Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Die Grenzboten. Jg. 10, 1851, I. Semester. I. Band.

Bild:
<< vorherige Seite

schon durch drei frühere Opern: Die Teufelsoper, Don Quixote, und König Karl II.,
so wie durch verschiedene Arbeiten für Concerte und Kammermusik bekannt gemacht. --
Das Textbuch dieser Oper ist von Oxenford, und aus Tausend und Einer Nacht ge¬
nommen. -- In der Introduction erzählt Abu Hassan mit obligatem Beifallschor
eins seiner Märchen, dessen Moral: Keine Freude ist größer, als treue Liebe, er durch
ein zärtliches Duett mit seinem Weibe, Zuleika erläutert. Der Applaus der Zuhörer
wird unterbrochen durch den Ruf zum Nachmittaggebet, welches Gelegenheit zu einer
sehr künstlich ausgearbeiteten Hymne gibt. Die Nacht bricht ein, das Volk zerstreut
sich allmälig.

Festmarsch. Procession des Kalifen Harun al Raschid in all seiner Pracht und
Herrlichkeit. Der Kauf steigt von seinem Palankin herab, und singt eine Arie an die
schöne Nacht. Dann verkleidet er sich als Kaufmann, um die Sitten seines Volkes zu
studiren, entläßt sein Gefolge und bittet um Gastfreundschaft in dem Hause des Abu
Hassan. Trio, gastlicher Empfang. Aber ach! der gute Mährchendichter setzt seinem
gefährlichen Gast verbotenen Wein vor. Der angebliche Kaufmann äußert seine Be¬
denken; aber Hassan beschwichtigt sie durch eine philosophische Arie: "Wenn die Luft
mit lächelndem Antlitz dir winkt, verwirf sie nicht." Von fern der Ruf zum Abendgebet,
leise Wiederholung jener Melodie, Kanon über "Gute Nacht!" -- Der Kauf äußert
seine Zweifel über die Beständigkeit seines Wirthes in der Liebe, obgleich dieser eine
zierliche Romanze: "Der Kauf sitzt in der goldenen Halle," darüber singt. Um ihn zu
versuchen, mischt er einen Schlaftrunk in seinen Becher; noch im Einschlafen summt
Hassan seine Liebesromanze. Er wird auf Befehl des Kalifen mit dem unvermeidlichen
Chorgesang: "Husch, husch! tretet leise auf! leise! leise!" hinweggebracht. -- Zuleika
kommt zurück, vermißt ihren - Gatten, und singt eine zornige Bravourarie -- von
Signora Angri, die auch in Leipzig aufgetreten ist, zum allgemeinen Entzücken des Pu-
blicums ausgeführt.

Wir sind in der goldnen Halle des Kalifen. Abu Hassan ist als Kauf ange¬
kleidet, und empfängt von dem ganzen Hos die gebührende Anbetung. Er will nicht
daran glauben, bis das Corps ve Ballet ankommt, und ihn durch seine zierlichen
Sprünge eines Bessern belehrt. Aber sein Herz ist nicht froh; "Sie ist nicht hier," singt
er in einer zärtlichen Cavatine, trotz des Corps de Ballet. Er befiehlt, ein reiches
Geschenk an Zuleika zu bringen, und hebt kraft seiner souverainen Machtvollkommen¬
heit das Verbot des Weines auf. Jubelnder Chor der Gläubigen: "Füllt den Becher,
ihr frommen Moslem!" Neues Ballet, während dessen der wirkliche Kauf seinem Dop¬
pelgänger den zweiten Schlaftrunk eingiebt.

Hassan hat die Probe bestanden; jetzt kommt die Reihe an Zuleika. Der Kauf
bringt ihr ein Ständchen: "Lausche, du Süße! o lausche meinem Wort!" Großes Duett.
Der Kauf bietet Liebe, Schätze, Drohungen auf; nichts; sie bleibt standhafter ent¬
fernt sich beschämt.

Wiederholung des Chores: "Husch, husch! tretet leise auf! leise! leise!" Hassan,
der königlichen Pracht entkleidet, wird in seine ärmliche Wohnung zurückgetragen. Er
erwacht, und glaubt noch immer Kauf zu sein. Seine eingebildete Hoheit contrastirt
mit Znleika's'Zärtlichkeit. Er benimmt sich höchst tadelnswerth, bis sein Weib eine
so rührende Romanze singt: "Vergiß es nicht," daß er nicht widerstehen kann; Umar¬
mung; Finale. Der angebliche Kaufmann verlangt wieder Gastfreundschaft; komisches
Trio der gegenseitigen Vorwürfe; Triumphzug; jene Geschenke werden an Zuleika ge¬
bracht; neues Staunen und neue Ungewißheit Hassans, bis der Kauf alle Geheimnisse
offenbart. Iubelchor des Volks: "Keine Freude ist größer, als treue Liebe, und Abu
Hassan ist der Glücklichste der Sterblichen."




Verlag von F. ,L. Herbig" -- Redacteure: Gustav Freytag und Julian Schmidt"
Druck von C. E. Elbert.

schon durch drei frühere Opern: Die Teufelsoper, Don Quixote, und König Karl II.,
so wie durch verschiedene Arbeiten für Concerte und Kammermusik bekannt gemacht. —
Das Textbuch dieser Oper ist von Oxenford, und aus Tausend und Einer Nacht ge¬
nommen. — In der Introduction erzählt Abu Hassan mit obligatem Beifallschor
eins seiner Märchen, dessen Moral: Keine Freude ist größer, als treue Liebe, er durch
ein zärtliches Duett mit seinem Weibe, Zuleika erläutert. Der Applaus der Zuhörer
wird unterbrochen durch den Ruf zum Nachmittaggebet, welches Gelegenheit zu einer
sehr künstlich ausgearbeiteten Hymne gibt. Die Nacht bricht ein, das Volk zerstreut
sich allmälig.

Festmarsch. Procession des Kalifen Harun al Raschid in all seiner Pracht und
Herrlichkeit. Der Kauf steigt von seinem Palankin herab, und singt eine Arie an die
schöne Nacht. Dann verkleidet er sich als Kaufmann, um die Sitten seines Volkes zu
studiren, entläßt sein Gefolge und bittet um Gastfreundschaft in dem Hause des Abu
Hassan. Trio, gastlicher Empfang. Aber ach! der gute Mährchendichter setzt seinem
gefährlichen Gast verbotenen Wein vor. Der angebliche Kaufmann äußert seine Be¬
denken; aber Hassan beschwichtigt sie durch eine philosophische Arie: „Wenn die Luft
mit lächelndem Antlitz dir winkt, verwirf sie nicht." Von fern der Ruf zum Abendgebet,
leise Wiederholung jener Melodie, Kanon über „Gute Nacht!" — Der Kauf äußert
seine Zweifel über die Beständigkeit seines Wirthes in der Liebe, obgleich dieser eine
zierliche Romanze: „Der Kauf sitzt in der goldenen Halle," darüber singt. Um ihn zu
versuchen, mischt er einen Schlaftrunk in seinen Becher; noch im Einschlafen summt
Hassan seine Liebesromanze. Er wird auf Befehl des Kalifen mit dem unvermeidlichen
Chorgesang: „Husch, husch! tretet leise auf! leise! leise!" hinweggebracht. — Zuleika
kommt zurück, vermißt ihren - Gatten, und singt eine zornige Bravourarie — von
Signora Angri, die auch in Leipzig aufgetreten ist, zum allgemeinen Entzücken des Pu-
blicums ausgeführt.

Wir sind in der goldnen Halle des Kalifen. Abu Hassan ist als Kauf ange¬
kleidet, und empfängt von dem ganzen Hos die gebührende Anbetung. Er will nicht
daran glauben, bis das Corps ve Ballet ankommt, und ihn durch seine zierlichen
Sprünge eines Bessern belehrt. Aber sein Herz ist nicht froh; „Sie ist nicht hier," singt
er in einer zärtlichen Cavatine, trotz des Corps de Ballet. Er befiehlt, ein reiches
Geschenk an Zuleika zu bringen, und hebt kraft seiner souverainen Machtvollkommen¬
heit das Verbot des Weines auf. Jubelnder Chor der Gläubigen: „Füllt den Becher,
ihr frommen Moslem!" Neues Ballet, während dessen der wirkliche Kauf seinem Dop¬
pelgänger den zweiten Schlaftrunk eingiebt.

Hassan hat die Probe bestanden; jetzt kommt die Reihe an Zuleika. Der Kauf
bringt ihr ein Ständchen: „Lausche, du Süße! o lausche meinem Wort!" Großes Duett.
Der Kauf bietet Liebe, Schätze, Drohungen auf; nichts; sie bleibt standhafter ent¬
fernt sich beschämt.

Wiederholung des Chores: „Husch, husch! tretet leise auf! leise! leise!" Hassan,
der königlichen Pracht entkleidet, wird in seine ärmliche Wohnung zurückgetragen. Er
erwacht, und glaubt noch immer Kauf zu sein. Seine eingebildete Hoheit contrastirt
mit Znleika's'Zärtlichkeit. Er benimmt sich höchst tadelnswerth, bis sein Weib eine
so rührende Romanze singt: „Vergiß es nicht," daß er nicht widerstehen kann; Umar¬
mung; Finale. Der angebliche Kaufmann verlangt wieder Gastfreundschaft; komisches
Trio der gegenseitigen Vorwürfe; Triumphzug; jene Geschenke werden an Zuleika ge¬
bracht; neues Staunen und neue Ungewißheit Hassans, bis der Kauf alle Geheimnisse
offenbart. Iubelchor des Volks: „Keine Freude ist größer, als treue Liebe, und Abu
Hassan ist der Glücklichste der Sterblichen."




Verlag von F. ,L. Herbig» — Redacteure: Gustav Freytag und Julian Schmidt»
Druck von C. E. Elbert.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div n="1">
          <div n="2">
            <pb facs="#f0372" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/92110"/>
            <p xml:id="ID_1152" prev="#ID_1151"> schon durch drei frühere Opern: Die Teufelsoper, Don Quixote, und König Karl II.,<lb/>
so wie durch verschiedene Arbeiten für Concerte und Kammermusik bekannt gemacht. &#x2014;<lb/>
Das Textbuch dieser Oper ist von Oxenford, und aus Tausend und Einer Nacht ge¬<lb/>
nommen. &#x2014; In der Introduction erzählt Abu Hassan mit obligatem Beifallschor<lb/>
eins seiner Märchen, dessen Moral: Keine Freude ist größer, als treue Liebe, er durch<lb/>
ein zärtliches Duett mit seinem Weibe, Zuleika erläutert. Der Applaus der Zuhörer<lb/>
wird unterbrochen durch den Ruf zum Nachmittaggebet, welches Gelegenheit zu einer<lb/>
sehr künstlich ausgearbeiteten Hymne gibt. Die Nacht bricht ein, das Volk zerstreut<lb/>
sich allmälig.</p><lb/>
            <p xml:id="ID_1153"> Festmarsch. Procession des Kalifen Harun al Raschid in all seiner Pracht und<lb/>
Herrlichkeit. Der Kauf steigt von seinem Palankin herab, und singt eine Arie an die<lb/>
schöne Nacht. Dann verkleidet er sich als Kaufmann, um die Sitten seines Volkes zu<lb/>
studiren, entläßt sein Gefolge und bittet um Gastfreundschaft in dem Hause des Abu<lb/>
Hassan. Trio, gastlicher Empfang. Aber ach! der gute Mährchendichter setzt seinem<lb/>
gefährlichen Gast verbotenen Wein vor. Der angebliche Kaufmann äußert seine Be¬<lb/>
denken; aber Hassan beschwichtigt sie durch eine philosophische Arie: &#x201E;Wenn die Luft<lb/>
mit lächelndem Antlitz dir winkt, verwirf sie nicht." Von fern der Ruf zum Abendgebet,<lb/>
leise Wiederholung jener Melodie, Kanon über &#x201E;Gute Nacht!" &#x2014; Der Kauf äußert<lb/>
seine Zweifel über die Beständigkeit seines Wirthes in der Liebe, obgleich dieser eine<lb/>
zierliche Romanze: &#x201E;Der Kauf sitzt in der goldenen Halle," darüber singt. Um ihn zu<lb/>
versuchen, mischt er einen Schlaftrunk in seinen Becher; noch im Einschlafen summt<lb/>
Hassan seine Liebesromanze. Er wird auf Befehl des Kalifen mit dem unvermeidlichen<lb/>
Chorgesang: &#x201E;Husch, husch! tretet leise auf! leise! leise!" hinweggebracht. &#x2014; Zuleika<lb/>
kommt zurück, vermißt ihren - Gatten, und singt eine zornige Bravourarie &#x2014; von<lb/>
Signora Angri, die auch in Leipzig aufgetreten ist, zum allgemeinen Entzücken des Pu-<lb/>
blicums ausgeführt.</p><lb/>
            <p xml:id="ID_1154"> Wir sind in der goldnen Halle des Kalifen. Abu Hassan ist als Kauf ange¬<lb/>
kleidet, und empfängt von dem ganzen Hos die gebührende Anbetung. Er will nicht<lb/>
daran glauben, bis das Corps ve Ballet ankommt, und ihn durch seine zierlichen<lb/>
Sprünge eines Bessern belehrt. Aber sein Herz ist nicht froh; &#x201E;Sie ist nicht hier," singt<lb/>
er in einer zärtlichen Cavatine, trotz des Corps de Ballet. Er befiehlt, ein reiches<lb/>
Geschenk an Zuleika zu bringen, und hebt kraft seiner souverainen Machtvollkommen¬<lb/>
heit das Verbot des Weines auf. Jubelnder Chor der Gläubigen: &#x201E;Füllt den Becher,<lb/>
ihr frommen Moslem!" Neues Ballet, während dessen der wirkliche Kauf seinem Dop¬<lb/>
pelgänger den zweiten Schlaftrunk eingiebt.</p><lb/>
            <p xml:id="ID_1155"> Hassan hat die Probe bestanden; jetzt kommt die Reihe an Zuleika. Der Kauf<lb/>
bringt ihr ein Ständchen: &#x201E;Lausche, du Süße! o lausche meinem Wort!" Großes Duett.<lb/>
Der Kauf bietet Liebe, Schätze, Drohungen auf; nichts; sie bleibt standhafter ent¬<lb/>
fernt sich beschämt.</p><lb/>
            <p xml:id="ID_1156"> Wiederholung des Chores: &#x201E;Husch, husch! tretet leise auf! leise! leise!" Hassan,<lb/>
der königlichen Pracht entkleidet, wird in seine ärmliche Wohnung zurückgetragen. Er<lb/>
erwacht, und glaubt noch immer Kauf zu sein. Seine eingebildete Hoheit contrastirt<lb/>
mit Znleika's'Zärtlichkeit. Er benimmt sich höchst tadelnswerth, bis sein Weib eine<lb/>
so rührende Romanze singt: &#x201E;Vergiß es nicht," daß er nicht widerstehen kann; Umar¬<lb/>
mung; Finale. Der angebliche Kaufmann verlangt wieder Gastfreundschaft; komisches<lb/>
Trio der gegenseitigen Vorwürfe; Triumphzug; jene Geschenke werden an Zuleika ge¬<lb/>
bracht; neues Staunen und neue Ungewißheit Hassans, bis der Kauf alle Geheimnisse<lb/>
offenbart. Iubelchor des Volks: &#x201E;Keine Freude ist größer, als treue Liebe, und Abu<lb/>
Hassan ist der Glücklichste der Sterblichen."</p><lb/>
            <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
            <note type="byline"> Verlag von F. ,L. Herbig» &#x2014; Redacteure: Gustav Freytag und Julian Schmidt»<lb/>
Druck von C. E. Elbert.</note><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0372] schon durch drei frühere Opern: Die Teufelsoper, Don Quixote, und König Karl II., so wie durch verschiedene Arbeiten für Concerte und Kammermusik bekannt gemacht. — Das Textbuch dieser Oper ist von Oxenford, und aus Tausend und Einer Nacht ge¬ nommen. — In der Introduction erzählt Abu Hassan mit obligatem Beifallschor eins seiner Märchen, dessen Moral: Keine Freude ist größer, als treue Liebe, er durch ein zärtliches Duett mit seinem Weibe, Zuleika erläutert. Der Applaus der Zuhörer wird unterbrochen durch den Ruf zum Nachmittaggebet, welches Gelegenheit zu einer sehr künstlich ausgearbeiteten Hymne gibt. Die Nacht bricht ein, das Volk zerstreut sich allmälig. Festmarsch. Procession des Kalifen Harun al Raschid in all seiner Pracht und Herrlichkeit. Der Kauf steigt von seinem Palankin herab, und singt eine Arie an die schöne Nacht. Dann verkleidet er sich als Kaufmann, um die Sitten seines Volkes zu studiren, entläßt sein Gefolge und bittet um Gastfreundschaft in dem Hause des Abu Hassan. Trio, gastlicher Empfang. Aber ach! der gute Mährchendichter setzt seinem gefährlichen Gast verbotenen Wein vor. Der angebliche Kaufmann äußert seine Be¬ denken; aber Hassan beschwichtigt sie durch eine philosophische Arie: „Wenn die Luft mit lächelndem Antlitz dir winkt, verwirf sie nicht." Von fern der Ruf zum Abendgebet, leise Wiederholung jener Melodie, Kanon über „Gute Nacht!" — Der Kauf äußert seine Zweifel über die Beständigkeit seines Wirthes in der Liebe, obgleich dieser eine zierliche Romanze: „Der Kauf sitzt in der goldenen Halle," darüber singt. Um ihn zu versuchen, mischt er einen Schlaftrunk in seinen Becher; noch im Einschlafen summt Hassan seine Liebesromanze. Er wird auf Befehl des Kalifen mit dem unvermeidlichen Chorgesang: „Husch, husch! tretet leise auf! leise! leise!" hinweggebracht. — Zuleika kommt zurück, vermißt ihren - Gatten, und singt eine zornige Bravourarie — von Signora Angri, die auch in Leipzig aufgetreten ist, zum allgemeinen Entzücken des Pu- blicums ausgeführt. Wir sind in der goldnen Halle des Kalifen. Abu Hassan ist als Kauf ange¬ kleidet, und empfängt von dem ganzen Hos die gebührende Anbetung. Er will nicht daran glauben, bis das Corps ve Ballet ankommt, und ihn durch seine zierlichen Sprünge eines Bessern belehrt. Aber sein Herz ist nicht froh; „Sie ist nicht hier," singt er in einer zärtlichen Cavatine, trotz des Corps de Ballet. Er befiehlt, ein reiches Geschenk an Zuleika zu bringen, und hebt kraft seiner souverainen Machtvollkommen¬ heit das Verbot des Weines auf. Jubelnder Chor der Gläubigen: „Füllt den Becher, ihr frommen Moslem!" Neues Ballet, während dessen der wirkliche Kauf seinem Dop¬ pelgänger den zweiten Schlaftrunk eingiebt. Hassan hat die Probe bestanden; jetzt kommt die Reihe an Zuleika. Der Kauf bringt ihr ein Ständchen: „Lausche, du Süße! o lausche meinem Wort!" Großes Duett. Der Kauf bietet Liebe, Schätze, Drohungen auf; nichts; sie bleibt standhafter ent¬ fernt sich beschämt. Wiederholung des Chores: „Husch, husch! tretet leise auf! leise! leise!" Hassan, der königlichen Pracht entkleidet, wird in seine ärmliche Wohnung zurückgetragen. Er erwacht, und glaubt noch immer Kauf zu sein. Seine eingebildete Hoheit contrastirt mit Znleika's'Zärtlichkeit. Er benimmt sich höchst tadelnswerth, bis sein Weib eine so rührende Romanze singt: „Vergiß es nicht," daß er nicht widerstehen kann; Umar¬ mung; Finale. Der angebliche Kaufmann verlangt wieder Gastfreundschaft; komisches Trio der gegenseitigen Vorwürfe; Triumphzug; jene Geschenke werden an Zuleika ge¬ bracht; neues Staunen und neue Ungewißheit Hassans, bis der Kauf alle Geheimnisse offenbart. Iubelchor des Volks: „Keine Freude ist größer, als treue Liebe, und Abu Hassan ist der Glücklichste der Sterblichen." Verlag von F. ,L. Herbig» — Redacteure: Gustav Freytag und Julian Schmidt» Druck von C. E. Elbert.

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur.

Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

Nachkorrektur erfolgte automatisch.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341570_345606
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341570_345606/372
Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 10, 1851, I. Semester. I. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341570_345606/372>, abgerufen am 28.06.2024.