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Die Grenzboten. Jg. 13, 1854, II. Semester. III. Band.

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Das könnte heißen: Mein Gemüth ist selbst voll Trotz und Widerspruch und
K>ird daher durch Widerspruch nur noch mehr gereizt; -- allein sie fährt sogleich fort:


Denk' ich blos mich, sind's meine Wünsche blos
Die mich aufs Feld der Schlachten rufen?
Ist eS das Volk, ist das Verderben nicht n. s. w.

Da konnte sie doch nicht eben erst den eignen Trotz die Quelle ihrer Ent¬
schließungen nennen! Es hieß höchst wahrscheinlich:


lind Trotz reizt, Widerspruch, die Seele mir!

(Reiz ein andres Mal in Zeit verdorben. -I. Ausgabe, S. 93. Z. 8 v. u.)
"Was ist geschehen," fährt sie fort, "daß wir schon ruhen wollen? Soll ich jetzt
^es si',"f schwcifierfüllten Monden weichen, jetzt, da er vom Windzug eines Streiches
^troffen, wie eine reiche Südfrucht fallen muß?" --


Nein, eh' ich, was so herrlich wir begonnen,
So groß nicht endige, eh' ich nicht völlig,
Den Kranz, der mir die Stirn "mranscht, erfasse


Es war natürlich das Entgegengesetzte zu erwarten; wohl:


Verflucht das Herz, das sich noch maß'gen kann.

S. 152 Z. 19. ist zu lesen:


Führt aus der Schaar ihr der Gefangenen
Lhkaon den Arkadier herbei! (statt: ihn den Gefangenen.)

S, 156 Z. 4. ist falsch intcrpuugirt. Es muß heißen:


.......Nun freilich wohl, du mußt es wissen,
Hast du die Rosen schon drauf angesehn.

..Pfeil und Wangen" S. 169 Z. 8 bedarf kaum einer Erwähnung.
S. 173 Z. 13 spricht Prothoe der verwundeten Fürstin Trost zu:


Nicht aber wanke in dir selber mehr,
So laug ein Athem Mörtel und Gestein
In dieser jungen Brust zusammenhält.

Es heißt natürlich: So lang ein Atom --. Wer an der ungewöhnlichen
^"nsivn Anstoß nimmt, vergleiche wirkliche Unrichtigkeiten, wie "Entschluß" oder
'^pido in der metrisch freilich sehr ungleichen Herrmannsschlacht, aber auch die
^rdanerburg oder Autilochus in diesem Schauspiel.

S- 187 Z. 6:


Wie ich ein Fest jetzt göttlicher als der
Olymp durchjubelte, verherrliche --

natürlich den zu lesen.

S- 198 Z. S v. u. lies: "Die Frauen" statt die Frau'n.
S- 202 Z. 8:


^l"d manches Herz, von düsterm Gram ergriffe" (beim Abschied von den Gefangenen)
Wegreist nicht, wie die große Tanais
>jn jenem ersten Wort zu preisen sei.

>""S ^" welchem ersten Wort? -- In der ersten Ausgabe steht: In jedem --
Z ^Tieck ganz ohne Noth geändert hat. (Vgl. Hochzeit des Amphitryon S. 296
^ In jeder ersten Morgenstunde).


Das könnte heißen: Mein Gemüth ist selbst voll Trotz und Widerspruch und
K>ird daher durch Widerspruch nur noch mehr gereizt; — allein sie fährt sogleich fort:


Denk' ich blos mich, sind's meine Wünsche blos
Die mich aufs Feld der Schlachten rufen?
Ist eS das Volk, ist das Verderben nicht n. s. w.

Da konnte sie doch nicht eben erst den eignen Trotz die Quelle ihrer Ent¬
schließungen nennen! Es hieß höchst wahrscheinlich:


lind Trotz reizt, Widerspruch, die Seele mir!

(Reiz ein andres Mal in Zeit verdorben. -I. Ausgabe, S. 93. Z. 8 v. u.)
»Was ist geschehen," fährt sie fort, „daß wir schon ruhen wollen? Soll ich jetzt
^es si',„f schwcifierfüllten Monden weichen, jetzt, da er vom Windzug eines Streiches
^troffen, wie eine reiche Südfrucht fallen muß?" —


Nein, eh' ich, was so herrlich wir begonnen,
So groß nicht endige, eh' ich nicht völlig,
Den Kranz, der mir die Stirn »mranscht, erfasse


Es war natürlich das Entgegengesetzte zu erwarten; wohl:


Verflucht das Herz, das sich noch maß'gen kann.

S. 152 Z. 19. ist zu lesen:


Führt aus der Schaar ihr der Gefangenen
Lhkaon den Arkadier herbei! (statt: ihn den Gefangenen.)

S, 156 Z. 4. ist falsch intcrpuugirt. Es muß heißen:


.......Nun freilich wohl, du mußt es wissen,
Hast du die Rosen schon drauf angesehn.

..Pfeil und Wangen" S. 169 Z. 8 bedarf kaum einer Erwähnung.
S. 173 Z. 13 spricht Prothoe der verwundeten Fürstin Trost zu:


Nicht aber wanke in dir selber mehr,
So laug ein Athem Mörtel und Gestein
In dieser jungen Brust zusammenhält.

Es heißt natürlich: So lang ein Atom —. Wer an der ungewöhnlichen
^"nsivn Anstoß nimmt, vergleiche wirkliche Unrichtigkeiten, wie „Entschluß" oder
'^pido in der metrisch freilich sehr ungleichen Herrmannsschlacht, aber auch die
^rdanerburg oder Autilochus in diesem Schauspiel.

S- 187 Z. 6:


Wie ich ein Fest jetzt göttlicher als der
Olymp durchjubelte, verherrliche —

natürlich den zu lesen.

S- 198 Z. S v. u. lies: „Die Frauen" statt die Frau'n.
S- 202 Z. 8:


^l»d manches Herz, von düsterm Gram ergriffe» (beim Abschied von den Gefangenen)
Wegreist nicht, wie die große Tanais
>jn jenem ersten Wort zu preisen sei.

>«»S ^" welchem ersten Wort? — In der ersten Ausgabe steht: In jedem —
Z ^Tieck ganz ohne Noth geändert hat. (Vgl. Hochzeit des Amphitryon S. 296
^ In jeder ersten Morgenstunde).


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[0405] Das könnte heißen: Mein Gemüth ist selbst voll Trotz und Widerspruch und K>ird daher durch Widerspruch nur noch mehr gereizt; — allein sie fährt sogleich fort: Denk' ich blos mich, sind's meine Wünsche blos Die mich aufs Feld der Schlachten rufen? Ist eS das Volk, ist das Verderben nicht n. s. w. Da konnte sie doch nicht eben erst den eignen Trotz die Quelle ihrer Ent¬ schließungen nennen! Es hieß höchst wahrscheinlich: lind Trotz reizt, Widerspruch, die Seele mir! (Reiz ein andres Mal in Zeit verdorben. -I. Ausgabe, S. 93. Z. 8 v. u.) »Was ist geschehen," fährt sie fort, „daß wir schon ruhen wollen? Soll ich jetzt ^es si',„f schwcifierfüllten Monden weichen, jetzt, da er vom Windzug eines Streiches ^troffen, wie eine reiche Südfrucht fallen muß?" — Nein, eh' ich, was so herrlich wir begonnen, So groß nicht endige, eh' ich nicht völlig, Den Kranz, der mir die Stirn »mranscht, erfasse Es war natürlich das Entgegengesetzte zu erwarten; wohl: Verflucht das Herz, das sich noch maß'gen kann. S. 152 Z. 19. ist zu lesen: Führt aus der Schaar ihr der Gefangenen Lhkaon den Arkadier herbei! (statt: ihn den Gefangenen.) S, 156 Z. 4. ist falsch intcrpuugirt. Es muß heißen: .......Nun freilich wohl, du mußt es wissen, Hast du die Rosen schon drauf angesehn. ..Pfeil und Wangen" S. 169 Z. 8 bedarf kaum einer Erwähnung. S. 173 Z. 13 spricht Prothoe der verwundeten Fürstin Trost zu: Nicht aber wanke in dir selber mehr, So laug ein Athem Mörtel und Gestein In dieser jungen Brust zusammenhält. Es heißt natürlich: So lang ein Atom —. Wer an der ungewöhnlichen ^"nsivn Anstoß nimmt, vergleiche wirkliche Unrichtigkeiten, wie „Entschluß" oder '^pido in der metrisch freilich sehr ungleichen Herrmannsschlacht, aber auch die ^rdanerburg oder Autilochus in diesem Schauspiel. S- 187 Z. 6: Wie ich ein Fest jetzt göttlicher als der Olymp durchjubelte, verherrliche — natürlich den zu lesen. S- 198 Z. S v. u. lies: „Die Frauen" statt die Frau'n. S- 202 Z. 8: ^l»d manches Herz, von düsterm Gram ergriffe» (beim Abschied von den Gefangenen) Wegreist nicht, wie die große Tanais >jn jenem ersten Wort zu preisen sei. >«»S ^" welchem ersten Wort? — In der ersten Ausgabe steht: In jedem — Z ^Tieck ganz ohne Noth geändert hat. (Vgl. Hochzeit des Amphitryon S. 296 ^ In jeder ersten Morgenstunde).

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 13, 1854, II. Semester. III. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341578_281149/405>, abgerufen am 27.07.2024.