Die Grenzboten. Jg. 5, 1846, I. Semester. II. Band.eigenen Schadens der bestehenden Ordnung zu unterwerfen; aber E>r"Njboten, ISig. II.
eigenen Schadens der bestehenden Ordnung zu unterwerfen; aber E>r«Njboten, ISig. II.
<TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0173" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/182596"/> <p xml:id="ID_473" prev="#ID_472"> eigenen Schadens der bestehenden Ordnung zu unterwerfen; aber<lb/> Nothwehr ist und bleibt sie doch immer; und die Humanität, welche<lb/> unter diesen Umständen möglich ist, kann nur darin bestehen, daß die<lb/> Gesellschaft zu ihrem Schutze nicht mehr thut, als wirklich dringend<lb/> nothwendig ist, daß sie also den, welchen sie bestraft, nicht ohne Noth<lb/> quält, weder durch leibliche, noch durch geistige Marter. Diejenigen,<lb/> welche sie nicht als bewußte und absichtvolle Feinde, sondern als<lb/> Solche, die sich zu den Zwecken der Gesellschaft noch bekehren lassen,<lb/> erkennt, möge sie in Appert'scher Weise zu bessern und glücklich zu<lb/> machen suchen; was aber die Andern, die unverbesserlichen Gegner<lb/> betrifft, so wird es dahin kommen müssen, will man anders wirklich<lb/> human sein, daß die Gesellschaft nichts weiter thut, als sie von sich<lb/> ausscheiden, sie eriliren, sie etwa über's Meer weisen; d. h. man wird<lb/> zu dem System der Erportation greifen müssen. Aber freilich, bei der<lb/> Halbheit, in welcher wir uns dermalen herumwinden, und auf deren<lb/> überall hervortretende Symptome ich nächstens zurückzukommen gedenke,<lb/> ist schwerlich zu hoffen, daß man zum Ergreifen gesunder und huma¬<lb/> ner Maßregeln so bald Muth und Geschick genug haben werde.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <fw type="sig" place="bottom"> E>r«Njboten, ISig. II.</fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0173]
eigenen Schadens der bestehenden Ordnung zu unterwerfen; aber
Nothwehr ist und bleibt sie doch immer; und die Humanität, welche
unter diesen Umständen möglich ist, kann nur darin bestehen, daß die
Gesellschaft zu ihrem Schutze nicht mehr thut, als wirklich dringend
nothwendig ist, daß sie also den, welchen sie bestraft, nicht ohne Noth
quält, weder durch leibliche, noch durch geistige Marter. Diejenigen,
welche sie nicht als bewußte und absichtvolle Feinde, sondern als
Solche, die sich zu den Zwecken der Gesellschaft noch bekehren lassen,
erkennt, möge sie in Appert'scher Weise zu bessern und glücklich zu
machen suchen; was aber die Andern, die unverbesserlichen Gegner
betrifft, so wird es dahin kommen müssen, will man anders wirklich
human sein, daß die Gesellschaft nichts weiter thut, als sie von sich
ausscheiden, sie eriliren, sie etwa über's Meer weisen; d. h. man wird
zu dem System der Erportation greifen müssen. Aber freilich, bei der
Halbheit, in welcher wir uns dermalen herumwinden, und auf deren
überall hervortretende Symptome ich nächstens zurückzukommen gedenke,
ist schwerlich zu hoffen, daß man zum Ergreifen gesunder und huma¬
ner Maßregeln so bald Muth und Geschick genug haben werde.
E>r«Njboten, ISig. II.
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