Die Grenzboten. Jg. 6, 1847, II. Semester. IV. Band.Brutal-Radicalen, so genannt, weil sie, wie die physical-force Chartisten in Eng¬ Meine Rolle in der Publizistik der Schweiz war mit meinem Rücktritt von Brutal-Radicalen, so genannt, weil sie, wie die physical-force Chartisten in Eng¬ Meine Rolle in der Publizistik der Schweiz war mit meinem Rücktritt von <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0351" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/185115"/> <p xml:id="ID_1144" prev="#ID_1143"> Brutal-Radicalen, so genannt, weil sie, wie die physical-force Chartisten in Eng¬<lb/> land, immer zum Dreinschlagen bereit waren, hatten wohl Kraft und guten Wil¬<lb/> len, aber keinerlei sür's Oeffentliche erforderliche Talente. Sie hatten ihren Ein¬<lb/> fluß auch auf das Land, wo man schon damals uicht ganz mit den radicalen<lb/> „Sesselherren" in Zürich zufrieden war. An ihrer Spitze standen damals die<lb/> Kaufleute Frank und Kölliker in Zürich, I. sah., Fabrikbesitzer zu Adlyschwyl<lb/> und Archivar Ulrich, der sich später Dinge hat zu Schulden kommen lassen, für<lb/> welche die mit 1837 etablirte Regierung ihn, wenn ich nicht irre, in's Zuchthaus<lb/> geschickt hat. Die ganze Fraction besaß Einfluß und Mittel genug, um sie nicht<lb/> zu übersehen, und kounte im Falle einer Bewegung als Werkzeug mit Geschick<lb/> benutzt, der ganzen radicalen Partei bedeutende Dienste bieten. Im Friede» aber<lb/> und für die Tactik der Parteien war sie wenig zu gebrauche», da sie nicht disci-<lb/> Pliuirt ge»ug war, und man folglich auf ihre» Gehorsam wie ihre Ergebenheit<lb/> nie mit Sicherheit rechnen konnte.</p><lb/> <p xml:id="ID_1145"> Meine Rolle in der Publizistik der Schweiz war mit meinem Rücktritt von<lb/> der Redaction des Nepublicauers beendigt, und ich lebte fortan nun zu Zürich<lb/> mit literarischen Plänen beschäftigt und meine Uebersiedlung nach Frankreich vor¬<lb/> bereitend.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0351]
Brutal-Radicalen, so genannt, weil sie, wie die physical-force Chartisten in Eng¬
land, immer zum Dreinschlagen bereit waren, hatten wohl Kraft und guten Wil¬
len, aber keinerlei sür's Oeffentliche erforderliche Talente. Sie hatten ihren Ein¬
fluß auch auf das Land, wo man schon damals uicht ganz mit den radicalen
„Sesselherren" in Zürich zufrieden war. An ihrer Spitze standen damals die
Kaufleute Frank und Kölliker in Zürich, I. sah., Fabrikbesitzer zu Adlyschwyl
und Archivar Ulrich, der sich später Dinge hat zu Schulden kommen lassen, für
welche die mit 1837 etablirte Regierung ihn, wenn ich nicht irre, in's Zuchthaus
geschickt hat. Die ganze Fraction besaß Einfluß und Mittel genug, um sie nicht
zu übersehen, und kounte im Falle einer Bewegung als Werkzeug mit Geschick
benutzt, der ganzen radicalen Partei bedeutende Dienste bieten. Im Friede» aber
und für die Tactik der Parteien war sie wenig zu gebrauche», da sie nicht disci-
Pliuirt ge»ug war, und man folglich auf ihre» Gehorsam wie ihre Ergebenheit
nie mit Sicherheit rechnen konnte.
Meine Rolle in der Publizistik der Schweiz war mit meinem Rücktritt von
der Redaction des Nepublicauers beendigt, und ich lebte fortan nun zu Zürich
mit literarischen Plänen beschäftigt und meine Uebersiedlung nach Frankreich vor¬
bereitend.
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