Die Grenzboten. Jg. 9, 1850, II. Semester. II. Band.acuter zu 3 Bataillonen, 1 Linien-Reserve-Regiment zu 3 Bataillonen, die aber Die Ausrüstung und Bekleidung aller Truppen ist ausgezeichnet gut und acuter zu 3 Bataillonen, 1 Linien-Reserve-Regiment zu 3 Bataillonen, die aber Die Ausrüstung und Bekleidung aller Truppen ist ausgezeichnet gut und <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0477" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/92766"/> <p xml:id="ID_1533" prev="#ID_1532"> acuter zu 3 Bataillonen, 1 Linien-Reserve-Regiment zu 3 Bataillonen, die aber<lb/> größtentheils zur Besetzung der Bnndesfestungen Mainz und Luxemburg abcom-<lb/> mandirt sind, 1 Jägerbataillon zu 4 Compagnien, 1 Artillerie-Brigade, 2 Pionier-<lb/> Compagnien, 2 Regimenter leichte und 2 Regimenter schwere Linien-Cavallerie<lb/> und 4 Landwehr-Uhlanen-Regimenter. Je 2 Regimenter bilden eine Brigade,<lb/> je 4 eine Division. Die preußische Armee besteht demnach an Infanterie der<lb/> Linie aus 32 Regimentern ü 3 Bataillonen und 8 Regimentern ä 2 Bataillone,<lb/> 8 Jäger-Bataillonen, dann 8 Brigaden Artillerie und 32 Regimentern Cavallerie,<lb/> nämlich 8 Regimentern Kürassierer, 8 Regimentern Uhlanen als schwere, und<lb/> 12 Regimentern Husaren und 4 Regimentern Dragoner als leichte Kavallerie.<lb/> Die Landwehr besteht aus 32 Regimentern der Linie ü 3 Bataillonen, und 4<lb/> Garde-Landwehr-Regimentern, und aus 32 Regimentern Landwehr-Uhlanen. Das<lb/> abgesonderte Garde-Corps, dessen Aufhebung mit Recht schon vielfach gewünscht<lb/> ist, da es unnöthige Kosten verursacht und zu mannigfacher Eifersucht in der<lb/> Armee Anlaß gibt, besteht aus 4 Regimentern Infanterie ä 3 Bataillonen,<lb/> 1 Garde-Reserve-Regiment 5 2 Bataillonen, 1 Jäger-Bataillon zu 4 Compagnien,<lb/> 1 Schützen-Bataillon (den sogenannten Neufchatellern) zu 4 Compagnien, 1 Ar¬<lb/> tillerie-Brigade, 1 Regiment Garde du Corps, 1 Regiment Garde-Kürassiere,<lb/> 2 Regimentern Garde-Uhlanen, 1 Regiment Garde-Dragonern, 1 Regiment Garde-<lb/> Husareu. Es besteht demnach die preußische Armee, außer der Landwehr, aus 134<lb/> Bataillonen Infanterie zu 4 Compagnien, 10 Jägerbatailloneu zu 4 Compagnien,<lb/> 9 Artillerie-Brigaden zu 3 reitenden und 12 Fuß-Batterien, 9 Pionierabtheilnn-<lb/> gen zu 2 Compagnien, 10 Regimentern Kürassiere (incl. Garde du Corps), 10<lb/> Regimentern Uhlanen, 13 Regimentern Husaren, 5 Regimentern Dragoner, jedes<lb/> Regiment 4 Schwadronen, zusammen also 152 Schwadronen Reiterei (die<lb/> Schwadron 120 — 160 Pferde stark). Die Landwehr ersten Aufgebotes, die in<lb/> 8 Tagen völlig auSmarschiren kann, da alle Vorräthe dazu in den Land-<lb/> wehrzeughänsern bereit liegen und deren Jnfanterie der Linie an Kriegstüch-<lb/> tigkeit gleich kommt, ja dieselbe wohl gar noch übertrifft, da sie stärkere, erfah¬<lb/> renere Leute besitzt, besteht aus 116 Bataillonen zu 4 Compagnien, und 128<lb/> Schwadronen Landwehr-Uhlanen. Da übrigens alle Regimenter viel Kriegs-<lb/> reservisten, und wegen Ueberfluß an Mannschaft noch nicht einberufene Leute<lb/> besitzen, so können sie ihren etwaigen Verlust im Felde immer gleich wieder er¬<lb/> setzen und stets in derselben Stärke bleiben. Preußen kann so im Fall eines<lb/> Krieges, ohne die Landwehr zweiten Aufgebots zu rechnen, an 500,000 Mann<lb/> vollständig geübter und gut ausgerüsteter Soldaten in's Feld stellen, ist aber trotz<lb/> der musterhaften Ordnung seiner Finanzen und der Zweckmäßigkeit seiner Militär¬<lb/> verwaltung, die wirklich ihres Gleichen sucht, uicht im Staude ein so ungeheures<lb/> Heer bei seinen 16 Millionen Einwohnern lange zu ernähren.</p><lb/> <p xml:id="ID_1534" next="#ID_1535"> Die Ausrüstung und Bekleidung aller Truppen ist ausgezeichnet gut und</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0477]
acuter zu 3 Bataillonen, 1 Linien-Reserve-Regiment zu 3 Bataillonen, die aber
größtentheils zur Besetzung der Bnndesfestungen Mainz und Luxemburg abcom-
mandirt sind, 1 Jägerbataillon zu 4 Compagnien, 1 Artillerie-Brigade, 2 Pionier-
Compagnien, 2 Regimenter leichte und 2 Regimenter schwere Linien-Cavallerie
und 4 Landwehr-Uhlanen-Regimenter. Je 2 Regimenter bilden eine Brigade,
je 4 eine Division. Die preußische Armee besteht demnach an Infanterie der
Linie aus 32 Regimentern ü 3 Bataillonen und 8 Regimentern ä 2 Bataillone,
8 Jäger-Bataillonen, dann 8 Brigaden Artillerie und 32 Regimentern Cavallerie,
nämlich 8 Regimentern Kürassierer, 8 Regimentern Uhlanen als schwere, und
12 Regimentern Husaren und 4 Regimentern Dragoner als leichte Kavallerie.
Die Landwehr besteht aus 32 Regimentern der Linie ü 3 Bataillonen, und 4
Garde-Landwehr-Regimentern, und aus 32 Regimentern Landwehr-Uhlanen. Das
abgesonderte Garde-Corps, dessen Aufhebung mit Recht schon vielfach gewünscht
ist, da es unnöthige Kosten verursacht und zu mannigfacher Eifersucht in der
Armee Anlaß gibt, besteht aus 4 Regimentern Infanterie ä 3 Bataillonen,
1 Garde-Reserve-Regiment 5 2 Bataillonen, 1 Jäger-Bataillon zu 4 Compagnien,
1 Schützen-Bataillon (den sogenannten Neufchatellern) zu 4 Compagnien, 1 Ar¬
tillerie-Brigade, 1 Regiment Garde du Corps, 1 Regiment Garde-Kürassiere,
2 Regimentern Garde-Uhlanen, 1 Regiment Garde-Dragonern, 1 Regiment Garde-
Husareu. Es besteht demnach die preußische Armee, außer der Landwehr, aus 134
Bataillonen Infanterie zu 4 Compagnien, 10 Jägerbatailloneu zu 4 Compagnien,
9 Artillerie-Brigaden zu 3 reitenden und 12 Fuß-Batterien, 9 Pionierabtheilnn-
gen zu 2 Compagnien, 10 Regimentern Kürassiere (incl. Garde du Corps), 10
Regimentern Uhlanen, 13 Regimentern Husaren, 5 Regimentern Dragoner, jedes
Regiment 4 Schwadronen, zusammen also 152 Schwadronen Reiterei (die
Schwadron 120 — 160 Pferde stark). Die Landwehr ersten Aufgebotes, die in
8 Tagen völlig auSmarschiren kann, da alle Vorräthe dazu in den Land-
wehrzeughänsern bereit liegen und deren Jnfanterie der Linie an Kriegstüch-
tigkeit gleich kommt, ja dieselbe wohl gar noch übertrifft, da sie stärkere, erfah¬
renere Leute besitzt, besteht aus 116 Bataillonen zu 4 Compagnien, und 128
Schwadronen Landwehr-Uhlanen. Da übrigens alle Regimenter viel Kriegs-
reservisten, und wegen Ueberfluß an Mannschaft noch nicht einberufene Leute
besitzen, so können sie ihren etwaigen Verlust im Felde immer gleich wieder er¬
setzen und stets in derselben Stärke bleiben. Preußen kann so im Fall eines
Krieges, ohne die Landwehr zweiten Aufgebots zu rechnen, an 500,000 Mann
vollständig geübter und gut ausgerüsteter Soldaten in's Feld stellen, ist aber trotz
der musterhaften Ordnung seiner Finanzen und der Zweckmäßigkeit seiner Militär¬
verwaltung, die wirklich ihres Gleichen sucht, uicht im Staude ein so ungeheures
Heer bei seinen 16 Millionen Einwohnern lange zu ernähren.
Die Ausrüstung und Bekleidung aller Truppen ist ausgezeichnet gut und
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