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Die Grenzboten. Jg. 6, 1847, II. Semester. IV. Band.

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graben, ist bisher noch nicht erkundet worden, dürste auch kaum mehr zu erfahren sein,
da seitdem schon dreihundert Jahre vorübergegangen sind. Das Wunder zog das Volk
an, es entstand eine .Arche, die Andacht wuchs mit jedem Tage und die Wallfahrt wurde
tardi'erühmt. Das reichliche Opfer, das da zu fallen kam, überzeugte allmählich auch
die Priesterschaft, welch' herrlichen Gnadenschatz der Himmel in dieser windigen Hohe
eröffnet; die anfangs kleinen Gebäude wurden immer vergrößert und im Jahre 1718
ward das'neuerbaute stattliche Kloster dem servilen-Orden übergeben. So lebten diese
"Diener Mariens" manches Jahrzehend in fröhlicher Frömmigkeit aus ihrem Gnaden¬
berge, geehrt von den Männern, geliebt von den Weibern und freuten sich des reichen
Segens, den die Gottesmutter, ihre eigenthümliche Herrin, über das Kloster ausgoß.
Der ehrwürdige Convent grünte für und für und das steinerne Bild wirkte seine Wun¬
der täglich und stündlich bis zum Jahre 1787, als Kaiser Joseph den frommen Ver¬
ein auseinandergehen, die Gebäude verkaufen und das Marienbild den Berg herunter-
wandcrn ließ in die Kirche von Leifers zur bequemeren zeitcrsparenden Andacht. Von
jener Zeit her schreibt sich aber ein schwerer Zweifel, wo das wahre Gnadenbild zu
finden sei. Die Diener Mariens behaupteten nämlich dazumal im Stillen, sie hätten
nur eine Nachbildung abgegeben und das ächte wunderthätige Idol sei zurückgeblieben
aus dein Weißenstein, den es sich selbst als seinen Ruhesitz erkoren. Dieser Glaube
erhielt sich auch im Volke, das nach Kaiser Josephs Willensmeinung wenig fragte und
noch den alten Weg zum Heiligthum aus dem Berge einschlug, jedoch nicht, ohne --
Sicherheitshalber -- mich das Bild in der Kirche von Leifers zu begrüßen. Es ist
begreiflich, daß die Wallfahrer, wenn ihnen geholfen wurde, nicht angeben konnten, ob
es unten oder oben geschehen sei. So blühte viele Jahre lang ein reger, aber stiller
Doppelkultns, bis die servilen zu Innsbruck sich wieder des hohen Gnadenortes erin¬
nerten, der einmal ihr Stolz und ihre Freude gewesen. Die "Erhebung des katholi'
sehen Bewußtseins" hatte auch diese" Orden ergriffe" und er glaubte das Seinige thun
zu müssen für gänzliche Wiederherstellung des alten heiligen Tirols. Im Jahre 1835!
erbat er von dem Kaiser die Herstellung des Hospizes ans dem weihevollen Berge, fand
aber noch kein geneigtes Ohr. Die Diener Mariens gaben indessen das gute Werk
nicht auf, sondern kauften vielmehr das alte Gebäude und bezogen es noch im selben
Jahre. Als dies geschehen, erweichte eine höhere Macht auch das Herz des Kaisers
und er genehmigte nachträglich die neue Ansiedelung. Nun gewahrte aber das auf¬
merksame Auge der frommen Väter, daß ans alter Gewohnheit und kaum mehr zu
rechtfertigenden Schlendrian in der Wallfahrtskirche zu Leifers doch noch einiges Opfer
dargebracht werde, und es schien daher gerathen und nothwendig, auch dieses dem ein¬
zig wahren und ächten Marienbilde aus dem Berge zuzuwenden; denn daß dieses allein
und kein anderes jenes alte ehrwürdige sei, welches der fromme Bauer ausgegraben,
dies zeigte sich ' erst jetzt recht deutlich durch die vielen und unglaublichen Wunder,
welche die steinerne Maria zu wirken anfing. Es kam nun darauf an, das Bild zu
Leifers, das nebenbei nicht experimentirte, unglücklich seiner angemaßten Wunderkraft
zu entkleiden; allein nichts schwieriger, als ein uuächtes Gnadenbild, dem einmal etliche
Mirakel gelungen, wieder von seiner Unart abzubringen. Da alle Versuch- scheiterten,
so schien es denn nicht so fast zum Vortheil der ehrwürdigen servilen als vielmehr der
Mutter Gottes selbst, daß man die Tradition umstürzte, i" dem Bilde von Leiser's
das wahre und getreue Ebenbild der körperlosen Jungfrau im Himmel anerkannte, zu¬
gleich aber auch demselben den stummen Wunsch in's Herz legte, als empfinde es eine
fast menschliche Sehnsucht nach der schönern Lage, der reinern Luft, dem anständigern


graben, ist bisher noch nicht erkundet worden, dürste auch kaum mehr zu erfahren sein,
da seitdem schon dreihundert Jahre vorübergegangen sind. Das Wunder zog das Volk
an, es entstand eine .Arche, die Andacht wuchs mit jedem Tage und die Wallfahrt wurde
tardi'erühmt. Das reichliche Opfer, das da zu fallen kam, überzeugte allmählich auch
die Priesterschaft, welch' herrlichen Gnadenschatz der Himmel in dieser windigen Hohe
eröffnet; die anfangs kleinen Gebäude wurden immer vergrößert und im Jahre 1718
ward das'neuerbaute stattliche Kloster dem servilen-Orden übergeben. So lebten diese
„Diener Mariens" manches Jahrzehend in fröhlicher Frömmigkeit aus ihrem Gnaden¬
berge, geehrt von den Männern, geliebt von den Weibern und freuten sich des reichen
Segens, den die Gottesmutter, ihre eigenthümliche Herrin, über das Kloster ausgoß.
Der ehrwürdige Convent grünte für und für und das steinerne Bild wirkte seine Wun¬
der täglich und stündlich bis zum Jahre 1787, als Kaiser Joseph den frommen Ver¬
ein auseinandergehen, die Gebäude verkaufen und das Marienbild den Berg herunter-
wandcrn ließ in die Kirche von Leifers zur bequemeren zeitcrsparenden Andacht. Von
jener Zeit her schreibt sich aber ein schwerer Zweifel, wo das wahre Gnadenbild zu
finden sei. Die Diener Mariens behaupteten nämlich dazumal im Stillen, sie hätten
nur eine Nachbildung abgegeben und das ächte wunderthätige Idol sei zurückgeblieben
aus dein Weißenstein, den es sich selbst als seinen Ruhesitz erkoren. Dieser Glaube
erhielt sich auch im Volke, das nach Kaiser Josephs Willensmeinung wenig fragte und
noch den alten Weg zum Heiligthum aus dem Berge einschlug, jedoch nicht, ohne —
Sicherheitshalber — mich das Bild in der Kirche von Leifers zu begrüßen. Es ist
begreiflich, daß die Wallfahrer, wenn ihnen geholfen wurde, nicht angeben konnten, ob
es unten oder oben geschehen sei. So blühte viele Jahre lang ein reger, aber stiller
Doppelkultns, bis die servilen zu Innsbruck sich wieder des hohen Gnadenortes erin¬
nerten, der einmal ihr Stolz und ihre Freude gewesen. Die „Erhebung des katholi'
sehen Bewußtseins" hatte auch diese» Orden ergriffe» und er glaubte das Seinige thun
zu müssen für gänzliche Wiederherstellung des alten heiligen Tirols. Im Jahre 1835!
erbat er von dem Kaiser die Herstellung des Hospizes ans dem weihevollen Berge, fand
aber noch kein geneigtes Ohr. Die Diener Mariens gaben indessen das gute Werk
nicht auf, sondern kauften vielmehr das alte Gebäude und bezogen es noch im selben
Jahre. Als dies geschehen, erweichte eine höhere Macht auch das Herz des Kaisers
und er genehmigte nachträglich die neue Ansiedelung. Nun gewahrte aber das auf¬
merksame Auge der frommen Väter, daß ans alter Gewohnheit und kaum mehr zu
rechtfertigenden Schlendrian in der Wallfahrtskirche zu Leifers doch noch einiges Opfer
dargebracht werde, und es schien daher gerathen und nothwendig, auch dieses dem ein¬
zig wahren und ächten Marienbilde aus dem Berge zuzuwenden; denn daß dieses allein
und kein anderes jenes alte ehrwürdige sei, welches der fromme Bauer ausgegraben,
dies zeigte sich ' erst jetzt recht deutlich durch die vielen und unglaublichen Wunder,
welche die steinerne Maria zu wirken anfing. Es kam nun darauf an, das Bild zu
Leifers, das nebenbei nicht experimentirte, unglücklich seiner angemaßten Wunderkraft
zu entkleiden; allein nichts schwieriger, als ein uuächtes Gnadenbild, dem einmal etliche
Mirakel gelungen, wieder von seiner Unart abzubringen. Da alle Versuch- scheiterten,
so schien es denn nicht so fast zum Vortheil der ehrwürdigen servilen als vielmehr der
Mutter Gottes selbst, daß man die Tradition umstürzte, i» dem Bilde von Leiser's
das wahre und getreue Ebenbild der körperlosen Jungfrau im Himmel anerkannte, zu¬
gleich aber auch demselben den stummen Wunsch in's Herz legte, als empfinde es eine
fast menschliche Sehnsucht nach der schönern Lage, der reinern Luft, dem anständigern


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[0548] graben, ist bisher noch nicht erkundet worden, dürste auch kaum mehr zu erfahren sein, da seitdem schon dreihundert Jahre vorübergegangen sind. Das Wunder zog das Volk an, es entstand eine .Arche, die Andacht wuchs mit jedem Tage und die Wallfahrt wurde tardi'erühmt. Das reichliche Opfer, das da zu fallen kam, überzeugte allmählich auch die Priesterschaft, welch' herrlichen Gnadenschatz der Himmel in dieser windigen Hohe eröffnet; die anfangs kleinen Gebäude wurden immer vergrößert und im Jahre 1718 ward das'neuerbaute stattliche Kloster dem servilen-Orden übergeben. So lebten diese „Diener Mariens" manches Jahrzehend in fröhlicher Frömmigkeit aus ihrem Gnaden¬ berge, geehrt von den Männern, geliebt von den Weibern und freuten sich des reichen Segens, den die Gottesmutter, ihre eigenthümliche Herrin, über das Kloster ausgoß. Der ehrwürdige Convent grünte für und für und das steinerne Bild wirkte seine Wun¬ der täglich und stündlich bis zum Jahre 1787, als Kaiser Joseph den frommen Ver¬ ein auseinandergehen, die Gebäude verkaufen und das Marienbild den Berg herunter- wandcrn ließ in die Kirche von Leifers zur bequemeren zeitcrsparenden Andacht. Von jener Zeit her schreibt sich aber ein schwerer Zweifel, wo das wahre Gnadenbild zu finden sei. Die Diener Mariens behaupteten nämlich dazumal im Stillen, sie hätten nur eine Nachbildung abgegeben und das ächte wunderthätige Idol sei zurückgeblieben aus dein Weißenstein, den es sich selbst als seinen Ruhesitz erkoren. Dieser Glaube erhielt sich auch im Volke, das nach Kaiser Josephs Willensmeinung wenig fragte und noch den alten Weg zum Heiligthum aus dem Berge einschlug, jedoch nicht, ohne — Sicherheitshalber — mich das Bild in der Kirche von Leifers zu begrüßen. Es ist begreiflich, daß die Wallfahrer, wenn ihnen geholfen wurde, nicht angeben konnten, ob es unten oder oben geschehen sei. So blühte viele Jahre lang ein reger, aber stiller Doppelkultns, bis die servilen zu Innsbruck sich wieder des hohen Gnadenortes erin¬ nerten, der einmal ihr Stolz und ihre Freude gewesen. Die „Erhebung des katholi' sehen Bewußtseins" hatte auch diese» Orden ergriffe» und er glaubte das Seinige thun zu müssen für gänzliche Wiederherstellung des alten heiligen Tirols. Im Jahre 1835! erbat er von dem Kaiser die Herstellung des Hospizes ans dem weihevollen Berge, fand aber noch kein geneigtes Ohr. Die Diener Mariens gaben indessen das gute Werk nicht auf, sondern kauften vielmehr das alte Gebäude und bezogen es noch im selben Jahre. Als dies geschehen, erweichte eine höhere Macht auch das Herz des Kaisers und er genehmigte nachträglich die neue Ansiedelung. Nun gewahrte aber das auf¬ merksame Auge der frommen Väter, daß ans alter Gewohnheit und kaum mehr zu rechtfertigenden Schlendrian in der Wallfahrtskirche zu Leifers doch noch einiges Opfer dargebracht werde, und es schien daher gerathen und nothwendig, auch dieses dem ein¬ zig wahren und ächten Marienbilde aus dem Berge zuzuwenden; denn daß dieses allein und kein anderes jenes alte ehrwürdige sei, welches der fromme Bauer ausgegraben, dies zeigte sich ' erst jetzt recht deutlich durch die vielen und unglaublichen Wunder, welche die steinerne Maria zu wirken anfing. Es kam nun darauf an, das Bild zu Leifers, das nebenbei nicht experimentirte, unglücklich seiner angemaßten Wunderkraft zu entkleiden; allein nichts schwieriger, als ein uuächtes Gnadenbild, dem einmal etliche Mirakel gelungen, wieder von seiner Unart abzubringen. Da alle Versuch- scheiterten, so schien es denn nicht so fast zum Vortheil der ehrwürdigen servilen als vielmehr der Mutter Gottes selbst, daß man die Tradition umstürzte, i» dem Bilde von Leiser's das wahre und getreue Ebenbild der körperlosen Jungfrau im Himmel anerkannte, zu¬ gleich aber auch demselben den stummen Wunsch in's Herz legte, als empfinde es eine fast menschliche Sehnsucht nach der schönern Lage, der reinern Luft, dem anständigern

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 6, 1847, II. Semester. IV. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341559_184763/548>, abgerufen am 22.07.2024.