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Die Grenzboten. Jg. 6, 1847, II. Semester. IV. Band.

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Einkäufe und Zubringer die Preise verthenert werden, weil diese doch nicht für sich,
sondern für den Bedarf kaufen, und solche Zubringer die Znsührer durch Vorspielun¬
gen heranlocken. Jedenfalls ist der Auflauf aus den Straßen nicht zu den redlichen
Wegen des Handels zu zählen, weil dadurch auch die Marktordnung umgangen wird,
und sich Leute damit befassen, die keine Gewerbstcuer bezahlen; daher die Negierung
sehr gut daran thut, ans Ordnungs- und Polizei-Rücksichten dieses Straßengewerbe
unbefugter Zubringer, die unrichtiger Weise vom Referenten "Zwischenhändler" benannt
wurden, zu verbieten. -- Die polizeilichen Maßregeln der AmtSrcvisorcn treffen aber
nicht diese armen Teufel von Zubringer, sondern insbesondere die Zufuhren des Ge¬
treides. Diese werden mit allerhand Chicanen heimgesucht, mit Confiscationen und
Strafen, die den Revisionen zufließen, bedroht, wenn sie es verabsäumt haben, einen
Erwerbstcuerschcin, Paß, oder einen Lieferschein ihres Amtes mitzuführen. -- Ans
diese Weise werden die wohlgemeinten Maßregeln ausgeführt, die anstatt die Gctreidc-
zufuhr zu befördern, sie hindern, und uns inmitten eines mit reichlicher Fechsung geseg¬
neten Landes darben läßt, weil Heimlichkeit der Berathung, Heimlichkeit im Handel,
Heimlichkeit der Preise und Denunciationen die Wege sind, welche betreten werden dür¬
fen. -- In dieses heimliche Geschäft des Svionir-Svstems, welches leider jetzt in Böh¬
men regiert, will man nun auch die Bürger hineinziehn. Es sollen nämlich 32 Bür¬
ger beeidet werden, welche gleichfalls spioniren sollen, ob Gctreidehändler ohne Liefer¬
scheine und Gewerbstcuerscheiue zu Markte fahren, ob Jemand Getreide von Jemandem
kauft, der keinen Lieferschein ausweisen kann ze. Es steht zu erwarten, daß sich kein
redlicher Bürger zu diesem Sbirrcnwescn hergeben wird. Unter diesen verkehrten Ma߬
regeln müssen wir auch uoch jene in Betreff der Erdäpfelmärkte erwähnen. Weder
Branntweinbrenner noch Höker dürfen vor der l l. Vormittagsstunde am Markte Kartof¬
feln kaufen. So kommt es, daß die Höker, wenn sie nicht verfaulte Erdäpfel, die allein
übrig bleiben, kaufen sollen, leer ausgehn, und daher arme Leute, die kein Geld haben,
um auf dem Markte einkaufen zu können, und die daher auf Borg beim Höker zu kaufen ge¬
wohnt sind, voll Verzweiflung, daß sie nicht einmal Kartoffeln bekommen können, den Höker¬
laden verlassen müssen; die großem Zufuhren werden durch diese Maßregeln vom Markte
verscheucht, weil sie lauge warten müssen, um im Großen zu verkaufen, im Kleinen aber nicht
zu Markte bringen wollen. Jene aber, die das Unglück haben, faule Erdäpfel gefechst zu
haben, müsse" außerdem noch mehrere Stunden warten, und es geduldig mit einsehn,
daß die faulen Kartoffeln nun auch noch gefrieren. Glaubt aber die Behörde, daß sie
durch den mehrstündigen Ausschluß der Branntweinbrenner vom Markte, auch deren
Bedarf aushebt, und daß dadurch das Branntweinbrennen gehindert sei, so ist sie
sehr im Irrthume, denn entweder greifen die städtischen Branntweinbrenner zu heim¬
lichen Mitteln, den Markt zu umgeben, oder aber, die Inhaber größerer Kartoffel-
Quantitäten wenden sich mit diesen an die Branntweinbrennereien des flachen Landes,
und der Stadt selbst entgeht dadurch ein Erwerb.

Meines Erachtens steuern diese Maßregeln darauf los, die Concurrenz der Zufuhr
zu schwächen, den Oeconomen und Händler zu entmuthigen, und das Publikum vor¬
läufig glauben zu machen, daß nur der Getreidehandel die Theuerung verschulde, daß
den Behörden und ihren schiefen Maßregeln keine Schuld beizumessen sei, und daß es
wieder die Juden seien, welche all' dies Unheil schaffen. Es ist ein beliebtes Auskunfts-
mittel geworden, die Juden als Spielball hinzuwerfen, um die Aufmerksamkeit von
anderen Dingen abzulenken; so ging es zur Zeit der Arbeiterunruhen in den Fa-


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Einkäufe und Zubringer die Preise verthenert werden, weil diese doch nicht für sich,
sondern für den Bedarf kaufen, und solche Zubringer die Znsührer durch Vorspielun¬
gen heranlocken. Jedenfalls ist der Auflauf aus den Straßen nicht zu den redlichen
Wegen des Handels zu zählen, weil dadurch auch die Marktordnung umgangen wird,
und sich Leute damit befassen, die keine Gewerbstcuer bezahlen; daher die Negierung
sehr gut daran thut, ans Ordnungs- und Polizei-Rücksichten dieses Straßengewerbe
unbefugter Zubringer, die unrichtiger Weise vom Referenten „Zwischenhändler" benannt
wurden, zu verbieten. — Die polizeilichen Maßregeln der AmtSrcvisorcn treffen aber
nicht diese armen Teufel von Zubringer, sondern insbesondere die Zufuhren des Ge¬
treides. Diese werden mit allerhand Chicanen heimgesucht, mit Confiscationen und
Strafen, die den Revisionen zufließen, bedroht, wenn sie es verabsäumt haben, einen
Erwerbstcuerschcin, Paß, oder einen Lieferschein ihres Amtes mitzuführen. — Ans
diese Weise werden die wohlgemeinten Maßregeln ausgeführt, die anstatt die Gctreidc-
zufuhr zu befördern, sie hindern, und uns inmitten eines mit reichlicher Fechsung geseg¬
neten Landes darben läßt, weil Heimlichkeit der Berathung, Heimlichkeit im Handel,
Heimlichkeit der Preise und Denunciationen die Wege sind, welche betreten werden dür¬
fen. — In dieses heimliche Geschäft des Svionir-Svstems, welches leider jetzt in Böh¬
men regiert, will man nun auch die Bürger hineinziehn. Es sollen nämlich 32 Bür¬
ger beeidet werden, welche gleichfalls spioniren sollen, ob Gctreidehändler ohne Liefer¬
scheine und Gewerbstcuerscheiue zu Markte fahren, ob Jemand Getreide von Jemandem
kauft, der keinen Lieferschein ausweisen kann ze. Es steht zu erwarten, daß sich kein
redlicher Bürger zu diesem Sbirrcnwescn hergeben wird. Unter diesen verkehrten Ma߬
regeln müssen wir auch uoch jene in Betreff der Erdäpfelmärkte erwähnen. Weder
Branntweinbrenner noch Höker dürfen vor der l l. Vormittagsstunde am Markte Kartof¬
feln kaufen. So kommt es, daß die Höker, wenn sie nicht verfaulte Erdäpfel, die allein
übrig bleiben, kaufen sollen, leer ausgehn, und daher arme Leute, die kein Geld haben,
um auf dem Markte einkaufen zu können, und die daher auf Borg beim Höker zu kaufen ge¬
wohnt sind, voll Verzweiflung, daß sie nicht einmal Kartoffeln bekommen können, den Höker¬
laden verlassen müssen; die großem Zufuhren werden durch diese Maßregeln vom Markte
verscheucht, weil sie lauge warten müssen, um im Großen zu verkaufen, im Kleinen aber nicht
zu Markte bringen wollen. Jene aber, die das Unglück haben, faule Erdäpfel gefechst zu
haben, müsse» außerdem noch mehrere Stunden warten, und es geduldig mit einsehn,
daß die faulen Kartoffeln nun auch noch gefrieren. Glaubt aber die Behörde, daß sie
durch den mehrstündigen Ausschluß der Branntweinbrenner vom Markte, auch deren
Bedarf aushebt, und daß dadurch das Branntweinbrennen gehindert sei, so ist sie
sehr im Irrthume, denn entweder greifen die städtischen Branntweinbrenner zu heim¬
lichen Mitteln, den Markt zu umgeben, oder aber, die Inhaber größerer Kartoffel-
Quantitäten wenden sich mit diesen an die Branntweinbrennereien des flachen Landes,
und der Stadt selbst entgeht dadurch ein Erwerb.

Meines Erachtens steuern diese Maßregeln darauf los, die Concurrenz der Zufuhr
zu schwächen, den Oeconomen und Händler zu entmuthigen, und das Publikum vor¬
läufig glauben zu machen, daß nur der Getreidehandel die Theuerung verschulde, daß
den Behörden und ihren schiefen Maßregeln keine Schuld beizumessen sei, und daß es
wieder die Juden seien, welche all' dies Unheil schaffen. Es ist ein beliebtes Auskunfts-
mittel geworden, die Juden als Spielball hinzuwerfen, um die Aufmerksamkeit von
anderen Dingen abzulenken; so ging es zur Zeit der Arbeiterunruhen in den Fa-


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[0557] Einkäufe und Zubringer die Preise verthenert werden, weil diese doch nicht für sich, sondern für den Bedarf kaufen, und solche Zubringer die Znsührer durch Vorspielun¬ gen heranlocken. Jedenfalls ist der Auflauf aus den Straßen nicht zu den redlichen Wegen des Handels zu zählen, weil dadurch auch die Marktordnung umgangen wird, und sich Leute damit befassen, die keine Gewerbstcuer bezahlen; daher die Negierung sehr gut daran thut, ans Ordnungs- und Polizei-Rücksichten dieses Straßengewerbe unbefugter Zubringer, die unrichtiger Weise vom Referenten „Zwischenhändler" benannt wurden, zu verbieten. — Die polizeilichen Maßregeln der AmtSrcvisorcn treffen aber nicht diese armen Teufel von Zubringer, sondern insbesondere die Zufuhren des Ge¬ treides. Diese werden mit allerhand Chicanen heimgesucht, mit Confiscationen und Strafen, die den Revisionen zufließen, bedroht, wenn sie es verabsäumt haben, einen Erwerbstcuerschcin, Paß, oder einen Lieferschein ihres Amtes mitzuführen. — Ans diese Weise werden die wohlgemeinten Maßregeln ausgeführt, die anstatt die Gctreidc- zufuhr zu befördern, sie hindern, und uns inmitten eines mit reichlicher Fechsung geseg¬ neten Landes darben läßt, weil Heimlichkeit der Berathung, Heimlichkeit im Handel, Heimlichkeit der Preise und Denunciationen die Wege sind, welche betreten werden dür¬ fen. — In dieses heimliche Geschäft des Svionir-Svstems, welches leider jetzt in Böh¬ men regiert, will man nun auch die Bürger hineinziehn. Es sollen nämlich 32 Bür¬ ger beeidet werden, welche gleichfalls spioniren sollen, ob Gctreidehändler ohne Liefer¬ scheine und Gewerbstcuerscheiue zu Markte fahren, ob Jemand Getreide von Jemandem kauft, der keinen Lieferschein ausweisen kann ze. Es steht zu erwarten, daß sich kein redlicher Bürger zu diesem Sbirrcnwescn hergeben wird. Unter diesen verkehrten Ma߬ regeln müssen wir auch uoch jene in Betreff der Erdäpfelmärkte erwähnen. Weder Branntweinbrenner noch Höker dürfen vor der l l. Vormittagsstunde am Markte Kartof¬ feln kaufen. So kommt es, daß die Höker, wenn sie nicht verfaulte Erdäpfel, die allein übrig bleiben, kaufen sollen, leer ausgehn, und daher arme Leute, die kein Geld haben, um auf dem Markte einkaufen zu können, und die daher auf Borg beim Höker zu kaufen ge¬ wohnt sind, voll Verzweiflung, daß sie nicht einmal Kartoffeln bekommen können, den Höker¬ laden verlassen müssen; die großem Zufuhren werden durch diese Maßregeln vom Markte verscheucht, weil sie lauge warten müssen, um im Großen zu verkaufen, im Kleinen aber nicht zu Markte bringen wollen. Jene aber, die das Unglück haben, faule Erdäpfel gefechst zu haben, müsse» außerdem noch mehrere Stunden warten, und es geduldig mit einsehn, daß die faulen Kartoffeln nun auch noch gefrieren. Glaubt aber die Behörde, daß sie durch den mehrstündigen Ausschluß der Branntweinbrenner vom Markte, auch deren Bedarf aushebt, und daß dadurch das Branntweinbrennen gehindert sei, so ist sie sehr im Irrthume, denn entweder greifen die städtischen Branntweinbrenner zu heim¬ lichen Mitteln, den Markt zu umgeben, oder aber, die Inhaber größerer Kartoffel- Quantitäten wenden sich mit diesen an die Branntweinbrennereien des flachen Landes, und der Stadt selbst entgeht dadurch ein Erwerb. Meines Erachtens steuern diese Maßregeln darauf los, die Concurrenz der Zufuhr zu schwächen, den Oeconomen und Händler zu entmuthigen, und das Publikum vor¬ läufig glauben zu machen, daß nur der Getreidehandel die Theuerung verschulde, daß den Behörden und ihren schiefen Maßregeln keine Schuld beizumessen sei, und daß es wieder die Juden seien, welche all' dies Unheil schaffen. Es ist ein beliebtes Auskunfts- mittel geworden, die Juden als Spielball hinzuwerfen, um die Aufmerksamkeit von anderen Dingen abzulenken; so ging es zur Zeit der Arbeiterunruhen in den Fa- Grenztotm, !V. .»47. 7 t

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 6, 1847, II. Semester. IV. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341559_184763/557>, abgerufen am 12.12.2024.