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Die Grenzboten. Jg. 6, 1847, II. Semester. III. Band.

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der Mensch schlecht. -- Leider aber kömmt oft ein Gefolge von Sorgen und Noth,
und wen auch sonst nichts beugen sonnte, der wird doch der Knecht seines -- Ma¬
gens. -- Darum sollte Niemand England suchen, der auch zugleich sein Brot suchen
muß; -- in den Wäldern Canada's mag der Mann arbeiten, oder in Um-Holland die
Schafe hüten, ohne dadurch seiner Würde als Mensch zu nahe zu treten; -- in Eng¬
land aber muß er als Suchender dieselbe cinbüsien und öfters mehr. London ist seit
lange zu einer Wahlstätte geworden, auf der der bessere Mensch sein Talent und seine
Geisteskräfte zu Grabe trägt. Eine Lind, eine Elster, ein Lißt mögen hier ihre Sie¬
geskranze winden; aber der Bürger eines andern Staates, oder der blos gebildete
Mensch wird hier in ein Nichts versinken, das in London fürchterlich ist. Man wird
sich auf dem Continente nie einen Begriff davon machen, was ein Fremder fühlt, wenn
er sich in dieser großen Metropole einzeln und wie verloren hingestellt sieht, und Nie¬
mand daran denkt etwas für ihn zu thun, eben weil Jeder gewohnt ist nur ans sich
selbst zu rechnen, und die Zeit sehlt ein Mehreres zu beschaffen. Ein Gefühl entsetz¬
lichen Verlassenseins überfällt ihn darin, das ihn entweder anspornt zu einer nie ge¬
kannten Thatkraft, oder ihn in gänzliche Mutlosigkeit versinken läßt. -- Beispiele von
Beiden findet man täglich -- ja überhaupt der Beispiele aller Art so viele und so ver¬
schiedenartige, daß man dem Wunsche nicht widerstehen kann: es möchten nur recht we¬
nige Deutsche ihren Weg hierher nehmen. Was auch ihre Noth, ihre Sorge, ihr Elend
im Vaterlande sein möge; -- hier finden sie von allem das doppelte, und mehr. --
Aber sie sagen es nicht öffentlich, wie sehr sie sich verrechnet hatten, und das ist ein
Fehler, den sie ablegen sollten, damit andere wenigsten" gewarnt in ihre Fußtapfen
treten möchten.

Freiligrath ist seines Exils anch herzlich satt, eben weil es ihn zu einem Broter¬
werb nöthigt, gegen den sich die Natur eines Dichters mit aller Gewalt sträubt. Er
ist seit läugerer Zeit schon sehr niedergeschlagen gewesen, so daß seine Freunde gefürch¬
tet haben, die Prüfung möge seiner Sündhaftigkeit zu hart fallen. Dazu ist seine
Frau leidend, was natürlich seinen häuslichen Horizont noch mehr umdüstert und ihn
der Zukunft mit banger Sorge entgegenblicken läßt.

Andersen ist der Königin indessen nachgezogen und hat Hoffnung, sich einmal in
ihrem Anblick sonnen zu können. Eine große Aussicht für die dänische Nachtigall! --
Buckingham-Palast wird erweitert; - das Parlament hat 20,000 Pfd. Se. bewil¬
ligt, eine neue Fayade zu errichten, die das Ganze eben nicht verschönern wird.
Auch soll man die Bewilligung schon bereuen. Doch bleibt immer das Gute dabei,
daß die Proletarier Arbeit finden. Vielleicht hat man auch deshalb allein beschlossen
36 neue Kirchen zu bauen, und noch außerdem die Pläne zu 24 anderen zur Ansicht
eingefordert. Im letzten Jahre sind nur 21 errichtet worden, wahrscheinlich ist es in
Folge der Noth, daß man auf dies Mittel gesonnen, Arbeitern Brot zu verschaffen --
es sei denn, daß die Kirchen künftig noch einem andern Zwecke zu dienen bestimmt wa¬
ren, nämlich als eine Art Strafanstalten. Man nimmt dies an, indem die Richter in
Bristol einen Mann, Namens Henry Evans, verdammt haben, Sonntag den 22. Au¬
gust öffentlich in der Kirche in einem weißen Strafhemdc Buße zu thun, weil er schul¬
dig gefunden zwei Frauen zu besitzen! Da nun außer dem Verbrechen der Doppelzahl
häufig das entgegengesetzte Uebel vorkommt, daß eine schon zu viel und daß diese darum
aus dem Wege geräumt wird und -- vico ovi-su, -- so kann man vermuthen, daß
die Kirche sich wieder mit der Regulirung ehelicher Zwiste befassen wolle und in ihren
geheiligten Räumen durch Ausstellung der Missethäter einen Abscheu gegen die Misse-
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der Mensch schlecht. — Leider aber kömmt oft ein Gefolge von Sorgen und Noth,
und wen auch sonst nichts beugen sonnte, der wird doch der Knecht seines — Ma¬
gens. — Darum sollte Niemand England suchen, der auch zugleich sein Brot suchen
muß; — in den Wäldern Canada's mag der Mann arbeiten, oder in Um-Holland die
Schafe hüten, ohne dadurch seiner Würde als Mensch zu nahe zu treten; — in Eng¬
land aber muß er als Suchender dieselbe cinbüsien und öfters mehr. London ist seit
lange zu einer Wahlstätte geworden, auf der der bessere Mensch sein Talent und seine
Geisteskräfte zu Grabe trägt. Eine Lind, eine Elster, ein Lißt mögen hier ihre Sie¬
geskranze winden; aber der Bürger eines andern Staates, oder der blos gebildete
Mensch wird hier in ein Nichts versinken, das in London fürchterlich ist. Man wird
sich auf dem Continente nie einen Begriff davon machen, was ein Fremder fühlt, wenn
er sich in dieser großen Metropole einzeln und wie verloren hingestellt sieht, und Nie¬
mand daran denkt etwas für ihn zu thun, eben weil Jeder gewohnt ist nur ans sich
selbst zu rechnen, und die Zeit sehlt ein Mehreres zu beschaffen. Ein Gefühl entsetz¬
lichen Verlassenseins überfällt ihn darin, das ihn entweder anspornt zu einer nie ge¬
kannten Thatkraft, oder ihn in gänzliche Mutlosigkeit versinken läßt. — Beispiele von
Beiden findet man täglich — ja überhaupt der Beispiele aller Art so viele und so ver¬
schiedenartige, daß man dem Wunsche nicht widerstehen kann: es möchten nur recht we¬
nige Deutsche ihren Weg hierher nehmen. Was auch ihre Noth, ihre Sorge, ihr Elend
im Vaterlande sein möge; — hier finden sie von allem das doppelte, und mehr. —
Aber sie sagen es nicht öffentlich, wie sehr sie sich verrechnet hatten, und das ist ein
Fehler, den sie ablegen sollten, damit andere wenigsten« gewarnt in ihre Fußtapfen
treten möchten.

Freiligrath ist seines Exils anch herzlich satt, eben weil es ihn zu einem Broter¬
werb nöthigt, gegen den sich die Natur eines Dichters mit aller Gewalt sträubt. Er
ist seit läugerer Zeit schon sehr niedergeschlagen gewesen, so daß seine Freunde gefürch¬
tet haben, die Prüfung möge seiner Sündhaftigkeit zu hart fallen. Dazu ist seine
Frau leidend, was natürlich seinen häuslichen Horizont noch mehr umdüstert und ihn
der Zukunft mit banger Sorge entgegenblicken läßt.

Andersen ist der Königin indessen nachgezogen und hat Hoffnung, sich einmal in
ihrem Anblick sonnen zu können. Eine große Aussicht für die dänische Nachtigall! —
Buckingham-Palast wird erweitert; - das Parlament hat 20,000 Pfd. Se. bewil¬
ligt, eine neue Fayade zu errichten, die das Ganze eben nicht verschönern wird.
Auch soll man die Bewilligung schon bereuen. Doch bleibt immer das Gute dabei,
daß die Proletarier Arbeit finden. Vielleicht hat man auch deshalb allein beschlossen
36 neue Kirchen zu bauen, und noch außerdem die Pläne zu 24 anderen zur Ansicht
eingefordert. Im letzten Jahre sind nur 21 errichtet worden, wahrscheinlich ist es in
Folge der Noth, daß man auf dies Mittel gesonnen, Arbeitern Brot zu verschaffen —
es sei denn, daß die Kirchen künftig noch einem andern Zwecke zu dienen bestimmt wa¬
ren, nämlich als eine Art Strafanstalten. Man nimmt dies an, indem die Richter in
Bristol einen Mann, Namens Henry Evans, verdammt haben, Sonntag den 22. Au¬
gust öffentlich in der Kirche in einem weißen Strafhemdc Buße zu thun, weil er schul¬
dig gefunden zwei Frauen zu besitzen! Da nun außer dem Verbrechen der Doppelzahl
häufig das entgegengesetzte Uebel vorkommt, daß eine schon zu viel und daß diese darum
aus dem Wege geräumt wird und — vico ovi-su, — so kann man vermuthen, daß
die Kirche sich wieder mit der Regulirung ehelicher Zwiste befassen wolle und in ihren
geheiligten Räumen durch Ausstellung der Missethäter einen Abscheu gegen die Misse-
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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 6, 1847, II. Semester. III. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341559_309659/433>, abgerufen am 27.07.2024.