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Die Grenzboten. Jg. 11, 1852, II. Semester. IV. Band.

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tigkcit als Kirchcneomvonist; er schrieb ö Oratorien (ohne das letzte), 4 Messen mit
großem Orchester, 2 achtstimmige Messen mit zwei Orchestern, eine doppelchörige Messe
im strengern Stil, 2 Keciuiem mit großem Orchester, ein KecMöm acht- und zum
Theil 16 stimmig, i Vespern mit Orgel und Orchester, viele Complete, ein 16 stimmiges
Lrscio, eint^iberg, ein 5 stimmiges I"z venin, 3 Lladal nater, 2-3- und istimmig,
3 Msorers i - und 8 stimmig, eins derselben mit Orchester, 3 Isntum orzo, 2 Lita¬
neien, mehrere i- - und 8stimmige Psalmen mit Orchester, die sieben Worte Christi
am Kreuze 3 stimmig, 2 Sinfonien, welche jede besonders, und beide zusammen gespielt
werden können, die 156 Psalmen David's i -, ö-, 6-, 7- und 8 stimmig im Palestnna-
Stil, allein eine Sammlung von 13 Foliobänden; ferner eine Sammlung von Gencral-
baßstudien (Mailand bei Nicvrdi); ein wissenschaftliches Werk über combinirte Compo-
sitionen mit 12 Beispielen (Neapel, bei P. Tramatcr); zwei Fugen in Einer; ein
theoretisches Werk in zehn Beispielen (zu Rom gedruckt); eine Sammlung ksiümsnU,
bestehend aus 96 Grundbässen mit 3 verschiedenen Beglcitstimmcn auf jedem (2 Theile,
Neapel bei Clausctti); j- vierstimmige Fugen in verschiedenen Tonarten, welche zu einem
einzigen 16stimmigen vereinigt werden können (gedruckt in der Typographie liboring zu Rom;
6 vierstimmige Fugen in verschiedenen Tonarten zu einer 25 stimmigen Fuge verbunden
(Rom, ebendaselbst); eine Fuge von 6i, in 16 Chören getheilten Stimmen; 16 vierstimmige
Fugen; endlich ein Fugcnwerk (bei Nicvrdi), enthaltend 2i> vier bis achtstimmigc Fugen,
unter denen wieder vier sind, welche man zu einer einzigen verbinden kann! --

Technische Studien für das Pianosortespicl zusammengestellt von
Louis Plaidy, Lehrer am Conservatorinm der Musik zu Leipzig. Leipzig, bei Breit-
kopf und Härtel, 2 Thlr. Das Werk ist vornehmlich für Solche bestimmt, welche die
Anfangsgründe bereits überschritten haben, doch würde es unter Leitung eines verstän¬
digen Lehrers auch bei Anhängern vortheilhaft angewendet werden können. Es enthält
nicht, wie dies die frühere Ueblichkcit in den Pianoforteschulcn war, abwechselnde Finger¬
übungen und Etüden oder denselben Zweck verfolgende einzelne Stücke, sondern es giebt
in wohlgeordneter, logischer Folge diejenigen Finger" und Handübungen, welche zur
Erreichung eines vollständigen Spiels unumgänglich nothwendig sind. Angebahnt ist
die Methode schon vor längerer Zeit und von verschiedenen Lehrern, am meisten durch
die I. Knorr'sehen Untcrrichtswerke,- aus denen wir besonders die "Materialien für
Pianofortespiel, bei Breitkopf und Härtel" hier aufzählen, da sie uns eine
vortreffliche Ergänzung zu dem Plaidy'schen Werke darbieten. Dem scheinbaren Nach¬
theil dieser Methode, daß sie nämlich nur leere Fingerfertigkeit erziele, hingegen die musi¬
kalische Ausbildung durch das mangelnde Erlernen von schönen Musikstücken vernachlässige,
ist dadurch abgeholfen, daß die Vertreter dieser Methode die technische Ausbildung über¬
haupt nur als Mittel zum Zweck betrachtet wissen wollen,' und daß sie ferner ihren Bü¬
chern ein genaues, stufenweise geordnetes Verzeichnis? von guten und zweckerfüllcnden Kom¬
positionen beifügen. Unter die vielen Vorzüge des Plaidy'schen Werks gehört anch die¬
ses zwar nicht sehr umfangreiche, aber äußerst verständig geordnete Verzeichnis; von Clavier-
compositionen, welches auf der einen Seite die Mängel des Knorr'sehen (in seinem Leit¬
faden), aus der andern wiederum die Weitschweifigkeit des Czerny'sehen übertrifft. Die
den Notenbeispielen vorangehenden, nachfolgenden und zwischenliegenden Bemerkungen zei¬
gen von großer Sachkenntniß und Erfahrung, und ob manche unter ihnen den gebildeteren
Musikern größerer Städte nicht ganz neu erscheinen dürsten, so muß man mit Recht dar¬
auf aufmerksam machen, daß für solche das Werk am wenigsten geschrieben ist, weil die¬
sen durch das Leben in bewegteren, intelligenteren musikalischen Kreisen von selbst sich
höhere Anschauungen erschließen. Größere Wirkungen wird dieses Buch noch erreichen
in Kreisen, denen ein höheres ernsteres Musikleben durch die Umstände entzogen ist; be¬
sondern Nutzen aber dürste es sür die Lehrer im Allgemeinen haben, die dnrch Mangel
an Gelegenheit, oder oft auch durch geistige Trägheit verhindert sind, über ihr Instru¬
ment und die richtige Methode, dasselbe zu betreiben, nachzudenken. Die Trockenheit


tigkcit als Kirchcneomvonist; er schrieb ö Oratorien (ohne das letzte), 4 Messen mit
großem Orchester, 2 achtstimmige Messen mit zwei Orchestern, eine doppelchörige Messe
im strengern Stil, 2 Keciuiem mit großem Orchester, ein KecMöm acht- und zum
Theil 16 stimmig, i Vespern mit Orgel und Orchester, viele Complete, ein 16 stimmiges
Lrscio, eint^iberg, ein 5 stimmiges I«z venin, 3 Lladal nater, 2-3- und istimmig,
3 Msorers i - und 8 stimmig, eins derselben mit Orchester, 3 Isntum orzo, 2 Lita¬
neien, mehrere i- - und 8stimmige Psalmen mit Orchester, die sieben Worte Christi
am Kreuze 3 stimmig, 2 Sinfonien, welche jede besonders, und beide zusammen gespielt
werden können, die 156 Psalmen David's i -, ö-, 6-, 7- und 8 stimmig im Palestnna-
Stil, allein eine Sammlung von 13 Foliobänden; ferner eine Sammlung von Gencral-
baßstudien (Mailand bei Nicvrdi); ein wissenschaftliches Werk über combinirte Compo-
sitionen mit 12 Beispielen (Neapel, bei P. Tramatcr); zwei Fugen in Einer; ein
theoretisches Werk in zehn Beispielen (zu Rom gedruckt); eine Sammlung ksiümsnU,
bestehend aus 96 Grundbässen mit 3 verschiedenen Beglcitstimmcn auf jedem (2 Theile,
Neapel bei Clausctti); j- vierstimmige Fugen in verschiedenen Tonarten, welche zu einem
einzigen 16stimmigen vereinigt werden können (gedruckt in der Typographie liboring zu Rom;
6 vierstimmige Fugen in verschiedenen Tonarten zu einer 25 stimmigen Fuge verbunden
(Rom, ebendaselbst); eine Fuge von 6i, in 16 Chören getheilten Stimmen; 16 vierstimmige
Fugen; endlich ein Fugcnwerk (bei Nicvrdi), enthaltend 2i> vier bis achtstimmigc Fugen,
unter denen wieder vier sind, welche man zu einer einzigen verbinden kann! —

Technische Studien für das Pianosortespicl zusammengestellt von
Louis Plaidy, Lehrer am Conservatorinm der Musik zu Leipzig. Leipzig, bei Breit-
kopf und Härtel, 2 Thlr. Das Werk ist vornehmlich für Solche bestimmt, welche die
Anfangsgründe bereits überschritten haben, doch würde es unter Leitung eines verstän¬
digen Lehrers auch bei Anhängern vortheilhaft angewendet werden können. Es enthält
nicht, wie dies die frühere Ueblichkcit in den Pianoforteschulcn war, abwechselnde Finger¬
übungen und Etüden oder denselben Zweck verfolgende einzelne Stücke, sondern es giebt
in wohlgeordneter, logischer Folge diejenigen Finger« und Handübungen, welche zur
Erreichung eines vollständigen Spiels unumgänglich nothwendig sind. Angebahnt ist
die Methode schon vor längerer Zeit und von verschiedenen Lehrern, am meisten durch
die I. Knorr'sehen Untcrrichtswerke,- aus denen wir besonders die „Materialien für
Pianofortespiel, bei Breitkopf und Härtel" hier aufzählen, da sie uns eine
vortreffliche Ergänzung zu dem Plaidy'schen Werke darbieten. Dem scheinbaren Nach¬
theil dieser Methode, daß sie nämlich nur leere Fingerfertigkeit erziele, hingegen die musi¬
kalische Ausbildung durch das mangelnde Erlernen von schönen Musikstücken vernachlässige,
ist dadurch abgeholfen, daß die Vertreter dieser Methode die technische Ausbildung über¬
haupt nur als Mittel zum Zweck betrachtet wissen wollen,' und daß sie ferner ihren Bü¬
chern ein genaues, stufenweise geordnetes Verzeichnis? von guten und zweckerfüllcnden Kom¬
positionen beifügen. Unter die vielen Vorzüge des Plaidy'schen Werks gehört anch die¬
ses zwar nicht sehr umfangreiche, aber äußerst verständig geordnete Verzeichnis; von Clavier-
compositionen, welches auf der einen Seite die Mängel des Knorr'sehen (in seinem Leit¬
faden), aus der andern wiederum die Weitschweifigkeit des Czerny'sehen übertrifft. Die
den Notenbeispielen vorangehenden, nachfolgenden und zwischenliegenden Bemerkungen zei¬
gen von großer Sachkenntniß und Erfahrung, und ob manche unter ihnen den gebildeteren
Musikern größerer Städte nicht ganz neu erscheinen dürsten, so muß man mit Recht dar¬
auf aufmerksam machen, daß für solche das Werk am wenigsten geschrieben ist, weil die¬
sen durch das Leben in bewegteren, intelligenteren musikalischen Kreisen von selbst sich
höhere Anschauungen erschließen. Größere Wirkungen wird dieses Buch noch erreichen
in Kreisen, denen ein höheres ernsteres Musikleben durch die Umstände entzogen ist; be¬
sondern Nutzen aber dürste es sür die Lehrer im Allgemeinen haben, die dnrch Mangel
an Gelegenheit, oder oft auch durch geistige Trägheit verhindert sind, über ihr Instru¬
ment und die richtige Methode, dasselbe zu betreiben, nachzudenken. Die Trockenheit


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[0286] tigkcit als Kirchcneomvonist; er schrieb ö Oratorien (ohne das letzte), 4 Messen mit großem Orchester, 2 achtstimmige Messen mit zwei Orchestern, eine doppelchörige Messe im strengern Stil, 2 Keciuiem mit großem Orchester, ein KecMöm acht- und zum Theil 16 stimmig, i Vespern mit Orgel und Orchester, viele Complete, ein 16 stimmiges Lrscio, eint^iberg, ein 5 stimmiges I«z venin, 3 Lladal nater, 2-3- und istimmig, 3 Msorers i - und 8 stimmig, eins derselben mit Orchester, 3 Isntum orzo, 2 Lita¬ neien, mehrere i- - und 8stimmige Psalmen mit Orchester, die sieben Worte Christi am Kreuze 3 stimmig, 2 Sinfonien, welche jede besonders, und beide zusammen gespielt werden können, die 156 Psalmen David's i -, ö-, 6-, 7- und 8 stimmig im Palestnna- Stil, allein eine Sammlung von 13 Foliobänden; ferner eine Sammlung von Gencral- baßstudien (Mailand bei Nicvrdi); ein wissenschaftliches Werk über combinirte Compo- sitionen mit 12 Beispielen (Neapel, bei P. Tramatcr); zwei Fugen in Einer; ein theoretisches Werk in zehn Beispielen (zu Rom gedruckt); eine Sammlung ksiümsnU, bestehend aus 96 Grundbässen mit 3 verschiedenen Beglcitstimmcn auf jedem (2 Theile, Neapel bei Clausctti); j- vierstimmige Fugen in verschiedenen Tonarten, welche zu einem einzigen 16stimmigen vereinigt werden können (gedruckt in der Typographie liboring zu Rom; 6 vierstimmige Fugen in verschiedenen Tonarten zu einer 25 stimmigen Fuge verbunden (Rom, ebendaselbst); eine Fuge von 6i, in 16 Chören getheilten Stimmen; 16 vierstimmige Fugen; endlich ein Fugcnwerk (bei Nicvrdi), enthaltend 2i> vier bis achtstimmigc Fugen, unter denen wieder vier sind, welche man zu einer einzigen verbinden kann! — Technische Studien für das Pianosortespicl zusammengestellt von Louis Plaidy, Lehrer am Conservatorinm der Musik zu Leipzig. Leipzig, bei Breit- kopf und Härtel, 2 Thlr. Das Werk ist vornehmlich für Solche bestimmt, welche die Anfangsgründe bereits überschritten haben, doch würde es unter Leitung eines verstän¬ digen Lehrers auch bei Anhängern vortheilhaft angewendet werden können. Es enthält nicht, wie dies die frühere Ueblichkcit in den Pianoforteschulcn war, abwechselnde Finger¬ übungen und Etüden oder denselben Zweck verfolgende einzelne Stücke, sondern es giebt in wohlgeordneter, logischer Folge diejenigen Finger« und Handübungen, welche zur Erreichung eines vollständigen Spiels unumgänglich nothwendig sind. Angebahnt ist die Methode schon vor längerer Zeit und von verschiedenen Lehrern, am meisten durch die I. Knorr'sehen Untcrrichtswerke,- aus denen wir besonders die „Materialien für Pianofortespiel, bei Breitkopf und Härtel" hier aufzählen, da sie uns eine vortreffliche Ergänzung zu dem Plaidy'schen Werke darbieten. Dem scheinbaren Nach¬ theil dieser Methode, daß sie nämlich nur leere Fingerfertigkeit erziele, hingegen die musi¬ kalische Ausbildung durch das mangelnde Erlernen von schönen Musikstücken vernachlässige, ist dadurch abgeholfen, daß die Vertreter dieser Methode die technische Ausbildung über¬ haupt nur als Mittel zum Zweck betrachtet wissen wollen,' und daß sie ferner ihren Bü¬ chern ein genaues, stufenweise geordnetes Verzeichnis? von guten und zweckerfüllcnden Kom¬ positionen beifügen. Unter die vielen Vorzüge des Plaidy'schen Werks gehört anch die¬ ses zwar nicht sehr umfangreiche, aber äußerst verständig geordnete Verzeichnis; von Clavier- compositionen, welches auf der einen Seite die Mängel des Knorr'sehen (in seinem Leit¬ faden), aus der andern wiederum die Weitschweifigkeit des Czerny'sehen übertrifft. Die den Notenbeispielen vorangehenden, nachfolgenden und zwischenliegenden Bemerkungen zei¬ gen von großer Sachkenntniß und Erfahrung, und ob manche unter ihnen den gebildeteren Musikern größerer Städte nicht ganz neu erscheinen dürsten, so muß man mit Recht dar¬ auf aufmerksam machen, daß für solche das Werk am wenigsten geschrieben ist, weil die¬ sen durch das Leben in bewegteren, intelligenteren musikalischen Kreisen von selbst sich höhere Anschauungen erschließen. Größere Wirkungen wird dieses Buch noch erreichen in Kreisen, denen ein höheres ernsteres Musikleben durch die Umstände entzogen ist; be¬ sondern Nutzen aber dürste es sür die Lehrer im Allgemeinen haben, die dnrch Mangel an Gelegenheit, oder oft auch durch geistige Trägheit verhindert sind, über ihr Instru¬ ment und die richtige Methode, dasselbe zu betreiben, nachzudenken. Die Trockenheit

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 11, 1852, II. Semester. IV. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341573_94982/286>, abgerufen am 20.10.2024.