Die Grenzboten. Jg. 13, 1854, II. Semester. III. Band.diese Auslösung für die höhere Nationalität zu gewinnen, das kaun nur denjenigen Das Reich Gottes und Staat und Kirche. Eine populäre, christlich' Bunde Erinnerungen an frühere Persönlichkeiten, Begebenheit Herausgegeben von Gustav Freytag und Julian Schmidt. Als verantwort!. Redacteur legitimirt: F. W. Grunow. -- Verlag vo" L. H^'^ in Leipzig. Druck von C. t5. Eiden >u Leipzig. diese Auslösung für die höhere Nationalität zu gewinnen, das kaun nur denjenigen Das Reich Gottes und Staat und Kirche. Eine populäre, christlich' Bunde Erinnerungen an frühere Persönlichkeiten, Begebenheit Herausgegeben von Gustav Freytag und Julian Schmidt. Als verantwort!. Redacteur legitimirt: F. W. Grunow. — Verlag vo» L. H^'^ in Leipzig. Druck von C. t5. Eiden >u Leipzig. <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0408" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/281559"/> <p xml:id="ID_1231" prev="#ID_1230"> diese Auslösung für die höhere Nationalität zu gewinnen, das kaun nur denjenigen<lb/> irren, der jedes Leben gern unvergänglich scheu möchte, da doch das echte Lebe»<lb/> stets berufen ist, sich selbst aufzuheben. — Unter den einzelnen Partien des Buchs<lb/> heben wir vor allem die lebensvolle Darstellung vom Untergang der Städiugcr her¬<lb/> aus. — Leider bricht das Werk in der Mitte ab. Wir wünschen aus das lebhaf¬<lb/> teste, daß der Erfolg des vorliegenden Bandes den Verfasser ermuthigen möge,<lb/> dasselbe in einem zweiten Bande zum Abschluß zu bringen. —</p><lb/> <p xml:id="ID_1232"> Das Reich Gottes und Staat und Kirche. Eine populäre, christlich'<lb/> historische Antwort auf des Herrn Domdckan Dr. Hirscher neueste Flugschrift: Z"^<lb/> Orientirung über den derzeitigen Kirchenstaat. Freiburg, Herders^<lb/> Buchhandlung. Für Katholiken und Nichtkatholiken. Jena, Druck Lou Fried¬<lb/> rich Fronnnann. — Die Schrift ist gar zu breit und umständlich, aber wohlgemeint<lb/> und zeitgemäß. Wir haben in letzter Zeit den Uebergriffen des Ultramoutauisw»^<lb/> weniger Aufmerksamkeit zuwenden können als früher, weil wir in dem großen Kawpl<lb/> der europäischen Civilisation gegen die östliche Barbarei gern alle die hergebracht^<lb/> Gegensätze vereinigt hätten, die häufig ohne allen Grund einander befehden. Dnräl<lb/> die Tendenzen der russischen Weltmonarchie wird die katholische Kirche cbensose^<lb/> bedrängt als die protestantische, und es wäre sehr zweckmäßig, wenn sie ihre Stre^<lb/> tigkeiten bis nach Ausgang dieses großen Kampfes vertagten. Allein wir sind do<lb/> bereits zu der Einsicht gelangt, daß der Ultramontanismus keinen Frieden hatt^<lb/> will, daß er im Gegentheil die Abwendung der Aufmerksamkeit im Publicui»<lb/> seinen schlimmen und gefährlichen Zwecken auszubeuten geneigt ist. Wir werde"<lb/> daher anch unsrerseits uus dem Kampf nicht serner entziehen können. —</p><lb/> <p xml:id="ID_1233"> Bunde Erinnerungen an frühere Persönlichkeiten, Begebenheit<lb/> und Thcatcrzustäude aus Berlin und anderswoher, zusammengesucht^'<lb/> Fr. Tintz. Berlin, Leopold Lassar. — Es sind Klatschgeschichten zum Theil<lb/> gewöhnlicher Art, von denen aber einige interessant wäre,n, wenn man sich aus ^<lb/> Versasser verlassen könnte. So wird z. B. in einer dieser Skizzen erzählt, daß<lb/> Geschichte, welche Kotzebue in seinem „armen Poeten" darstellt, sich wirklich<lb/> genaueste so zugetragen haben soll, und daß Herr Lorenz Kindlein mit dem .<lb/> seines Fräuleins Brutendorf in der Hand: „Ich folge Dir, sobald ich kann",<lb/> einige Zeit fortgelebt habe, dann aber selig entschlafen sei; nur wäre leider se ^<lb/> Tochter uicht zur rechten Zeit gekommen, sie hätte nur auf seinem Grabe "^''§<lb/> können. — Ist das nun Wahrheit oder Dichtung? Bei einem Mitarbeiter<lb/> „Zuschauers der Kreuzzeitung" darf man das wol fragen. — Ob die letztere E'S<lb/> schaft oder der innere Werth des Buchs dem Verfasser die Ehre verschafft ha^,<lb/> dasselbe Se. Excellenz, dem Ministerpräsidenten Freiherr» v. Manteuffel widme»<lb/> dürfen, ist uns nicht bekannt.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <note type="byline"> Herausgegeben von Gustav Freytag und Julian Schmidt.<lb/> Als verantwort!. Redacteur legitimirt: F. W. Grunow. — Verlag vo» L. H^'^<lb/> in Leipzig.<lb/> Druck von C. t5. Eiden >u Leipzig.</note><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0408]
diese Auslösung für die höhere Nationalität zu gewinnen, das kaun nur denjenigen
irren, der jedes Leben gern unvergänglich scheu möchte, da doch das echte Lebe»
stets berufen ist, sich selbst aufzuheben. — Unter den einzelnen Partien des Buchs
heben wir vor allem die lebensvolle Darstellung vom Untergang der Städiugcr her¬
aus. — Leider bricht das Werk in der Mitte ab. Wir wünschen aus das lebhaf¬
teste, daß der Erfolg des vorliegenden Bandes den Verfasser ermuthigen möge,
dasselbe in einem zweiten Bande zum Abschluß zu bringen. —
Das Reich Gottes und Staat und Kirche. Eine populäre, christlich'
historische Antwort auf des Herrn Domdckan Dr. Hirscher neueste Flugschrift: Z"^
Orientirung über den derzeitigen Kirchenstaat. Freiburg, Herders^
Buchhandlung. Für Katholiken und Nichtkatholiken. Jena, Druck Lou Fried¬
rich Fronnnann. — Die Schrift ist gar zu breit und umständlich, aber wohlgemeint
und zeitgemäß. Wir haben in letzter Zeit den Uebergriffen des Ultramoutauisw»^
weniger Aufmerksamkeit zuwenden können als früher, weil wir in dem großen Kawpl
der europäischen Civilisation gegen die östliche Barbarei gern alle die hergebracht^
Gegensätze vereinigt hätten, die häufig ohne allen Grund einander befehden. Dnräl
die Tendenzen der russischen Weltmonarchie wird die katholische Kirche cbensose^
bedrängt als die protestantische, und es wäre sehr zweckmäßig, wenn sie ihre Stre^
tigkeiten bis nach Ausgang dieses großen Kampfes vertagten. Allein wir sind do
bereits zu der Einsicht gelangt, daß der Ultramontanismus keinen Frieden hatt^
will, daß er im Gegentheil die Abwendung der Aufmerksamkeit im Publicui»
seinen schlimmen und gefährlichen Zwecken auszubeuten geneigt ist. Wir werde"
daher anch unsrerseits uus dem Kampf nicht serner entziehen können. —
Bunde Erinnerungen an frühere Persönlichkeiten, Begebenheit
und Thcatcrzustäude aus Berlin und anderswoher, zusammengesucht^'
Fr. Tintz. Berlin, Leopold Lassar. — Es sind Klatschgeschichten zum Theil
gewöhnlicher Art, von denen aber einige interessant wäre,n, wenn man sich aus ^
Versasser verlassen könnte. So wird z. B. in einer dieser Skizzen erzählt, daß
Geschichte, welche Kotzebue in seinem „armen Poeten" darstellt, sich wirklich
genaueste so zugetragen haben soll, und daß Herr Lorenz Kindlein mit dem .
seines Fräuleins Brutendorf in der Hand: „Ich folge Dir, sobald ich kann",
einige Zeit fortgelebt habe, dann aber selig entschlafen sei; nur wäre leider se ^
Tochter uicht zur rechten Zeit gekommen, sie hätte nur auf seinem Grabe "^''§
können. — Ist das nun Wahrheit oder Dichtung? Bei einem Mitarbeiter
„Zuschauers der Kreuzzeitung" darf man das wol fragen. — Ob die letztere E'S
schaft oder der innere Werth des Buchs dem Verfasser die Ehre verschafft ha^,
dasselbe Se. Excellenz, dem Ministerpräsidenten Freiherr» v. Manteuffel widme»
dürfen, ist uns nicht bekannt.
Herausgegeben von Gustav Freytag und Julian Schmidt.
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