Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Die Grenzboten. Jg. 7, 1848, II. Semester. III. Band.

Bild:
<< vorherige Seite

lautesten schrie, zog die meiste Aufmerksamkeit auf sich. Herr Schwarzer ist ein Le¬
bemann, braucht viel Geld, hat kein Vermögen, keine Grundsätze, keinen Fleiß und
kein schriftstellerisches Talent -- er überließ also sein Blatt den jungen Leuten, die
großes hinein schreiben wollten. Die östreichische Zeitung bot bald den wunderlichen An¬
blick eines Pariser Maskenballes -- im bunten Wirrwarr tanzten die entgegengesetztesten
Artikel miteinander; radikale und nationale, czechische und dcntschthümelude, Zopf und
Schwert. Aber es war Freiheit darin, die Freiheit der Widersprüche, des mittelpunkts¬
losen Principientanzes. Der 15. und 26. Mai entschieden für den Sieg des Volkes
und Herr Schwarzer wußte nun, wem er zu folgen habe. Die Herren Jellinek und
Stift, die radikalsten und schreibclustigstcn seiner Mitarbeiter, wurden seit dieser Zeit
die Hauptsäulen desselben, und auf sie gestützt, trat Herr Schwarzer ins Ministerium,
ein unerwartetes Ziel, bei dem es zwei Betrogene gab, das Ministerium, welches einen
Mann des Volkes zu gewinnen glaubte und im Gegentheil sich die entschiedenste Un¬
gunst durch ihn zuzog, und das Publikum seiner Zeitung, welches auf ein demokrati¬
sches Blatt abonnirt hatte -und nun plötzlich ein ministerielles mantclträgerischcs in Hän¬
den hatten. Die Herren Jellcnck und Stift traten von dem Blatte zurück und obgleich
es gerade nicht ihr Talent war, welches die Leser fesselte, so waren sie doch als ehr¬
liche Demokraten die moralische Stütze des Blattes. Ihr Austreten brach die letzte Ach¬
tung vor demselben, richtungslos. interesscnlos ist es zu einem der unbeliebtesten Blät¬
ter herabgesunken -...... kurz ist die Freude, lang ist der Schmerz.

Einen weit höhern Rang in der Reihe der demokratischen Blätter muß man der
"Constitution" einräumen. Dieses Blatt ist allerdings nnr ein Localblatt, es bringt
keine Nachrichten und dürste außer Wien von geringem Interesse sein. Aber hier ist
es das beste Journal, weil es das einzige consequente und wie ich glaube, durch und
dnrch ehrlich ist. Ich will weder die ganze Richtung noch den Ton dieses Blat¬
tes in Schutz nehmen. Es ist wahr, es ist ^>se in einem knotigen Styl geschrieben und
"niederträchtig" ist das mildeste Prädicat, dessen es sich gegen seine Gegner bedient.
Es ist wahr, es hetzt die Arbeiterklasse gegen die Bürgerschaft, säet Drachcnzähne aus,
wo es unnöthig und sogar gemeinschädlich ist. Es sind keine Politiker im höheren
Sinne, die Männer die dieses Blatt schreiben, ihr Blick reicht nicht bis auf über¬
morgen, aber ihr Zorn ist ehrlich, ihre Empfindung kömmt aus dem Innersten; sie
greisen das Schlechte an seiner Wurzel an und wenn auch vieles Andere bei dieser
Entwurzelung mit zerstört wird, dessen Existenz unumgänglich nothwendig zur Existenz
eines Staates, so ist doch ihre brutale'Einseitigkeit, ihr blinder Haß sogar, sittlich und
der Achtung viel würdiger, als die geschminkte politische Coquetterie aller übrigen Blät¬
ter. Die Constitution ist meines Erachtens das wichtigste Blatt in der Geschichte der
letzten Monate. Es hat durch das Uebermaß seiner Ausdrücke, durch die allzugroße
Galle seiner Polemik, durch die Taktlosigkeit seiner Angriffe sich in letzter Zeit die Gunst
jener Bürgcrklasscn bedeutend verscherzt, in deren Reihen es früher die meisten Anhän¬
ger zählte -- aber es ist sich consequent geblieben, es hat den meisten Muth an den
Tag gelegt und der Wurm der Bestechlichkeit hat nicht daran genagt. ES ist ein Volks-
blatt, roh wie das Volk, aber anch gesund und ehrlich wie dasselbe. Die Kammcrbe-
richte, die es liefert, obgleich durch und dnrch parteiisch und uicht selten ungerecht,
sind doch die lebendigsten in der ganzen hiesigen Presse.

In gleicher Richtung wie die Constitution, aber prätentiöser und darum unwirk¬
samer geht der "Radikale." Der philosophische Jargon, dessen sich dies Blatt befleißt,
ohne seiner mächtig zu sein, macht es seinen Zweck verfehlen. Für die Bildungsklas-


lautesten schrie, zog die meiste Aufmerksamkeit auf sich. Herr Schwarzer ist ein Le¬
bemann, braucht viel Geld, hat kein Vermögen, keine Grundsätze, keinen Fleiß und
kein schriftstellerisches Talent — er überließ also sein Blatt den jungen Leuten, die
großes hinein schreiben wollten. Die östreichische Zeitung bot bald den wunderlichen An¬
blick eines Pariser Maskenballes — im bunten Wirrwarr tanzten die entgegengesetztesten
Artikel miteinander; radikale und nationale, czechische und dcntschthümelude, Zopf und
Schwert. Aber es war Freiheit darin, die Freiheit der Widersprüche, des mittelpunkts¬
losen Principientanzes. Der 15. und 26. Mai entschieden für den Sieg des Volkes
und Herr Schwarzer wußte nun, wem er zu folgen habe. Die Herren Jellinek und
Stift, die radikalsten und schreibclustigstcn seiner Mitarbeiter, wurden seit dieser Zeit
die Hauptsäulen desselben, und auf sie gestützt, trat Herr Schwarzer ins Ministerium,
ein unerwartetes Ziel, bei dem es zwei Betrogene gab, das Ministerium, welches einen
Mann des Volkes zu gewinnen glaubte und im Gegentheil sich die entschiedenste Un¬
gunst durch ihn zuzog, und das Publikum seiner Zeitung, welches auf ein demokrati¬
sches Blatt abonnirt hatte -und nun plötzlich ein ministerielles mantclträgerischcs in Hän¬
den hatten. Die Herren Jellcnck und Stift traten von dem Blatte zurück und obgleich
es gerade nicht ihr Talent war, welches die Leser fesselte, so waren sie doch als ehr¬
liche Demokraten die moralische Stütze des Blattes. Ihr Austreten brach die letzte Ach¬
tung vor demselben, richtungslos. interesscnlos ist es zu einem der unbeliebtesten Blät¬
ter herabgesunken -...... kurz ist die Freude, lang ist der Schmerz.

Einen weit höhern Rang in der Reihe der demokratischen Blätter muß man der
„Constitution" einräumen. Dieses Blatt ist allerdings nnr ein Localblatt, es bringt
keine Nachrichten und dürste außer Wien von geringem Interesse sein. Aber hier ist
es das beste Journal, weil es das einzige consequente und wie ich glaube, durch und
dnrch ehrlich ist. Ich will weder die ganze Richtung noch den Ton dieses Blat¬
tes in Schutz nehmen. Es ist wahr, es ist ^>se in einem knotigen Styl geschrieben und
„niederträchtig" ist das mildeste Prädicat, dessen es sich gegen seine Gegner bedient.
Es ist wahr, es hetzt die Arbeiterklasse gegen die Bürgerschaft, säet Drachcnzähne aus,
wo es unnöthig und sogar gemeinschädlich ist. Es sind keine Politiker im höheren
Sinne, die Männer die dieses Blatt schreiben, ihr Blick reicht nicht bis auf über¬
morgen, aber ihr Zorn ist ehrlich, ihre Empfindung kömmt aus dem Innersten; sie
greisen das Schlechte an seiner Wurzel an und wenn auch vieles Andere bei dieser
Entwurzelung mit zerstört wird, dessen Existenz unumgänglich nothwendig zur Existenz
eines Staates, so ist doch ihre brutale'Einseitigkeit, ihr blinder Haß sogar, sittlich und
der Achtung viel würdiger, als die geschminkte politische Coquetterie aller übrigen Blät¬
ter. Die Constitution ist meines Erachtens das wichtigste Blatt in der Geschichte der
letzten Monate. Es hat durch das Uebermaß seiner Ausdrücke, durch die allzugroße
Galle seiner Polemik, durch die Taktlosigkeit seiner Angriffe sich in letzter Zeit die Gunst
jener Bürgcrklasscn bedeutend verscherzt, in deren Reihen es früher die meisten Anhän¬
ger zählte — aber es ist sich consequent geblieben, es hat den meisten Muth an den
Tag gelegt und der Wurm der Bestechlichkeit hat nicht daran genagt. ES ist ein Volks-
blatt, roh wie das Volk, aber anch gesund und ehrlich wie dasselbe. Die Kammcrbe-
richte, die es liefert, obgleich durch und dnrch parteiisch und uicht selten ungerecht,
sind doch die lebendigsten in der ganzen hiesigen Presse.

In gleicher Richtung wie die Constitution, aber prätentiöser und darum unwirk¬
samer geht der „Radikale." Der philosophische Jargon, dessen sich dies Blatt befleißt,
ohne seiner mächtig zu sein, macht es seinen Zweck verfehlen. Für die Bildungsklas-


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div n="1">
          <div n="2">
            <div n="3">
              <pb facs="#f0497" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/277927"/>
              <p xml:id="ID_1681" prev="#ID_1680"> lautesten schrie, zog die meiste Aufmerksamkeit auf sich.  Herr Schwarzer ist ein Le¬<lb/>
bemann, braucht viel Geld, hat kein Vermögen, keine Grundsätze, keinen Fleiß und<lb/>
kein schriftstellerisches Talent &#x2014; er überließ also sein Blatt den jungen Leuten, die<lb/>
großes hinein schreiben wollten. Die östreichische Zeitung bot bald den wunderlichen An¬<lb/>
blick eines Pariser Maskenballes &#x2014; im bunten Wirrwarr tanzten die entgegengesetztesten<lb/>
Artikel miteinander; radikale und nationale, czechische und dcntschthümelude, Zopf und<lb/>
Schwert. Aber es war Freiheit darin, die Freiheit der Widersprüche, des mittelpunkts¬<lb/>
losen Principientanzes.  Der 15. und 26. Mai entschieden für den Sieg des Volkes<lb/>
und Herr Schwarzer wußte nun, wem er zu folgen habe.  Die Herren Jellinek und<lb/>
Stift, die radikalsten und schreibclustigstcn seiner Mitarbeiter, wurden seit dieser Zeit<lb/>
die Hauptsäulen desselben, und auf sie gestützt, trat Herr Schwarzer ins Ministerium,<lb/>
ein unerwartetes Ziel, bei dem es zwei Betrogene gab, das Ministerium, welches einen<lb/>
Mann des Volkes zu gewinnen glaubte und im Gegentheil sich die entschiedenste Un¬<lb/>
gunst durch ihn zuzog, und das Publikum seiner Zeitung, welches auf ein demokrati¬<lb/>
sches Blatt abonnirt hatte -und nun plötzlich ein ministerielles mantclträgerischcs in Hän¬<lb/>
den hatten. Die Herren Jellcnck und Stift traten von dem Blatte zurück und obgleich<lb/>
es gerade nicht ihr Talent war, welches die Leser fesselte, so waren sie doch als ehr¬<lb/>
liche Demokraten die moralische Stütze des Blattes.  Ihr Austreten brach die letzte Ach¬<lb/>
tung vor demselben, richtungslos. interesscnlos ist es zu einem der unbeliebtesten Blät¬<lb/>
ter herabgesunken -......  kurz ist die Freude, lang ist der Schmerz.</p><lb/>
              <p xml:id="ID_1682"> Einen weit höhern Rang in der Reihe der demokratischen Blätter muß man der<lb/>
&#x201E;Constitution" einräumen. Dieses Blatt ist allerdings nnr ein Localblatt, es bringt<lb/>
keine Nachrichten und dürste außer Wien von geringem Interesse sein. Aber hier ist<lb/>
es das beste Journal, weil es das einzige consequente und wie ich glaube, durch und<lb/>
dnrch ehrlich ist. Ich will weder die ganze Richtung noch den Ton dieses Blat¬<lb/>
tes in Schutz nehmen. Es ist wahr, es ist ^&gt;se in einem knotigen Styl geschrieben und<lb/>
&#x201E;niederträchtig" ist das mildeste Prädicat, dessen es sich gegen seine Gegner bedient.<lb/>
Es ist wahr, es hetzt die Arbeiterklasse gegen die Bürgerschaft, säet Drachcnzähne aus,<lb/>
wo es unnöthig und sogar gemeinschädlich ist. Es sind keine Politiker im höheren<lb/>
Sinne, die Männer die dieses Blatt schreiben, ihr Blick reicht nicht bis auf über¬<lb/>
morgen, aber ihr Zorn ist ehrlich, ihre Empfindung kömmt aus dem Innersten; sie<lb/>
greisen das Schlechte an seiner Wurzel an und wenn auch vieles Andere bei dieser<lb/>
Entwurzelung mit zerstört wird, dessen Existenz unumgänglich nothwendig zur Existenz<lb/>
eines Staates, so ist doch ihre brutale'Einseitigkeit, ihr blinder Haß sogar, sittlich und<lb/>
der Achtung viel würdiger, als die geschminkte politische Coquetterie aller übrigen Blät¬<lb/>
ter. Die Constitution ist meines Erachtens das wichtigste Blatt in der Geschichte der<lb/>
letzten Monate. Es hat durch das Uebermaß seiner Ausdrücke, durch die allzugroße<lb/>
Galle seiner Polemik, durch die Taktlosigkeit seiner Angriffe sich in letzter Zeit die Gunst<lb/>
jener Bürgcrklasscn bedeutend verscherzt, in deren Reihen es früher die meisten Anhän¬<lb/>
ger zählte &#x2014; aber es ist sich consequent geblieben, es hat den meisten Muth an den<lb/>
Tag gelegt und der Wurm der Bestechlichkeit hat nicht daran genagt. ES ist ein Volks-<lb/>
blatt, roh wie das Volk, aber anch gesund und ehrlich wie dasselbe. Die Kammcrbe-<lb/>
richte, die es liefert, obgleich durch und dnrch parteiisch und uicht selten ungerecht,<lb/>
sind doch die lebendigsten in der ganzen hiesigen Presse.</p><lb/>
              <p xml:id="ID_1683" next="#ID_1684"> In gleicher Richtung wie die Constitution, aber prätentiöser und darum unwirk¬<lb/>
samer geht der &#x201E;Radikale." Der philosophische Jargon, dessen sich dies Blatt befleißt,<lb/>
ohne seiner mächtig zu sein, macht es seinen Zweck verfehlen. Für die Bildungsklas-</p><lb/>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0497] lautesten schrie, zog die meiste Aufmerksamkeit auf sich. Herr Schwarzer ist ein Le¬ bemann, braucht viel Geld, hat kein Vermögen, keine Grundsätze, keinen Fleiß und kein schriftstellerisches Talent — er überließ also sein Blatt den jungen Leuten, die großes hinein schreiben wollten. Die östreichische Zeitung bot bald den wunderlichen An¬ blick eines Pariser Maskenballes — im bunten Wirrwarr tanzten die entgegengesetztesten Artikel miteinander; radikale und nationale, czechische und dcntschthümelude, Zopf und Schwert. Aber es war Freiheit darin, die Freiheit der Widersprüche, des mittelpunkts¬ losen Principientanzes. Der 15. und 26. Mai entschieden für den Sieg des Volkes und Herr Schwarzer wußte nun, wem er zu folgen habe. Die Herren Jellinek und Stift, die radikalsten und schreibclustigstcn seiner Mitarbeiter, wurden seit dieser Zeit die Hauptsäulen desselben, und auf sie gestützt, trat Herr Schwarzer ins Ministerium, ein unerwartetes Ziel, bei dem es zwei Betrogene gab, das Ministerium, welches einen Mann des Volkes zu gewinnen glaubte und im Gegentheil sich die entschiedenste Un¬ gunst durch ihn zuzog, und das Publikum seiner Zeitung, welches auf ein demokrati¬ sches Blatt abonnirt hatte -und nun plötzlich ein ministerielles mantclträgerischcs in Hän¬ den hatten. Die Herren Jellcnck und Stift traten von dem Blatte zurück und obgleich es gerade nicht ihr Talent war, welches die Leser fesselte, so waren sie doch als ehr¬ liche Demokraten die moralische Stütze des Blattes. Ihr Austreten brach die letzte Ach¬ tung vor demselben, richtungslos. interesscnlos ist es zu einem der unbeliebtesten Blät¬ ter herabgesunken -...... kurz ist die Freude, lang ist der Schmerz. Einen weit höhern Rang in der Reihe der demokratischen Blätter muß man der „Constitution" einräumen. Dieses Blatt ist allerdings nnr ein Localblatt, es bringt keine Nachrichten und dürste außer Wien von geringem Interesse sein. Aber hier ist es das beste Journal, weil es das einzige consequente und wie ich glaube, durch und dnrch ehrlich ist. Ich will weder die ganze Richtung noch den Ton dieses Blat¬ tes in Schutz nehmen. Es ist wahr, es ist ^>se in einem knotigen Styl geschrieben und „niederträchtig" ist das mildeste Prädicat, dessen es sich gegen seine Gegner bedient. Es ist wahr, es hetzt die Arbeiterklasse gegen die Bürgerschaft, säet Drachcnzähne aus, wo es unnöthig und sogar gemeinschädlich ist. Es sind keine Politiker im höheren Sinne, die Männer die dieses Blatt schreiben, ihr Blick reicht nicht bis auf über¬ morgen, aber ihr Zorn ist ehrlich, ihre Empfindung kömmt aus dem Innersten; sie greisen das Schlechte an seiner Wurzel an und wenn auch vieles Andere bei dieser Entwurzelung mit zerstört wird, dessen Existenz unumgänglich nothwendig zur Existenz eines Staates, so ist doch ihre brutale'Einseitigkeit, ihr blinder Haß sogar, sittlich und der Achtung viel würdiger, als die geschminkte politische Coquetterie aller übrigen Blät¬ ter. Die Constitution ist meines Erachtens das wichtigste Blatt in der Geschichte der letzten Monate. Es hat durch das Uebermaß seiner Ausdrücke, durch die allzugroße Galle seiner Polemik, durch die Taktlosigkeit seiner Angriffe sich in letzter Zeit die Gunst jener Bürgcrklasscn bedeutend verscherzt, in deren Reihen es früher die meisten Anhän¬ ger zählte — aber es ist sich consequent geblieben, es hat den meisten Muth an den Tag gelegt und der Wurm der Bestechlichkeit hat nicht daran genagt. ES ist ein Volks- blatt, roh wie das Volk, aber anch gesund und ehrlich wie dasselbe. Die Kammcrbe- richte, die es liefert, obgleich durch und dnrch parteiisch und uicht selten ungerecht, sind doch die lebendigsten in der ganzen hiesigen Presse. In gleicher Richtung wie die Constitution, aber prätentiöser und darum unwirk¬ samer geht der „Radikale." Der philosophische Jargon, dessen sich dies Blatt befleißt, ohne seiner mächtig zu sein, macht es seinen Zweck verfehlen. Für die Bildungsklas-

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur.

Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

Nachkorrektur erfolgte automatisch.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341561_277429
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341561_277429/497
Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 7, 1848, II. Semester. III. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341561_277429/497>, abgerufen am 29.06.2024.