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Die Grenzboten. Jg. 6, 1847, I. Semester II. Band.

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trachtet gibt's aber da keinen Unterschied, denn Wirth und Vorspannn sind in
der Regel eins und dasselbe. Was aber ein Wirthshaus und ein Wirth bei uns
ist und zu bedeuten hat, das läßt sich nicht so leicht errathen. Das Wirthshaus
ist für den tiroler Bauern offenbar mehr als sür einen guten Germanen die Re-
gensburger Wallhalla, und der Wirth mit rother Nase und wcinunterlaufencn
Augen steht ihm unter gewissen Umständen immerhin höher als einem alten Grie¬
chen die ekstatische Pythia auf goldenem Dreifuß. Dieser Respect vor solchen
Autoritäten ist nicht den Bauern allein eigen, sondern wird auch von vielen
"Herren" getheilt. Im Wirthshaus wird berathen und beschlossen über alle
Dinge des Gemcindelebens, und so häufig es im Staatsrathe in Wien die Ansicht
des Referenten durchsetzt, so bei uns auf dem Dorfe die des Wirthes. Leicht zu
begreifen ist es daher, daß beim tirolischen Landtage das Wirthshaus und sein
Eigner eine mächtige Vertretung finden, aber von Herzen bedauern muß man
heutzutage noch eine solche veraltete Anschauungsweise des Nutzens und Schadens
einer Eisenbahn durch unser Land auftauchen zu sehen. Eine Bahn, die das
adriatische Meer mit Süd- nud dieses mit Nordtirol und Baiern verbindet, ist
nach der Ansicht aller vernünftigen Leute die nächste Lebensfrage sür ganz Tirol.

Dies wird schon geraume Zeit als ausgemachte Sache betrachtet, die keiner
weiteren Diskussion mehr bedarf, nur über das wo und wie? hatte man sich
noch nicht geeinigt. Zu diesem Zweck wurde nun unlängst eine Besprechung zwi¬
schen den vorzüglichsten Gcldmännern, die sich von Venedig bis Augsburg fin¬
den, gehalten, und man ist dahin übereingekommen, bei der Negierung die Be¬
willigung zu einer Bahn nachzusuchen. Die Bahn selbst würde nach Qualizza's
Vorschlag von Venedig über Verona, Roveredo, Trient und Botzen, vorerst nur
nach Brixen sichren. Von da werden Personen und Waaren für jetzt mittelst
Eilfahrtcn über den Brenner nach Innsbruck gebracht werden, wo sie dann wieder
auf der Eisenbahn durch das Unterinnthal über Kufstein nach Baiern befördert
werden sollen. Wie ich ans guter Quelle höre, so sind hierzu bereits .'!ö Mil¬
lionen Gulden unterzeichnet.

Ans denn, Venedig, du stolze Dogenstadt, du alte Löwin von Adria,
rüttle sie wieder deine mächtigen Glieder nach langem, langem Schlaf! und du
mein liebes theures Tirol, schaffe und arbeite, und verhüte es, daß dir nicht
alle Lebensfaden nach außen abgeschnitten werden; in's kernfeste Herz hat man
dir ohnedies viele Tropfen schwarzen Giftes geschüttet, und du hast dich trotz
deiner frischen Lebenskraft vor innerer Fäulniß wohl zu wahren. Benutze getreu
deine Mittel, welche dir Natur und Industrie darbieten, erschrick nicht vor dem
Gespenst einer Brück-Salzburger Bahn, und verweise die geistesunmündigen Ver¬
treter von Kufstein, Kitzbichl und Hopfgarten ihre wahren und allgemeinen
Interessen besser zu bedenken, mahne sie daran, wenn sie ihr Müthchen erproben
wollen, lieber gegen das unselige Holzausfuhrverbot, von welchem gerade diese
Gerichte allein viele tausend Gulden jährlichen Schaden haben, zu Felde zu zie¬
hen, als auf dem für sie sterilen Boden der Eisenbahnfrage, zu deren richtigen
Beurtheilung ihnen alle Kompetenz fehlt.


trachtet gibt's aber da keinen Unterschied, denn Wirth und Vorspannn sind in
der Regel eins und dasselbe. Was aber ein Wirthshaus und ein Wirth bei uns
ist und zu bedeuten hat, das läßt sich nicht so leicht errathen. Das Wirthshaus
ist für den tiroler Bauern offenbar mehr als sür einen guten Germanen die Re-
gensburger Wallhalla, und der Wirth mit rother Nase und wcinunterlaufencn
Augen steht ihm unter gewissen Umständen immerhin höher als einem alten Grie¬
chen die ekstatische Pythia auf goldenem Dreifuß. Dieser Respect vor solchen
Autoritäten ist nicht den Bauern allein eigen, sondern wird auch von vielen
„Herren" getheilt. Im Wirthshaus wird berathen und beschlossen über alle
Dinge des Gemcindelebens, und so häufig es im Staatsrathe in Wien die Ansicht
des Referenten durchsetzt, so bei uns auf dem Dorfe die des Wirthes. Leicht zu
begreifen ist es daher, daß beim tirolischen Landtage das Wirthshaus und sein
Eigner eine mächtige Vertretung finden, aber von Herzen bedauern muß man
heutzutage noch eine solche veraltete Anschauungsweise des Nutzens und Schadens
einer Eisenbahn durch unser Land auftauchen zu sehen. Eine Bahn, die das
adriatische Meer mit Süd- nud dieses mit Nordtirol und Baiern verbindet, ist
nach der Ansicht aller vernünftigen Leute die nächste Lebensfrage sür ganz Tirol.

Dies wird schon geraume Zeit als ausgemachte Sache betrachtet, die keiner
weiteren Diskussion mehr bedarf, nur über das wo und wie? hatte man sich
noch nicht geeinigt. Zu diesem Zweck wurde nun unlängst eine Besprechung zwi¬
schen den vorzüglichsten Gcldmännern, die sich von Venedig bis Augsburg fin¬
den, gehalten, und man ist dahin übereingekommen, bei der Negierung die Be¬
willigung zu einer Bahn nachzusuchen. Die Bahn selbst würde nach Qualizza's
Vorschlag von Venedig über Verona, Roveredo, Trient und Botzen, vorerst nur
nach Brixen sichren. Von da werden Personen und Waaren für jetzt mittelst
Eilfahrtcn über den Brenner nach Innsbruck gebracht werden, wo sie dann wieder
auf der Eisenbahn durch das Unterinnthal über Kufstein nach Baiern befördert
werden sollen. Wie ich ans guter Quelle höre, so sind hierzu bereits .'!ö Mil¬
lionen Gulden unterzeichnet.

Ans denn, Venedig, du stolze Dogenstadt, du alte Löwin von Adria,
rüttle sie wieder deine mächtigen Glieder nach langem, langem Schlaf! und du
mein liebes theures Tirol, schaffe und arbeite, und verhüte es, daß dir nicht
alle Lebensfaden nach außen abgeschnitten werden; in's kernfeste Herz hat man
dir ohnedies viele Tropfen schwarzen Giftes geschüttet, und du hast dich trotz
deiner frischen Lebenskraft vor innerer Fäulniß wohl zu wahren. Benutze getreu
deine Mittel, welche dir Natur und Industrie darbieten, erschrick nicht vor dem
Gespenst einer Brück-Salzburger Bahn, und verweise die geistesunmündigen Ver¬
treter von Kufstein, Kitzbichl und Hopfgarten ihre wahren und allgemeinen
Interessen besser zu bedenken, mahne sie daran, wenn sie ihr Müthchen erproben
wollen, lieber gegen das unselige Holzausfuhrverbot, von welchem gerade diese
Gerichte allein viele tausend Gulden jährlichen Schaden haben, zu Felde zu zie¬
hen, als auf dem für sie sterilen Boden der Eisenbahnfrage, zu deren richtigen
Beurtheilung ihnen alle Kompetenz fehlt.


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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 6, 1847, I. Semester II. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341559_271898/498>, abgerufen am 28.09.2024.