Die Grenzboten. Jg. 8, 1849, I. Semester. I. Band.Box. Box (tritt zur Seite an den Gras und meldet leise). Wer ist es? Wald, (bei Seite). Sie trägt einen doppelten schwarzen Schleier. Box. Wald. Dummkopf, Du sollst wissen, wer sie ist. Box. Zu Befehl, es ist die Kammerfrau der Frau Fürstin. Wald. G . (Box ab) ut, in das blaue CabinetHugo, ich werde in Anspruchgenommen. Hugo. Mir grade recht, denn ich war im Begriff Deiner Laune gegenüber (bricht auf) den Kürzeren zu ziehen, Wald, (ihm die Hand reichend). Um so schlimmer für mich, denn ich war auf dem besten Wege, den solidesten Mann der Residenz in einen Bruder Lüder¬ (Hugo ab.) lich zu verwandeln. Wald, (die Seitenthür links öffnend). Treten Sie ein, Madame. Kamm er fr an. Dies Billet von der Frau Fürstin. Sie bittet um mündliche Kaminers. Antwort. (liest) Sogleich,Ich erwarte Sie heut Nachmittag. Vermeiden Wald. Sie mein Ungeheuer von Schwager. Er quält mich mit seinen Thorheiten und ist Box. Box (durch die Mittelthür). Der Herr Fürst steigen die Treppe herauf. Kam in e r f. Er darf mich nicht finden. Wald. Führe ich ihn durch die Bibliothek. -- Er liest nie und wird sich d (Box ab) ort langweilen. -- Ich bitte um die Gnade, der Frau Fürstin heutaufwarten zu dürfen. -- Dort hinaus Madame, die Treppe hinab führt eine kleine Thür auf die Querstraße, vermeiden Sie gesehen zu werden. (Kammerfrau ab). Udaschkin, durch Box eingeführt. Ad. Schon bereit auszugehen, mein Herr Graf? oder störe ich Ihre Mor- genstudien? Ah! die Pistolen auf dem Tisch, vielleicht ein Abenteuer? Ich bin Er spionirt, er bläst die Nasenlöcher auf. Wald. U d. (bei Seite). Ich rieche eine Frauentoilette, eine Botschaft meiner Schwä¬ gerin war hier, ich sah ihre Kammerfrau aus einer Droschke steigen -- der Lasse! Wald. Bevor ich von Ihrer Gegenwart irgend eine Notiz nehmen kann, mein Fürst, müssen Sie mir ein Versprechen ablegen. Ein Versprechen, mein liebenswürdiger Freund? Und das wäre? Ad. Wald. Sie müssen mir feierlich geloben, Ihren Kammerdiener fortzujagen und Ihrem Schneider das Aergste anzuthun, Sie sind Beiden eine große UM Box. Box (tritt zur Seite an den Gras und meldet leise). Wer ist es? Wald, (bei Seite). Sie trägt einen doppelten schwarzen Schleier. Box. Wald. Dummkopf, Du sollst wissen, wer sie ist. Box. Zu Befehl, es ist die Kammerfrau der Frau Fürstin. Wald. G . (Box ab) ut, in das blaue CabinetHugo, ich werde in Anspruchgenommen. Hugo. Mir grade recht, denn ich war im Begriff Deiner Laune gegenüber (bricht auf) den Kürzeren zu ziehen, Wald, (ihm die Hand reichend). Um so schlimmer für mich, denn ich war auf dem besten Wege, den solidesten Mann der Residenz in einen Bruder Lüder¬ (Hugo ab.) lich zu verwandeln. Wald, (die Seitenthür links öffnend). Treten Sie ein, Madame. Kamm er fr an. Dies Billet von der Frau Fürstin. Sie bittet um mündliche Kaminers. Antwort. (liest) Sogleich,Ich erwarte Sie heut Nachmittag. Vermeiden Wald. Sie mein Ungeheuer von Schwager. Er quält mich mit seinen Thorheiten und ist Box. Box (durch die Mittelthür). Der Herr Fürst steigen die Treppe herauf. Kam in e r f. Er darf mich nicht finden. Wald. Führe ich ihn durch die Bibliothek. — Er liest nie und wird sich d (Box ab) ort langweilen. — Ich bitte um die Gnade, der Frau Fürstin heutaufwarten zu dürfen. — Dort hinaus Madame, die Treppe hinab führt eine kleine Thür auf die Querstraße, vermeiden Sie gesehen zu werden. (Kammerfrau ab). Udaschkin, durch Box eingeführt. Ad. Schon bereit auszugehen, mein Herr Graf? oder störe ich Ihre Mor- genstudien? Ah! die Pistolen auf dem Tisch, vielleicht ein Abenteuer? Ich bin Er spionirt, er bläst die Nasenlöcher auf. Wald. U d. (bei Seite). Ich rieche eine Frauentoilette, eine Botschaft meiner Schwä¬ gerin war hier, ich sah ihre Kammerfrau aus einer Droschke steigen — der Lasse! Wald. Bevor ich von Ihrer Gegenwart irgend eine Notiz nehmen kann, mein Fürst, müssen Sie mir ein Versprechen ablegen. 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(tritt zur Seite an den Gras und meldet leise).
Wer ist es?
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(bei Seite).
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Wald.
Dummkopf, Du sollst wissen, wer sie ist.
Box.
Zu Befehl, es ist die Kammerfrau der Frau Fürstin.
Wald.
G . (Box ab) ut, in das blaue CabinetHugo, ich werde in Anspruch
genommen.
Hugo.
Mir grade recht, denn ich war im Begriff Deiner Laune gegenüber
(bricht auf) den Kürzeren zu ziehen,
Wald,
(ihm die Hand reichend).
Um so schlimmer für mich, denn ich war
auf dem besten Wege, den solidesten Mann der Residenz in einen Bruder Lüder¬
(Hugo ab.) lich zu verwandeln.
Wald,
(die Seitenthür links öffnend).
Treten Sie ein, Madame.
Kamm er fr an.
Dies Billet von der Frau Fürstin. Sie bittet um mündliche
Kaminers.
Antwort.
(liest) Sogleich,Ich erwarte Sie heut Nachmittag. Vermeiden
Wald.
Sie mein Ungeheuer von Schwager. Er quält mich mit seinen Thorheiten und ist
sehr eifersüchtig auf Sie. Alle meine Leute sind in seinem Sold, meine Kammer¬
frau ist die einzige, der ich traue.
Box.
Box
(durch die Mittelthür).
Der Herr Fürst steigen die Treppe herauf.
Kam in e r f.
Er darf mich nicht finden.
Wald.
Führe ich ihn durch die Bibliothek. — Er liest nie und wird sich
d (Box ab) ort langweilen. — Ich bitte um die Gnade, der Frau Fürstin heut
aufwarten zu dürfen. — Dort hinaus Madame, die Treppe hinab führt eine kleine
Thür auf die Querstraße, vermeiden Sie gesehen zu werden. (Kammerfrau ab).
Udaschkin, durch Box eingeführt.
Ad.
Schon bereit auszugehen, mein Herr Graf? oder störe ich Ihre Mor-
genstudien? Ah! die Pistolen auf dem Tisch, vielleicht ein Abenteuer? Ich bin
neugierig.
Er spionirt, er bläst die Nasenlöcher auf.
Wald.
U d.
(bei Seite).
Ich rieche eine Frauentoilette, eine Botschaft meiner Schwä¬
gerin war hier, ich sah ihre Kammerfrau aus einer Droschke steigen — der Lasse!
Wald.
Bevor ich von Ihrer Gegenwart irgend eine Notiz nehmen kann,
mein Fürst, müssen Sie mir ein Versprechen ablegen.
Ein Versprechen, mein liebenswürdiger Freund? Und das wäre?
Ad.
Wald.
Sie müssen mir feierlich geloben, Ihren Kammerdiener fortzujagen
und Ihrem Schneider das Aergste anzuthun, Sie sind Beiden eine große UM
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Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.
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