Die Grenzboten. Jg. 13, 1854, II. Semester. III. Band.voller Benutzung der deutschen Forschungen, und mit vieler Lebhaftigkeit in der voller Benutzung der deutschen Forschungen, und mit vieler Lebhaftigkeit in der <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0078" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/281229"/> <p xml:id="ID_231" prev="#ID_230" next="#ID_232"> voller Benutzung der deutschen Forschungen, und mit vieler Lebhaftigkeit in der<lb/> Farbe nud Gestaltung; das zweite ist das Resultat vieljähriger Studien, und gibt<lb/> einen höchst wichtigen Beitrag zur Geschichte der romanischen Baukünste — Mehr<lb/> in das Gebiet der Tagespolitik fällt: -Vi'mori-»; <> Vo-»- -et I^xi!,-»,»», in> U>v<lb/> I''rnnlie,^ „l üuüüul, 'l'nikuz' !>»>> 1,^ linlxn'l llurxon. Der Verfasser,<lb/> Gehcimseeretär des Sir Stratsord Canning. hatte bereits 1842 ein Werk: Vi»i^<lb/> w Alp »Iviuis^rie» ol nie l.vo->n>> herausgegeben, und schildert in dem vorliegenden<lb/> hauptsächlich seine Theilnahme an der wichtigen Konferenz zu Trapezunt. — Ferner:<lb/> <>iunj>!>i^um^ ,,, Iiil!!!r>!in(>; in, 8>!Ul>>!» uiul ^lviüUm'v» ol U>v Kulllo ol'<lb/> 185,1—5,2; >>)' (^iipUn» XinZ, Iliglllünclv,^. — lüvinun^ i» „,)- 'I'«>N; «r,<lb/> VVimdm in I!<>l!>^> I^!,lün«I: illu-ni!>ki»^ 1,1,v AIninI, Itvligiciiiü !,»«> I'utili^ni t'.n»-<lb/> ^ullum« „>' viiri«»« ^>^>I> 't>it,v!i «l tuo ^suum» 8l,Julii>. U,K liovvrenil !X. I>i,öl».<lb/> Der Verfasser bereiste Nord-Afrika unter dem Schutz des Bey pou Tunis. — ^ V«>!>-<lb/> >villi litt! 'I'ni'K^; n>- 8Il<!^I,<!!i „t 'I'i'livvl in >.>>>: 1üurn>,e!,n !>NI> ^«i.illo I)c»»!niliu» «t<lb/> et,<! 8»>><>n; I,)? >V!,rin j->.<> „ 8»,)->,Il (Professor der Mineralogie). — I,'!»vo>!> i»<lb/> 8>I,v>>.>; 1,^ 8. 8. II,II. Die Reise fand 1847 statt. — Auf eine höchst interessante<lb/> kleine Monographie machen wir aufmerksam, die im Aprilhcft der I5l>ni>u,^>> ltuvu-w<lb/> steht: über die Mormonen. Der Verfasser hat die sehr ausgedehnte Literatur<lb/> über diesen Gegenstand auf das sorgfältigste zu Rathe gezogen, und gibt eine<lb/> unbefangene Untersuchung, die unsern Studien zum Leitfaden dienen kann. Nur<lb/> einen Punkt hat er übersehn. So wichtig der unmittelbare Einfluß sein mag, den<lb/> die Mormonen, namentlich wegen der staatsrechtlichen Streitfragen, die bei ihrer<lb/> Aufnahme in die Union in Betracht kommen müssen, auf die Entwicklung der<lb/> amerikanischen Republik auszuüben berufen sind, so überwiegt für die Wissenschaft<lb/> doch bei weitem das Interesse historischer Vergleichung, das wir an sie knüpfen<lb/> können. Bis jetzt war für uns die Entstehung einer jeden Religion in ein undurch¬<lb/> dringliches Dunkel gehüllt; selbst die Lehre Mahomeds, die doch noch am meisten in<lb/> historischer Beleuchtung erscheint, mußten wir uns erst aus dem Nebel halbpoctischer<lb/> Ueberlieferung hervorsuchen. Die religiöse Productivität entwickelte sich in der Re¬<lb/> gel in einer Zeit, die einen trüben und chaotischen Charakter an sich trug, oder sie<lb/> ging so verborgen vor sich, daß die gleichzeitigen Geschichtschreiber sie keiner Aufmerk¬<lb/> samkeit werth hielte». Nun leben wir in einer Zeit, die sich einer hohen Aufklärung<lb/> rühmt, und jn der dem Späherauge der Presse nichts Verborgenes entgeht. Daß<lb/> sich nnn in einer solchen Zeit dennoch ein so umfangreicher und wirkungsvoller Fa¬<lb/> natismus entwickeln kann, wie der mormonischc, ist zwar beunruhigend für die¬<lb/> jenigen, die den Fortschritt der Menschheit in der Masse suchen, aber von der höch¬<lb/> sten Belehrung für den stillen Forscher, der davon überzeugt ist, daß im wesentlichen<lb/> die menschliche Natur zu alle» Zeiten sich gleich bleibt, und der aus dem Kleinsten<lb/> die Analogien für das Größte herzuleiten weiß. Gott verhüte, daß wir die Gesammt-<lb/> crschcinungen der großen Religionen, welche Jahrtausende hindurch mächtig die Welt<lb/> bewegt haben, mit diesem halb possenhaften, halb grauenvollen Gaukelspiel in eine<lb/> ernstliche Parallele stellen wollten. Aber eins bleibt doch gemeinsam. Wir sehen,<lb/> wie ansteckend ein Offenbarungsglaube wirken kann, und wie schnell und gewaltig<lb/> er sich zu einer treibenden Kraft entwickelt. Die Masse der Mormonen gehört<lb/> zwar zu dem blinden Volke, das von dem neuen Messias aus eine ähnliche Weise</p><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0078]
voller Benutzung der deutschen Forschungen, und mit vieler Lebhaftigkeit in der
Farbe nud Gestaltung; das zweite ist das Resultat vieljähriger Studien, und gibt
einen höchst wichtigen Beitrag zur Geschichte der romanischen Baukünste — Mehr
in das Gebiet der Tagespolitik fällt: -Vi'mori-»; <> Vo-»- -et I^xi!,-»,»», in> U>v
I''rnnlie,^ „l üuüüul, 'l'nikuz' !>»>> 1,^ linlxn'l llurxon. Der Verfasser,
Gehcimseeretär des Sir Stratsord Canning. hatte bereits 1842 ein Werk: Vi»i^
w Alp »Iviuis^rie» ol nie l.vo->n>> herausgegeben, und schildert in dem vorliegenden
hauptsächlich seine Theilnahme an der wichtigen Konferenz zu Trapezunt. — Ferner:
<>iunj>!>i^um^ ,,, Iiil!!!r>!in(>; in, 8>!Ul>>!» uiul ^lviüUm'v» ol U>v Kulllo ol'
185,1—5,2; >>)' (^iipUn» XinZ, Iliglllünclv,^. — lüvinun^ i» „,)- 'I'«>N; «r,
VVimdm in I!<>l!>^> I^!,lün«I: illu-ni!>ki»^ 1,1,v AIninI, Itvligiciiiü !,»«> I'utili^ni t'.n»-
^ullum« „>' viiri«»« ^>^>I> 't>it,v!i «l tuo ^suum» 8l,Julii>. U,K liovvrenil !X. I>i,öl».
Der Verfasser bereiste Nord-Afrika unter dem Schutz des Bey pou Tunis. — ^ V«>!>-
>villi litt! 'I'ni'K^; n>- 8Il<!^I,<!!i „t 'I'i'livvl in >.>>>: 1üurn>,e!,n !>NI> ^«i.illo I)c»»!niliu» «t
et,<! 8»>><>n; I,)? >V!,rin j->.<> „ 8»,)->,Il (Professor der Mineralogie). — I,'!»vo>!> i»
8>I,v>>.>; 1,^ 8. 8. II,II. Die Reise fand 1847 statt. — Auf eine höchst interessante
kleine Monographie machen wir aufmerksam, die im Aprilhcft der I5l>ni>u,^>> ltuvu-w
steht: über die Mormonen. Der Verfasser hat die sehr ausgedehnte Literatur
über diesen Gegenstand auf das sorgfältigste zu Rathe gezogen, und gibt eine
unbefangene Untersuchung, die unsern Studien zum Leitfaden dienen kann. Nur
einen Punkt hat er übersehn. So wichtig der unmittelbare Einfluß sein mag, den
die Mormonen, namentlich wegen der staatsrechtlichen Streitfragen, die bei ihrer
Aufnahme in die Union in Betracht kommen müssen, auf die Entwicklung der
amerikanischen Republik auszuüben berufen sind, so überwiegt für die Wissenschaft
doch bei weitem das Interesse historischer Vergleichung, das wir an sie knüpfen
können. Bis jetzt war für uns die Entstehung einer jeden Religion in ein undurch¬
dringliches Dunkel gehüllt; selbst die Lehre Mahomeds, die doch noch am meisten in
historischer Beleuchtung erscheint, mußten wir uns erst aus dem Nebel halbpoctischer
Ueberlieferung hervorsuchen. Die religiöse Productivität entwickelte sich in der Re¬
gel in einer Zeit, die einen trüben und chaotischen Charakter an sich trug, oder sie
ging so verborgen vor sich, daß die gleichzeitigen Geschichtschreiber sie keiner Aufmerk¬
samkeit werth hielte». Nun leben wir in einer Zeit, die sich einer hohen Aufklärung
rühmt, und jn der dem Späherauge der Presse nichts Verborgenes entgeht. Daß
sich nnn in einer solchen Zeit dennoch ein so umfangreicher und wirkungsvoller Fa¬
natismus entwickeln kann, wie der mormonischc, ist zwar beunruhigend für die¬
jenigen, die den Fortschritt der Menschheit in der Masse suchen, aber von der höch¬
sten Belehrung für den stillen Forscher, der davon überzeugt ist, daß im wesentlichen
die menschliche Natur zu alle» Zeiten sich gleich bleibt, und der aus dem Kleinsten
die Analogien für das Größte herzuleiten weiß. Gott verhüte, daß wir die Gesammt-
crschcinungen der großen Religionen, welche Jahrtausende hindurch mächtig die Welt
bewegt haben, mit diesem halb possenhaften, halb grauenvollen Gaukelspiel in eine
ernstliche Parallele stellen wollten. Aber eins bleibt doch gemeinsam. Wir sehen,
wie ansteckend ein Offenbarungsglaube wirken kann, und wie schnell und gewaltig
er sich zu einer treibenden Kraft entwickelt. Die Masse der Mormonen gehört
zwar zu dem blinden Volke, das von dem neuen Messias aus eine ähnliche Weise
Informationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.
Weitere Informationen:Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur. Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja; Nachkorrektur erfolgte automatisch.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |