Die Grenzboten. Jg. 7, 1848, II. Semester. III. Band.dienen, die sie tragen, kenntlich, lauschen seinem Liede. Am Ufer sitzen die drei Vom Rhein werden wir plötzlich nach den Pampas von Buenos-Ayres ver¬ Von Werken der Bildnern sind wohl Schwanthalers Statuen sür die böh¬ Unser jetziger Theaterintendant scheint auch das Versäumte nachholen zu wol¬ dienen, die sie tragen, kenntlich, lauschen seinem Liede. Am Ufer sitzen die drei Vom Rhein werden wir plötzlich nach den Pampas von Buenos-Ayres ver¬ Von Werken der Bildnern sind wohl Schwanthalers Statuen sür die böh¬ Unser jetziger Theaterintendant scheint auch das Versäumte nachholen zu wol¬ <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0494" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/277924"/> <p xml:id="ID_1673" prev="#ID_1672"> dienen, die sie tragen, kenntlich, lauschen seinem Liede. Am Ufer sitzen die drei<lb/> Rheinstädte: Speier, Worms und Mainz. Das sonst schöne Bild läßt, wie so<lb/> viele allegorische Darstellungen, den Beschauer kalt, denn die Grenze der Ma¬<lb/> lerei ist überschritten und der Künstler muß das Wort zu Hilfe nehmen, sein Werk<lb/> zu erklären.</p><lb/> <p xml:id="ID_1674"> Vom Rhein werden wir plötzlich nach den Pampas von Buenos-Ayres ver¬<lb/> setzt. Moritz Rugendas, der viele Jahre in Südamerika verlebte und nun in<lb/> München zu weilen gedenkt, brachte uns einen Rückzug von Indianern aus dem<lb/> Stamme der Peguenches nach dem Ueberfalle einer Meierei zur Anschauung. Die<lb/> flüchtigen Indianer werden von Landbewohnern (Gauchos) verfolgt, welche die ge¬<lb/> fangenen Frauen zu befreien und den Wilden ihre Beute wieder abzujagen suchen.</p><lb/> <p xml:id="ID_1675"> Von Werken der Bildnern sind wohl Schwanthalers Statuen sür die böh¬<lb/> mische Nnhmeshalle in Libach bei Prag, von denen zwei schon in Erz gegossen<lb/> zur Ausstellung kamen, das interessanteste.</p><lb/> <p xml:id="ID_1676"> Unser jetziger Theaterintendant scheint auch das Versäumte nachholen zu wol¬<lb/> len und bringt ziemlich viel Neues, wovon jedoch G. Freitags Valentine unstrei¬<lb/> tig mit dem meisten Beifall aufgenommen wurde, obwohl ein großer Theil des<lb/> Publikums noch nicht auf der Stufe steht, die Idee des Stückes ganz zu erfassen.<lb/> Aber noch einige ähnliche Schauspiele und ein Theil des bisherigen Plunders wird<lb/><note type="byline"> E. V.</note> vom Repertoir verschwinden. — </p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0494]
dienen, die sie tragen, kenntlich, lauschen seinem Liede. Am Ufer sitzen die drei
Rheinstädte: Speier, Worms und Mainz. Das sonst schöne Bild läßt, wie so
viele allegorische Darstellungen, den Beschauer kalt, denn die Grenze der Ma¬
lerei ist überschritten und der Künstler muß das Wort zu Hilfe nehmen, sein Werk
zu erklären.
Vom Rhein werden wir plötzlich nach den Pampas von Buenos-Ayres ver¬
setzt. Moritz Rugendas, der viele Jahre in Südamerika verlebte und nun in
München zu weilen gedenkt, brachte uns einen Rückzug von Indianern aus dem
Stamme der Peguenches nach dem Ueberfalle einer Meierei zur Anschauung. Die
flüchtigen Indianer werden von Landbewohnern (Gauchos) verfolgt, welche die ge¬
fangenen Frauen zu befreien und den Wilden ihre Beute wieder abzujagen suchen.
Von Werken der Bildnern sind wohl Schwanthalers Statuen sür die böh¬
mische Nnhmeshalle in Libach bei Prag, von denen zwei schon in Erz gegossen
zur Ausstellung kamen, das interessanteste.
Unser jetziger Theaterintendant scheint auch das Versäumte nachholen zu wol¬
len und bringt ziemlich viel Neues, wovon jedoch G. Freitags Valentine unstrei¬
tig mit dem meisten Beifall aufgenommen wurde, obwohl ein großer Theil des
Publikums noch nicht auf der Stufe steht, die Idee des Stückes ganz zu erfassen.
Aber noch einige ähnliche Schauspiele und ein Theil des bisherigen Plunders wird
E. V. vom Repertoir verschwinden. —
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