Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Die Grenzboten. Jg. 6, 1847, II. Semester. IV. Band.

Bild:
<< vorherige Seite

zu gewiß und versäumt dadurch Manches, was ihr später wohl Nutzen bringen dürfte.
Noch vermag sie das Auge zu blenden, den Beschauer zu entzücken, und doch wollen
aufmerksame Kenner schon bisweilen behaupten, es trete trotz alles Glanzes nud äu¬
ßeren Scheines schou hie und da eine Runzel des Alters hervor, eine unangenehme
Lücke mache sich fühlbar.

Bremen ist noch ein junges Mädchen, das eben die Klosterschule verlassen,
es tritt noch oft etwas steif und unbeholfen auf und schauet sich gern uach dein
Beichtvater um, ob dieser auch folge. Aber dennoch liegt schon eine gewisse
Kühnheit und Kräftigkeit in ihrem Auftreten und es blitzt aus ihrem Auge etwas
entgegen, was auf eine reiche Zukunft schließen läßt. Wir glauben, sie schreitet gar
rasch in Allem fort und wird auch bald des Lebens Freudigkeit in vollem Maaß
genießen.^-


.... e e.


zu gewiß und versäumt dadurch Manches, was ihr später wohl Nutzen bringen dürfte.
Noch vermag sie das Auge zu blenden, den Beschauer zu entzücken, und doch wollen
aufmerksame Kenner schon bisweilen behaupten, es trete trotz alles Glanzes nud äu¬
ßeren Scheines schou hie und da eine Runzel des Alters hervor, eine unangenehme
Lücke mache sich fühlbar.

Bremen ist noch ein junges Mädchen, das eben die Klosterschule verlassen,
es tritt noch oft etwas steif und unbeholfen auf und schauet sich gern uach dein
Beichtvater um, ob dieser auch folge. Aber dennoch liegt schon eine gewisse
Kühnheit und Kräftigkeit in ihrem Auftreten und es blitzt aus ihrem Auge etwas
entgegen, was auf eine reiche Zukunft schließen läßt. Wir glauben, sie schreitet gar
rasch in Allem fort und wird auch bald des Lebens Freudigkeit in vollem Maaß
genießen.^-


.... e e.


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div n="1">
          <div n="2">
            <pb facs="#f0384" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/185148"/>
            <p xml:id="ID_1250" prev="#ID_1249"> zu gewiß und versäumt dadurch Manches, was ihr später wohl Nutzen bringen dürfte.<lb/>
Noch vermag sie das Auge zu blenden, den Beschauer zu entzücken, und doch wollen<lb/>
aufmerksame Kenner schon bisweilen behaupten, es trete trotz alles Glanzes nud äu¬<lb/>
ßeren Scheines schou hie und da eine Runzel des Alters hervor, eine unangenehme<lb/>
Lücke mache sich fühlbar.</p><lb/>
            <p xml:id="ID_1251"> Bremen ist noch ein junges Mädchen, das eben die Klosterschule verlassen,<lb/>
es tritt noch oft etwas steif und unbeholfen auf und schauet sich gern uach dein<lb/>
Beichtvater um, ob dieser auch folge. Aber dennoch liegt schon eine gewisse<lb/>
Kühnheit und Kräftigkeit in ihrem Auftreten und es blitzt aus ihrem Auge etwas<lb/>
entgegen, was auf eine reiche Zukunft schließen läßt. Wir glauben, sie schreitet gar<lb/>
rasch in Allem fort und wird auch bald des Lebens Freudigkeit in vollem Maaß<lb/>
genießen.^-</p><lb/>
            <note type="byline"> .... e e.</note><lb/>
            <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0384] zu gewiß und versäumt dadurch Manches, was ihr später wohl Nutzen bringen dürfte. Noch vermag sie das Auge zu blenden, den Beschauer zu entzücken, und doch wollen aufmerksame Kenner schon bisweilen behaupten, es trete trotz alles Glanzes nud äu¬ ßeren Scheines schou hie und da eine Runzel des Alters hervor, eine unangenehme Lücke mache sich fühlbar. Bremen ist noch ein junges Mädchen, das eben die Klosterschule verlassen, es tritt noch oft etwas steif und unbeholfen auf und schauet sich gern uach dein Beichtvater um, ob dieser auch folge. Aber dennoch liegt schon eine gewisse Kühnheit und Kräftigkeit in ihrem Auftreten und es blitzt aus ihrem Auge etwas entgegen, was auf eine reiche Zukunft schließen läßt. Wir glauben, sie schreitet gar rasch in Allem fort und wird auch bald des Lebens Freudigkeit in vollem Maaß genießen.^- .... e e.

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur.

Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

Nachkorrektur erfolgte automatisch.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341559_184763
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341559_184763/384
Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 6, 1847, II. Semester. IV. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341559_184763/384>, abgerufen am 04.12.2024.