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Die Grenzboten. Jg. 12, 1853, II. Semester. II. Band.

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Derfflinger, in der' bekannten christlichen und loyalen Weise des Verfassers nicht
ohne hübsches anschauliches Detail erzählt. Gute deutsche Gesinnung.

Dann sür kleinere Kinder: Marie und Elsbeth von Mathilde Bodenstedt
und Ferientage auf Onkels Schloß v. A. Corrvdi, Kassel, O. Bertram.
Hübsch ausgestattet, sittig, einfach. Die Fragen und Antworten jm zweiten Buch sind
ein wenig zu sehr in der alten Methode von Campes Robinson. Ferner: Fabeln
und Erzählungen von Karl Fröhlich, Kassel, O. Bertram. Eine neue Samm¬
lung von dem berühmten Aufschneider in schwarzem Papier. Die schwarzen Bilder sind
niedlich und mit Laune gemacht. Ferner für größere Kinder: Wald und Meer,
Schilderungen aus dem Naturleben der Thiere und Pflanzen von Pr. Max Schafter
(8 Hefte). Berlin, Hassclbergsche Verlagsbuchh. Zweckmäßig ausgewählte und bearbei¬
tete Stoffe, wieder'mit Campeschen Dreinreden der Kinder. Und für die sogenannte
erwachsene Jugend: Lednes se recits "Iss psxs ä'ont.re.in"r psr Idoock. ?soie. l.
Ri'uxellss z liissslin-; se Pomp, hat zum größten. Theil bereits 'in der Revue de deux
mondes gestanden, ist eine geschickte und anmuthige Verbindung genauer Beschreibung
und bescheidener Erfindung.

Für Mädchen von -10 -- 16 Jahren ferner: In der Mondnacht. Märchen von
Hans Wachen Hufen. Leipzig, Otto Spamer -I8ni. In Andersens Stil und Ma¬
nier. Ein Fernrohr, durch welches der König das Unglück seines Volkes sieht, ein
hochmüthiger Dreier, ein blasirter Stieglitz, sogar ein kriegerischer Floh, aber auch
Engel, zehn Rosen vom Sinai, Christ ist geboren. Einige hübsche Einfälle sind darunter,
wahrscheinlich werden die oben angedeuteten jungen Damen viele darin finden.

Christian Ocscrs Weltgeschichte für das weibliche Geschlecht. Alte Ge¬
schichte, i. Aufl. vou,I"r. G. Weber. Leipzig, Fr. Brandstetter -I8S3. Beliebtes Werk.
Ist in dem Ton gehalten, in welchem erwachsene Mädchenlehrer nicht selten zu ihren
unerwachsenen Schülerinnen sprechen, d. h. es enthält in Darstellung und Stil zahl¬
reiche Concessionen an die unfertige Bildung der Schülerinnen. Z. B. S. -136: Bei
allen diesen Ausbrüchen wilder Leidenschaftlichkeit war Alexander doch stets derselbe
löwenkühnc Held, welcher durch sein Beispiel das Kriegsheer stets zu neuem Muthe
begeisterte u. s. w. -- Wenn man aufhören wird, junge Damen mit schlecht stilisirten
Phrasen zu füttern, wird es den deutschen Frauen weniger Mühe machen, so liebens¬
würdig zu erscheinen, wie sie doch eigentlich sind.




Herausgegeben von Gustav Freytag und Julian Schmidt.
Als verantwort!. Redacteur legitimirt: F. W. Gruuvw.-- Verlag von F. L. Hevbig
in Leipzig.
Druck von C. E. Elbert in Leipzig.


Mit dem Anfange des neuen Jahres beginnen die Grenzbote""
den XIII. Jahrgang. Die unterzeichnete Verlagshandlung erlaubt sich
zur Pränumeration aus denselben einzuladen, und bemerkt, daß alle
Behandlungen und Postämter Bestellungen annehmen.
Leipzig, im December 1853.Fr. Ludw. Hervig.


Derfflinger, in der' bekannten christlichen und loyalen Weise des Verfassers nicht
ohne hübsches anschauliches Detail erzählt. Gute deutsche Gesinnung.

Dann sür kleinere Kinder: Marie und Elsbeth von Mathilde Bodenstedt
und Ferientage auf Onkels Schloß v. A. Corrvdi, Kassel, O. Bertram.
Hübsch ausgestattet, sittig, einfach. Die Fragen und Antworten jm zweiten Buch sind
ein wenig zu sehr in der alten Methode von Campes Robinson. Ferner: Fabeln
und Erzählungen von Karl Fröhlich, Kassel, O. Bertram. Eine neue Samm¬
lung von dem berühmten Aufschneider in schwarzem Papier. Die schwarzen Bilder sind
niedlich und mit Laune gemacht. Ferner für größere Kinder: Wald und Meer,
Schilderungen aus dem Naturleben der Thiere und Pflanzen von Pr. Max Schafter
(8 Hefte). Berlin, Hassclbergsche Verlagsbuchh. Zweckmäßig ausgewählte und bearbei¬
tete Stoffe, wieder'mit Campeschen Dreinreden der Kinder. Und für die sogenannte
erwachsene Jugend: Lednes se recits «Iss psxs ä'ont.re.in«r psr Idoock. ?soie. l.
Ri'uxellss z liissslin-; se Pomp, hat zum größten. Theil bereits 'in der Revue de deux
mondes gestanden, ist eine geschickte und anmuthige Verbindung genauer Beschreibung
und bescheidener Erfindung.

Für Mädchen von -10 — 16 Jahren ferner: In der Mondnacht. Märchen von
Hans Wachen Hufen. Leipzig, Otto Spamer -I8ni. In Andersens Stil und Ma¬
nier. Ein Fernrohr, durch welches der König das Unglück seines Volkes sieht, ein
hochmüthiger Dreier, ein blasirter Stieglitz, sogar ein kriegerischer Floh, aber auch
Engel, zehn Rosen vom Sinai, Christ ist geboren. Einige hübsche Einfälle sind darunter,
wahrscheinlich werden die oben angedeuteten jungen Damen viele darin finden.

Christian Ocscrs Weltgeschichte für das weibliche Geschlecht. Alte Ge¬
schichte, i. Aufl. vou,I»r. G. Weber. Leipzig, Fr. Brandstetter -I8S3. Beliebtes Werk.
Ist in dem Ton gehalten, in welchem erwachsene Mädchenlehrer nicht selten zu ihren
unerwachsenen Schülerinnen sprechen, d. h. es enthält in Darstellung und Stil zahl¬
reiche Concessionen an die unfertige Bildung der Schülerinnen. Z. B. S. -136: Bei
allen diesen Ausbrüchen wilder Leidenschaftlichkeit war Alexander doch stets derselbe
löwenkühnc Held, welcher durch sein Beispiel das Kriegsheer stets zu neuem Muthe
begeisterte u. s. w. — Wenn man aufhören wird, junge Damen mit schlecht stilisirten
Phrasen zu füttern, wird es den deutschen Frauen weniger Mühe machen, so liebens¬
würdig zu erscheinen, wie sie doch eigentlich sind.




Herausgegeben von Gustav Freytag und Julian Schmidt.
Als verantwort!. Redacteur legitimirt: F. W. Gruuvw.— Verlag von F. L. Hevbig
in Leipzig.
Druck von C. E. Elbert in Leipzig.


Mit dem Anfange des neuen Jahres beginnen die Grenzbote»»
den XIII. Jahrgang. Die unterzeichnete Verlagshandlung erlaubt sich
zur Pränumeration aus denselben einzuladen, und bemerkt, daß alle
Behandlungen und Postämter Bestellungen annehmen.
Leipzig, im December 1853.Fr. Ludw. Hervig.


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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 12, 1853, II. Semester. II. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341576_96706/528>, abgerufen am 05.02.2025.