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Die Grenzboten. Jg. 7, 1848, I. Semester. II. Band.

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den blousenbesetzten Sesseln der Pairs, dictirt ein dreißigjähriger Mann seinen Plan
zur Organisation der Arbeit, und stürzt in seinem Traume von spinozistischen Schleifern,
Rousseau'sehen Notencopisten u. s. w. die Demokratie Frankreichs in die Abgründe des
Communismus. Louis Blane hält Wort: ich kenne Jemand, dem er gesagt hat:
"wenn ich je zur Regierung komme, so vernichte ich die Institutionen meines Vater¬
landes." Die Kommunisten sind nun theilweise durch die Revolution selbst, theilweise
durch die mit der Autorität der Negierung etablirte Blanc'sche Vorstufe zu ihrer Lehre,
dreister gemacht, zu einer drohenden Stellung übergegangen. In dem (!Iuo r6nubU-
"-"in venti-ni treten sie mit einer ganz beispiellosen Frechheit auf und thun, als ob sie
allein die Revolution gemacht und nun auch ihre Früchte zu tragen hätten. Dieser
Tage verlangten sie, daß die Kandidaten, die sich für die Nationalversammlung melde¬
ten, mit dem Glaubensbekenntnisse beginnen: "daß das Eigenthum ein Diebstahl sei."
Ich wohnte dieser Sitzung bei und war nicht wenig erstaunt, daß, als sich der gebilde¬
tere Theil der Zuhörer, die in den Logen saßen, gegen diese Zumuthung erhob, ein
Theil des Parterres ihnen die gemeinsten Schimpfreden entgegenrief. "Ihr sollt bald
kommen/ sagten sie, "und uns kniefällig um Verzeihung bMen, aber die Zeit des Ver-
zeihens ist vorüber." "Und wann wollt Ihr anfangen?" fragte ganz gelassen ein Herr,
"vielleicht morgen," war die Antwort. Dezamy trat nun als Kandidat auf und machte
seine kommunistische Profession alö toi. Das gedrückte ärmliche Ansehen dieses Mannes,
seine unzusammenhängende Rede, die Erzählung seiner Conflicte mit der Polizei, ver¬
ursachten in den Logen eine gewisse Heiterkeit, die sich noch steigerte, als Dezamy, der
bekanntlich mehrere communistische Werke geschrieben hat, naiv gestand: seine Werke
seien in Frankreich nicht gekannt. Ja, lacht nur, fiel er ein, die Polizei hat sie immer
gleich mit Beschlag belegt, darum kennt ihr sie nicht, aber ausländische Gelehrte haben
sie gelobt, Rüge hat in seinem Werke: "Zwei Jahre in Paris," über mich gesprochen
und ich bin so unbekannt nicht, als ihr glaubt. Die Nichtcommunisten waren durch
die Brutalitäten, die ihnen an diesem Abende widerfuhren, so eingeschüchtert , daß sie
uicht gegen die Kandidatur Dezamy's aufzutreten wagten. Er wurde von der Minder¬
zahl im Saale aber doch einstimmig angenommen, denn die Mehrzahl votirte gar nicht.

Der Präsident dieses Clubs steht im Augenblicke unter dem Gerichte einer furcht¬
baren Anklage. Adolph Blanqui, der Bruder des bekannten Nationalöconomen vom
Institut, ist der Gründer der in der Affaire vom Mai 1839 kvmpromittirten Socivtv
oV>" l'.'umlief, und wurde mit Barbvs vom Pairshofe verurtheilt. Schon früher waren
Gerüchte im Umlauf, daß Blanqui sich das Elend der Gefangenschaft zu erleichtern
gewußt habe, und wirklich kam sowohl er, als Barbgs von Se. Michel in das südliche
Frankreich; beide, wie man sagt, der Gesundheit wegen. Vor zwei Jahren wurde
Blanqui frei, Barbvs hingegen kam erst durch die letzte Revolution aus der Gefangen¬
schaft. Während des Straßcnkampfcs in den Februar-Tagen durchwühlte der bekannte
Antiquar und Verfasser des Lebens Moliere's, Taschcrcau, die Archive des Ministeriums
des Innern, und wurde dort eiuer Menge geheimer Papiere mächtig, die er zu ver¬
öffentlichen beschloß. Taschcrcau hatte schon 1830 eine Kovne ivtlusnvctivv heraus¬
gegeben, in welcher er interessante Aktenstücke veröffentlichte; jetzt nahm er den alten
Plan wieder auf und die erste Nummer der erneuerten Revue enthält als Eröffnungs¬
stück folgendes Document: Deelarutions linkes pin- ^co.me le nnmstro 6e
I'indol-ieiir. Der Empfänger hat "Blanqui" darauf geschrieben, und übrigens soll
es auch des letzteren Handschrift sein. Der Autor dieses Documentes verräth darin
seine Mitverschworenen auf die perfideste Weise von der Welt, er schildert die innere


den blousenbesetzten Sesseln der Pairs, dictirt ein dreißigjähriger Mann seinen Plan
zur Organisation der Arbeit, und stürzt in seinem Traume von spinozistischen Schleifern,
Rousseau'sehen Notencopisten u. s. w. die Demokratie Frankreichs in die Abgründe des
Communismus. Louis Blane hält Wort: ich kenne Jemand, dem er gesagt hat:
„wenn ich je zur Regierung komme, so vernichte ich die Institutionen meines Vater¬
landes." Die Kommunisten sind nun theilweise durch die Revolution selbst, theilweise
durch die mit der Autorität der Negierung etablirte Blanc'sche Vorstufe zu ihrer Lehre,
dreister gemacht, zu einer drohenden Stellung übergegangen. In dem (!Iuo r6nubU-
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allein die Revolution gemacht und nun auch ihre Früchte zu tragen hätten. Dieser
Tage verlangten sie, daß die Kandidaten, die sich für die Nationalversammlung melde¬
ten, mit dem Glaubensbekenntnisse beginnen: „daß das Eigenthum ein Diebstahl sei."
Ich wohnte dieser Sitzung bei und war nicht wenig erstaunt, daß, als sich der gebilde¬
tere Theil der Zuhörer, die in den Logen saßen, gegen diese Zumuthung erhob, ein
Theil des Parterres ihnen die gemeinsten Schimpfreden entgegenrief. „Ihr sollt bald
kommen/ sagten sie, „und uns kniefällig um Verzeihung bMen, aber die Zeit des Ver-
zeihens ist vorüber." „Und wann wollt Ihr anfangen?" fragte ganz gelassen ein Herr,
„vielleicht morgen," war die Antwort. Dezamy trat nun als Kandidat auf und machte
seine kommunistische Profession alö toi. Das gedrückte ärmliche Ansehen dieses Mannes,
seine unzusammenhängende Rede, die Erzählung seiner Conflicte mit der Polizei, ver¬
ursachten in den Logen eine gewisse Heiterkeit, die sich noch steigerte, als Dezamy, der
bekanntlich mehrere communistische Werke geschrieben hat, naiv gestand: seine Werke
seien in Frankreich nicht gekannt. Ja, lacht nur, fiel er ein, die Polizei hat sie immer
gleich mit Beschlag belegt, darum kennt ihr sie nicht, aber ausländische Gelehrte haben
sie gelobt, Rüge hat in seinem Werke: „Zwei Jahre in Paris," über mich gesprochen
und ich bin so unbekannt nicht, als ihr glaubt. Die Nichtcommunisten waren durch
die Brutalitäten, die ihnen an diesem Abende widerfuhren, so eingeschüchtert , daß sie
uicht gegen die Kandidatur Dezamy's aufzutreten wagten. Er wurde von der Minder¬
zahl im Saale aber doch einstimmig angenommen, denn die Mehrzahl votirte gar nicht.

Der Präsident dieses Clubs steht im Augenblicke unter dem Gerichte einer furcht¬
baren Anklage. Adolph Blanqui, der Bruder des bekannten Nationalöconomen vom
Institut, ist der Gründer der in der Affaire vom Mai 1839 kvmpromittirten Socivtv
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Gerüchte im Umlauf, daß Blanqui sich das Elend der Gefangenschaft zu erleichtern
gewußt habe, und wirklich kam sowohl er, als Barbgs von Se. Michel in das südliche
Frankreich; beide, wie man sagt, der Gesundheit wegen. Vor zwei Jahren wurde
Blanqui frei, Barbvs hingegen kam erst durch die letzte Revolution aus der Gefangen¬
schaft. Während des Straßcnkampfcs in den Februar-Tagen durchwühlte der bekannte
Antiquar und Verfasser des Lebens Moliere's, Taschcrcau, die Archive des Ministeriums
des Innern, und wurde dort eiuer Menge geheimer Papiere mächtig, die er zu ver¬
öffentlichen beschloß. Taschcrcau hatte schon 1830 eine Kovne ivtlusnvctivv heraus¬
gegeben, in welcher er interessante Aktenstücke veröffentlichte; jetzt nahm er den alten
Plan wieder auf und die erste Nummer der erneuerten Revue enthält als Eröffnungs¬
stück folgendes Document: Deelarutions linkes pin- ^co.me le nnmstro 6e
I'indol-ieiir. Der Empfänger hat „Blanqui" darauf geschrieben, und übrigens soll
es auch des letzteren Handschrift sein. Der Autor dieses Documentes verräth darin
seine Mitverschworenen auf die perfideste Weise von der Welt, er schildert die innere


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[0071] den blousenbesetzten Sesseln der Pairs, dictirt ein dreißigjähriger Mann seinen Plan zur Organisation der Arbeit, und stürzt in seinem Traume von spinozistischen Schleifern, Rousseau'sehen Notencopisten u. s. w. die Demokratie Frankreichs in die Abgründe des Communismus. Louis Blane hält Wort: ich kenne Jemand, dem er gesagt hat: „wenn ich je zur Regierung komme, so vernichte ich die Institutionen meines Vater¬ landes." Die Kommunisten sind nun theilweise durch die Revolution selbst, theilweise durch die mit der Autorität der Negierung etablirte Blanc'sche Vorstufe zu ihrer Lehre, dreister gemacht, zu einer drohenden Stellung übergegangen. In dem (!Iuo r6nubU- «-»in venti-ni treten sie mit einer ganz beispiellosen Frechheit auf und thun, als ob sie allein die Revolution gemacht und nun auch ihre Früchte zu tragen hätten. Dieser Tage verlangten sie, daß die Kandidaten, die sich für die Nationalversammlung melde¬ ten, mit dem Glaubensbekenntnisse beginnen: „daß das Eigenthum ein Diebstahl sei." Ich wohnte dieser Sitzung bei und war nicht wenig erstaunt, daß, als sich der gebilde¬ tere Theil der Zuhörer, die in den Logen saßen, gegen diese Zumuthung erhob, ein Theil des Parterres ihnen die gemeinsten Schimpfreden entgegenrief. „Ihr sollt bald kommen/ sagten sie, „und uns kniefällig um Verzeihung bMen, aber die Zeit des Ver- zeihens ist vorüber." „Und wann wollt Ihr anfangen?" fragte ganz gelassen ein Herr, „vielleicht morgen," war die Antwort. Dezamy trat nun als Kandidat auf und machte seine kommunistische Profession alö toi. Das gedrückte ärmliche Ansehen dieses Mannes, seine unzusammenhängende Rede, die Erzählung seiner Conflicte mit der Polizei, ver¬ ursachten in den Logen eine gewisse Heiterkeit, die sich noch steigerte, als Dezamy, der bekanntlich mehrere communistische Werke geschrieben hat, naiv gestand: seine Werke seien in Frankreich nicht gekannt. Ja, lacht nur, fiel er ein, die Polizei hat sie immer gleich mit Beschlag belegt, darum kennt ihr sie nicht, aber ausländische Gelehrte haben sie gelobt, Rüge hat in seinem Werke: „Zwei Jahre in Paris," über mich gesprochen und ich bin so unbekannt nicht, als ihr glaubt. Die Nichtcommunisten waren durch die Brutalitäten, die ihnen an diesem Abende widerfuhren, so eingeschüchtert , daß sie uicht gegen die Kandidatur Dezamy's aufzutreten wagten. Er wurde von der Minder¬ zahl im Saale aber doch einstimmig angenommen, denn die Mehrzahl votirte gar nicht. Der Präsident dieses Clubs steht im Augenblicke unter dem Gerichte einer furcht¬ baren Anklage. Adolph Blanqui, der Bruder des bekannten Nationalöconomen vom Institut, ist der Gründer der in der Affaire vom Mai 1839 kvmpromittirten Socivtv oV>« l'.'umlief, und wurde mit Barbvs vom Pairshofe verurtheilt. Schon früher waren Gerüchte im Umlauf, daß Blanqui sich das Elend der Gefangenschaft zu erleichtern gewußt habe, und wirklich kam sowohl er, als Barbgs von Se. Michel in das südliche Frankreich; beide, wie man sagt, der Gesundheit wegen. Vor zwei Jahren wurde Blanqui frei, Barbvs hingegen kam erst durch die letzte Revolution aus der Gefangen¬ schaft. Während des Straßcnkampfcs in den Februar-Tagen durchwühlte der bekannte Antiquar und Verfasser des Lebens Moliere's, Taschcrcau, die Archive des Ministeriums des Innern, und wurde dort eiuer Menge geheimer Papiere mächtig, die er zu ver¬ öffentlichen beschloß. Taschcrcau hatte schon 1830 eine Kovne ivtlusnvctivv heraus¬ gegeben, in welcher er interessante Aktenstücke veröffentlichte; jetzt nahm er den alten Plan wieder auf und die erste Nummer der erneuerten Revue enthält als Eröffnungs¬ stück folgendes Document: Deelarutions linkes pin- ^co.me le nnmstro 6e I'indol-ieiir. Der Empfänger hat „Blanqui" darauf geschrieben, und übrigens soll es auch des letzteren Handschrift sein. Der Autor dieses Documentes verräth darin seine Mitverschworenen auf die perfideste Weise von der Welt, er schildert die innere

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 7, 1848, I. Semester. II. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341561_276205/71>, abgerufen am 23.07.2024.