheil besser gewahrt und hielten andrerseits eine offensivere<lb/> Form des Kampfes für zu bedrohlich, um letztere zu wählen. Die Stellung der<lb/> Türken auf dem linken Donauufer bei Kalafat hob dieses Verhältniß um so we¬<lb/> niger auf, als dieser Punkt wesentlich in Bezug aus die etwaigen Absichten Nuß-</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0136]
Zur Armee werden außerdem noch gezählt 30 Garnisonsbataillone, die in
den Gvnvernementsstädten von Rußland garnisoniren. Es dienen viele halb¬
invalide Soldaten in diesen Bataillonen, die für den eigentlichen Felddienst nicht
mehr tauglich sind.
An Invaliden und Veteranen besitzt Rußland ferner:
532 Compagnien Veteranen der Infanterie, die eine Art von Polizeidienst,
in den Städten verrichten müssen.
, -138 Jnvalideucompagnien.
IIS Compagnien, Veteranen der Artillerie, die in den Pulvermühlen, Ar¬
senälen, Artilleriewerkstätten u. f. w. die Anfstcht mit führen.
103 Compagnien Veteranen der Ingenieure, die mit als Aufseher bei den
Arbeiten an den Festungen verwendet werden.
Die russische berittene Gensdarmerie -soll nicht über 2000 Mann betragen,
was genügend ist, da der eigentliche Pvlizeidienst größtentheils von den Garni-
sonsbataillvncn und Veteranencvmpagnien versehen wird.
Alle diese soeben angeführten Corps sind über das ganze weite Sieich zer¬
streut und liegen an der preußisch-polnische», wie an der sibirisch-chinesischen
Grenze, in Archangel wie in Odessa. Für den Zweck eines auswärtigen Krieges
sind dieselben nicht bestimmt, sondern mehr, um die Ruhe und Sicherheit im
Innern des Landes selbst aufrecht zu erhalten. In unserem nächsten Artikel wollen
wir nun zu den sogenannten irregulären Truppen übergehen.
Ueber die bevorstehenden Ereignisse auf dem Donau
kriegstheater.
Man kann nicht leugnen, daß die Russen mit dem Uebergange über die Do¬
nau einen großen, entscheidungsvollen Schritt gethan haben. Er wird zunächst
dies eine Resultat mit sich bringen, daß der Krieg seinen Charakter wechseln
muß. Wie er bisher geführt, war er auf eine feste Grenzlinie gebannt, die we¬
der von der eiuen noch von der andern Partei in irgend belangreicher Weise
überschritten wurde, nicht weil dies absolut unmöglich gewesen wäre, sondern weil
es der Methode entgegenlief, welche beide gleichzeitig angenommen hatten. Die
Russen sowol wie die Türken fanden in dem ausgedehnte» Stromkriege ohne Ent-
scheionng ihren Vortheil besser gewahrt und hielten andrerseits eine offensivere
Form des Kampfes für zu bedrohlich, um letztere zu wählen. Die Stellung der
Türken auf dem linken Donauufer bei Kalafat hob dieses Verhältniß um so we¬
niger auf, als dieser Punkt wesentlich in Bezug aus die etwaigen Absichten Nuß-
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