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Die Grenzboten. Jg. 11, 1852, II. Semester. III. Band.

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das passtrt in den geordnetsten Familien; dagegen'war das kecke Fahren der Komi¬
schen Kosakenartillerie über schwierigen Boden bewundernswerth.

Die folgenden Tage wurden mit Jnsanterieinspectionen und Schießübungen
ausgefüllt. Und obgleich es dem Russen an kriegerischer Intelligenz fehlt, so ist
doch der russische Infanterist ein gefügiges Werkzeug, und wird in Massen von
Tausende" zu einer fürchterlichen Waffe.

Am 7. hatten wir ein großes Artillcriemanöver von ZI 6 Geschützen, die
gesammte Artillerie des zweiten Armeecorps, eine Division der 12. Brigade vom
4. Armeecorps, und 3 Batterien dorische Kosaken. Sie bestand aus:



Eine Batterie russischer Artillerie besteht aus 8 Geschützen, 6 Kanonen und 2
Haubitzen; aber auf dem Kriegsfuß aus 12 Geschützen, und die Mehrzahl der
oben aufgezählten Batterien befand sich auf Kriegsfuß.

Die Batterien waren 630 Sagenen vor den Scheiben aufgefahren, die Fu߬
artillerie in fortlaufenden Brigadebatteriecolonnen rechts, die reitende Artillerie
links in Divistonscolonuen.

Zuerst avancirten die 3 reitenden Batterien in Echelons bis auf ungefähr
300 Sagenen, und feuerten nach Scheiben von 12 Fuß Hohe mit sehr geringer
Wirkung, indem die meisten Kugeln darüber hinaus gingen.

Dieselben Batterien retirirten in Brigadeechelons auf 330 und 400 Sagenen,
und feuerten abermals. Sie schössen langsam, trafen aber besser, obgleich die
Elevation meistens immer noch zu hoch war.

Nun feuerten die Zwölfpfünder-Posttionsbatterien auf 330 Sagenen; sie
schössen langsam und trafen sehr mittelmäßig.

Die fünf leichten Batterien, drei rechts und zwei links, wurden nur auf 400
Sagenen vorgenommen, während die schweren stehen blieben, und sämmtliche Ge¬
schütze schössen, aber ohne besondere Wirkung.

Alsdann rückten auch die Zwölfpfünder, gedeckt von dem Flankenfener der
Sechspfünder, in die Linie ein, und fingen wieder zu feuern an.

Die noch übrigen 6 leichten Fußbatterieu machten hierauf dasselbe Manöver,
und die 120 Geschütze feuerten in einer Entfernung von 330 und 400 Sagenen.
Die 3 flankirenden Batterien fuhren jetzt aus 300 Sagenen vor, die anderen Fu߬
batterien folgten, und die ganze Masse von Feuerschlünden machte nnn weit mehr
Lärm als Schaden.

Das Manöver schloß mit einem Angriff der reitenden Artillerie auf 330 Schritt.
Sie eröffnete hier mit beträchtlicher Schnelligkeit -- etwa 20 Secunden vom


das passtrt in den geordnetsten Familien; dagegen'war das kecke Fahren der Komi¬
schen Kosakenartillerie über schwierigen Boden bewundernswerth.

Die folgenden Tage wurden mit Jnsanterieinspectionen und Schießübungen
ausgefüllt. Und obgleich es dem Russen an kriegerischer Intelligenz fehlt, so ist
doch der russische Infanterist ein gefügiges Werkzeug, und wird in Massen von
Tausende» zu einer fürchterlichen Waffe.

Am 7. hatten wir ein großes Artillcriemanöver von ZI 6 Geschützen, die
gesammte Artillerie des zweiten Armeecorps, eine Division der 12. Brigade vom
4. Armeecorps, und 3 Batterien dorische Kosaken. Sie bestand aus:



Eine Batterie russischer Artillerie besteht aus 8 Geschützen, 6 Kanonen und 2
Haubitzen; aber auf dem Kriegsfuß aus 12 Geschützen, und die Mehrzahl der
oben aufgezählten Batterien befand sich auf Kriegsfuß.

Die Batterien waren 630 Sagenen vor den Scheiben aufgefahren, die Fu߬
artillerie in fortlaufenden Brigadebatteriecolonnen rechts, die reitende Artillerie
links in Divistonscolonuen.

Zuerst avancirten die 3 reitenden Batterien in Echelons bis auf ungefähr
300 Sagenen, und feuerten nach Scheiben von 12 Fuß Hohe mit sehr geringer
Wirkung, indem die meisten Kugeln darüber hinaus gingen.

Dieselben Batterien retirirten in Brigadeechelons auf 330 und 400 Sagenen,
und feuerten abermals. Sie schössen langsam, trafen aber besser, obgleich die
Elevation meistens immer noch zu hoch war.

Nun feuerten die Zwölfpfünder-Posttionsbatterien auf 330 Sagenen; sie
schössen langsam und trafen sehr mittelmäßig.

Die fünf leichten Batterien, drei rechts und zwei links, wurden nur auf 400
Sagenen vorgenommen, während die schweren stehen blieben, und sämmtliche Ge¬
schütze schössen, aber ohne besondere Wirkung.

Alsdann rückten auch die Zwölfpfünder, gedeckt von dem Flankenfener der
Sechspfünder, in die Linie ein, und fingen wieder zu feuern an.

Die noch übrigen 6 leichten Fußbatterieu machten hierauf dasselbe Manöver,
und die 120 Geschütze feuerten in einer Entfernung von 330 und 400 Sagenen.
Die 3 flankirenden Batterien fuhren jetzt aus 300 Sagenen vor, die anderen Fu߬
batterien folgten, und die ganze Masse von Feuerschlünden machte nnn weit mehr
Lärm als Schaden.

Das Manöver schloß mit einem Angriff der reitenden Artillerie auf 330 Schritt.
Sie eröffnete hier mit beträchtlicher Schnelligkeit — etwa 20 Secunden vom


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[0196] das passtrt in den geordnetsten Familien; dagegen'war das kecke Fahren der Komi¬ schen Kosakenartillerie über schwierigen Boden bewundernswerth. Die folgenden Tage wurden mit Jnsanterieinspectionen und Schießübungen ausgefüllt. Und obgleich es dem Russen an kriegerischer Intelligenz fehlt, so ist doch der russische Infanterist ein gefügiges Werkzeug, und wird in Massen von Tausende» zu einer fürchterlichen Waffe. Am 7. hatten wir ein großes Artillcriemanöver von ZI 6 Geschützen, die gesammte Artillerie des zweiten Armeecorps, eine Division der 12. Brigade vom 4. Armeecorps, und 3 Batterien dorische Kosaken. Sie bestand aus: 3 12pfünder Batterien (Positionsbatterien) 36 Geschütze. > 11 Spfünder Fuß-Batterien 120 2 reitenden Batterien 16 - 3 - - der dorischen Kosaken, irregulair, 24 -_ ^""Batterien 216 Geschütze. Eine Batterie russischer Artillerie besteht aus 8 Geschützen, 6 Kanonen und 2 Haubitzen; aber auf dem Kriegsfuß aus 12 Geschützen, und die Mehrzahl der oben aufgezählten Batterien befand sich auf Kriegsfuß. Die Batterien waren 630 Sagenen vor den Scheiben aufgefahren, die Fu߬ artillerie in fortlaufenden Brigadebatteriecolonnen rechts, die reitende Artillerie links in Divistonscolonuen. Zuerst avancirten die 3 reitenden Batterien in Echelons bis auf ungefähr 300 Sagenen, und feuerten nach Scheiben von 12 Fuß Hohe mit sehr geringer Wirkung, indem die meisten Kugeln darüber hinaus gingen. Dieselben Batterien retirirten in Brigadeechelons auf 330 und 400 Sagenen, und feuerten abermals. Sie schössen langsam, trafen aber besser, obgleich die Elevation meistens immer noch zu hoch war. Nun feuerten die Zwölfpfünder-Posttionsbatterien auf 330 Sagenen; sie schössen langsam und trafen sehr mittelmäßig. Die fünf leichten Batterien, drei rechts und zwei links, wurden nur auf 400 Sagenen vorgenommen, während die schweren stehen blieben, und sämmtliche Ge¬ schütze schössen, aber ohne besondere Wirkung. Alsdann rückten auch die Zwölfpfünder, gedeckt von dem Flankenfener der Sechspfünder, in die Linie ein, und fingen wieder zu feuern an. Die noch übrigen 6 leichten Fußbatterieu machten hierauf dasselbe Manöver, und die 120 Geschütze feuerten in einer Entfernung von 330 und 400 Sagenen. Die 3 flankirenden Batterien fuhren jetzt aus 300 Sagenen vor, die anderen Fu߬ batterien folgten, und die ganze Masse von Feuerschlünden machte nnn weit mehr Lärm als Schaden. Das Manöver schloß mit einem Angriff der reitenden Artillerie auf 330 Schritt. Sie eröffnete hier mit beträchtlicher Schnelligkeit — etwa 20 Secunden vom

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 11, 1852, II. Semester. III. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341573_94440/196>, abgerufen am 22.12.2024.