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Die Grenzboten. Jg. 13, 1854, II. Semester. III. Band.

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senschaftlichcs Leben heißt, möchten wir uns die Frage erlauben, wie sie so etwas
in die Spalten ihres Journals aufnehmen können? --


Die deutsche komische und humoristische Dichtung seit Beginn des
16. Jahrhunderts bis ans unsre Zeit. Auswahl ans den Quellen, Ju fünf
Büchern. Mit viographisch-literarischen Notizen, Worterklärungen und einer
- geschichtlichen Einleitung von Ignaz Hub. Nürnberg, Ebner. --

Der erste Band, der uns vorliegt, enthält das 1K. Jahrhundert. , Tue
Auszüge sind aus dem Volkslied, Sebastian Braut, Thomas Murner, Hans
Sachs, Erasmus Alberus, Burcard Waldis, Georg Röllenhagen, Eucharius
Eyring, Kaspar Scheit, Johann Fischart, Jacob Ayrer u. s. w. -- Die
literaturgeschichtliche Einleitung wird mit dem letzten Buche ausgegeben. -- Wir
wünschen dieser Sammlung, die mit echtem Sinn für Poesie angelegt ist, eine
recht große Verbreitung; denn so bewuudeniöwürdig auch die Gelehrsamkeit ist-
welche die deutsche Philologie entwickelt hat, so ist der Gewinn, den die grö¬
ßere Masse deö Volks davon gezogen hat, bis jetzt im ganzen doch se^'
gering. Der deutsche Geist offenbart sich aber in keinem Theil der Poesie
lebendig und ausdrucksvoll als in der komischen; und wie die Wiedergeburt
u.nsrer neueren Poesie zum Theil durch ein Zurückgehen aus das 16. Jahr¬
hundert vermittelt wurde, so kann auch unsrer Zeit, die in der Poesie weit mehr
Verwandtschaft mit Lobenstein als mit Hans Sachs zeigt,, nichts dringender
zu empfehlen sein, als eine Vertiefung in jene Schätze unsrer volkSthümlicheU
Dichtung, in denen gesunder Menschenverstand, Treuherzigkeit und Humor,
diese guten alten Charakterzüge des deutschen Volks, die jetzt durch Weltschmerz
und überschwenglichen Pathos beinahe erstickt sind, in reichster und lebendigster'
Fülle angetroffen werden. --


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Die neue Sammlung, deren beide erste Bände uns vorliegen, zeichnet sich
zunächst durch gute Ausstattung, durch einen wohlfeilen Preis (der Band von
circa Seiten kostet '/" Thlr.) und soviel wir verglichen haben, durch ce^
realen Druck aus, nächstdem aber auch durch ein loyales Verhältniß zu den
amerikanischen Schriftstellern, das wir in allen ähnlichen Fällen nachgeahm
wünschten. Die Herausgeber sind nämlich bei den amerikanischen Schriststel er
-um Erlaubniß eingekommen und haben dieselbe erhalten. ,"'

Der erste Band der Sammlung enthält die Selbstbiographie von Vene
min F ran ki in. Er begann dieselbe in England 1771 und fügte dann
Zeit zu Zeit Nachträge hinzu. Während er als bevollmächtigter Minister e
vereinigten Staaten in Frankreich war, übergab er das Manuscript einem >e


senschaftlichcs Leben heißt, möchten wir uns die Frage erlauben, wie sie so etwas
in die Spalten ihres Journals aufnehmen können? —


Die deutsche komische und humoristische Dichtung seit Beginn des
16. Jahrhunderts bis ans unsre Zeit. Auswahl ans den Quellen, Ju fünf
Büchern. Mit viographisch-literarischen Notizen, Worterklärungen und einer
- geschichtlichen Einleitung von Ignaz Hub. Nürnberg, Ebner. —

Der erste Band, der uns vorliegt, enthält das 1K. Jahrhundert. , Tue
Auszüge sind aus dem Volkslied, Sebastian Braut, Thomas Murner, Hans
Sachs, Erasmus Alberus, Burcard Waldis, Georg Röllenhagen, Eucharius
Eyring, Kaspar Scheit, Johann Fischart, Jacob Ayrer u. s. w. — Die
literaturgeschichtliche Einleitung wird mit dem letzten Buche ausgegeben. — Wir
wünschen dieser Sammlung, die mit echtem Sinn für Poesie angelegt ist, eine
recht große Verbreitung; denn so bewuudeniöwürdig auch die Gelehrsamkeit ist-
welche die deutsche Philologie entwickelt hat, so ist der Gewinn, den die grö¬
ßere Masse deö Volks davon gezogen hat, bis jetzt im ganzen doch se^'
gering. Der deutsche Geist offenbart sich aber in keinem Theil der Poesie
lebendig und ausdrucksvoll als in der komischen; und wie die Wiedergeburt
u.nsrer neueren Poesie zum Theil durch ein Zurückgehen aus das 16. Jahr¬
hundert vermittelt wurde, so kann auch unsrer Zeit, die in der Poesie weit mehr
Verwandtschaft mit Lobenstein als mit Hans Sachs zeigt,, nichts dringender
zu empfehlen sein, als eine Vertiefung in jene Schätze unsrer volkSthümlicheU
Dichtung, in denen gesunder Menschenverstand, Treuherzigkeit und Humor,
diese guten alten Charakterzüge des deutschen Volks, die jetzt durch Weltschmerz
und überschwenglichen Pathos beinahe erstickt sind, in reichster und lebendigster'
Fülle angetroffen werden. —


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zunächst durch gute Ausstattung, durch einen wohlfeilen Preis (der Band von
circa Seiten kostet '/» Thlr.) und soviel wir verglichen haben, durch ce^
realen Druck aus, nächstdem aber auch durch ein loyales Verhältniß zu den
amerikanischen Schriftstellern, das wir in allen ähnlichen Fällen nachgeahm
wünschten. Die Herausgeber sind nämlich bei den amerikanischen Schriststel er
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Der erste Band der Sammlung enthält die Selbstbiographie von Vene
min F ran ki in. Er begann dieselbe in England 1771 und fügte dann
Zeit zu Zeit Nachträge hinzu. Während er als bevollmächtigter Minister e
vereinigten Staaten in Frankreich war, übergab er das Manuscript einem >e


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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 13, 1854, II. Semester. III. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341578_281149/496>, abgerufen am 09.11.2024.