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Die Grenzboten. Jg. 6, 1847, II. Semester. III. Band.

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diesem Tage etwas wild her und es war recht charakteristisch, daß ich auf
einer Nachtpromenade, welche ich den Nachtigallen zu Gefallen in der lauen
Frühlingsluft durch die Laubengänge des Schlosses machte, mit dem Fuße
plötzlich auf die Gedichte des Wirthes stieß, welche dieser auf der "Bier¬
tafel" für seine Gäste zur Ansicht ausgelegt hatte. Auch die Nachtigallen
waren ganz ausgelassen in ihrer Lust und als ich weiter ging, mußte ich
an einen Roman von Clemens Brentano denken, worin ein Mann, der an
der türkischen Grenze mitten in einem Walde wohnt, das Geschirr der Nacht
unter die Nachtigallen wirft, weil sie ihn im Schlafe stören. -- Glücklicher
Einsiedler! --


'öeiimch PrölM


Grciizbvlt". III. 1847.5

diesem Tage etwas wild her und es war recht charakteristisch, daß ich auf
einer Nachtpromenade, welche ich den Nachtigallen zu Gefallen in der lauen
Frühlingsluft durch die Laubengänge des Schlosses machte, mit dem Fuße
plötzlich auf die Gedichte des Wirthes stieß, welche dieser auf der „Bier¬
tafel" für seine Gäste zur Ansicht ausgelegt hatte. Auch die Nachtigallen
waren ganz ausgelassen in ihrer Lust und als ich weiter ging, mußte ich
an einen Roman von Clemens Brentano denken, worin ein Mann, der an
der türkischen Grenze mitten in einem Walde wohnt, das Geschirr der Nacht
unter die Nachtigallen wirft, weil sie ihn im Schlafe stören. — Glücklicher
Einsiedler! —


'öeiimch PrölM


Grciizbvlt». III. 1847.5
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[0039] diesem Tage etwas wild her und es war recht charakteristisch, daß ich auf einer Nachtpromenade, welche ich den Nachtigallen zu Gefallen in der lauen Frühlingsluft durch die Laubengänge des Schlosses machte, mit dem Fuße plötzlich auf die Gedichte des Wirthes stieß, welche dieser auf der „Bier¬ tafel" für seine Gäste zur Ansicht ausgelegt hatte. Auch die Nachtigallen waren ganz ausgelassen in ihrer Lust und als ich weiter ging, mußte ich an einen Roman von Clemens Brentano denken, worin ein Mann, der an der türkischen Grenze mitten in einem Walde wohnt, das Geschirr der Nacht unter die Nachtigallen wirft, weil sie ihn im Schlafe stören. — Glücklicher Einsiedler! — 'öeiimch PrölM Grciizbvlt». III. 1847.5

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 6, 1847, II. Semester. III. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341559_309659/39>, abgerufen am 27.07.2024.