Die Grenzboten. Jg. 5, 1846, II. Semester. III. Band.baut, sondern zu einem Werthe von etwa 200,00" Rthlr. Cour, um Rath und Bürgerschaft von Hamburg haben in Erwägung ge¬ Erwägt man ferner die unschätzbaren Segnungen, welche der Ge¬ Die Rath- und Bürgerdeputation ersuchte den Oberingenieur baut, sondern zu einem Werthe von etwa 200,00« Rthlr. Cour, um Rath und Bürgerschaft von Hamburg haben in Erwägung ge¬ Erwägt man ferner die unschätzbaren Segnungen, welche der Ge¬ Die Rath- und Bürgerdeputation ersuchte den Oberingenieur <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0057" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/183078"/> <p xml:id="ID_116" prev="#ID_115"> baut, sondern zu einem Werthe von etwa 200,00« Rthlr. Cour, um<lb/> den Staat abgetreten gegen die Verpflichtung unentgeltlicher Versor¬<lb/> gung der Interessenten auf ewige Zeiten mit Wasser; die Anstalt an<lb/> der Elbe ist unverändert geblieben; die neue Alsterwasserkunst dagegen<lb/> seit 3 Jahren an die Elbe auf den Grasbrook verlegt.</p><lb/> <p xml:id="ID_117"> Rath und Bürgerschaft von Hamburg haben in Erwägung ge¬<lb/> zogen, daß ein möglichst umfassendes System der Wasserversorgung<lb/> für die Stadt die wesentlichsten direkten und indirekten Vortheile ge¬<lb/> währen werde. Als directe Vortheile sind zu bezeichnen: die<lb/> unmittelbare und wohlfeile Erlangung guten weichen Wassers, bis<lb/> unter das Dach in allen Theilen eines jeden Hauses, in hinrei¬<lb/> chender Menge für alle häuslichen Zwecke; die Beschaffung einer<lb/> hinreichenden Menge stets verfügbarer Wasserstrahlen von genügender<lb/> Kraft für Feuerlöschung, Straßenreinigung und Sprengung, Siel¬<lb/> spülung, öffentliche Bäder u. s. w.; die Möglichkeit der Einrichtung<lb/> von Frei- und Springbrunnen, um den ärmsten Theil der Bevölkerung<lb/> in den Stand zu setzen, sich aus denselben unentgeldlich mit Wasser<lb/> zu versorgen und auch zur Verschönerung der Stadt.</p><lb/> <p xml:id="ID_118"> Erwägt man ferner die unschätzbaren Segnungen, welche der Ge¬<lb/> sundheit und Moralität einer dicht gedrängten Bevölkerung aus reich¬<lb/> licher Wasserversorgung nothwendig erwachsen müssen; so werden auch<lb/> die indirecten Vortheile sich klar zu Tage stellen. Es ist z. B.<lb/> ein bekanntes Resultat der Untersuchung socialer Zustände, daß es nicht<lb/> allein höchst schwierig, sondern auch außerordentlich kostspielig ist, eine<lb/> ungesunde und demoralisirte Bevölkerung zu leiten. Daraus aber<lb/> dürfte sich ergeben, daß es sowohl aus Gründen der Selbsterhaltung als<lb/> der Ersparung, für den Staat ungleich besser ist, die Mittel zur Rein¬<lb/> lichkeit und Behaglichkeit unentgeldlich darzubieten, als die cirmen<lb/> Volksklassen Mangel daran leiden zu lassen.</p><lb/> <p xml:id="ID_119" next="#ID_120"> Die Rath- und Bürgerdeputation ersuchte den Oberingenieur<lb/> Herrn W. Lindlei) um ein Gutachten über die beste Art einer für die<lb/> Stadt Hamburg anzulegenden öffentlichen Wasserkunst und dieser hat<lb/> in einem vorläufige» Berichte vom 9. August 4843 und in einem ge¬<lb/> meinschaftlich mit Herrn Mylne (Oberingenieur der New-River<lb/> Wasserwerke in London) unter dem 0. Februar 4844 erstatteten Be¬<lb/> richte, alle dabei in Betracht kommende Verhältnisse ausführlich und<lb/> gründlich dargelegt. Am 26. Juni 1844 brachte der Rath seine dar¬<lb/> auf gebauten Vorschläge in die Bürgerschaft und dort fanden solche<lb/> die bereitwilligste Aufnahme. Die zu einer allen Bedürfnissen gern-</p><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0057]
baut, sondern zu einem Werthe von etwa 200,00« Rthlr. Cour, um
den Staat abgetreten gegen die Verpflichtung unentgeltlicher Versor¬
gung der Interessenten auf ewige Zeiten mit Wasser; die Anstalt an
der Elbe ist unverändert geblieben; die neue Alsterwasserkunst dagegen
seit 3 Jahren an die Elbe auf den Grasbrook verlegt.
Rath und Bürgerschaft von Hamburg haben in Erwägung ge¬
zogen, daß ein möglichst umfassendes System der Wasserversorgung
für die Stadt die wesentlichsten direkten und indirekten Vortheile ge¬
währen werde. Als directe Vortheile sind zu bezeichnen: die
unmittelbare und wohlfeile Erlangung guten weichen Wassers, bis
unter das Dach in allen Theilen eines jeden Hauses, in hinrei¬
chender Menge für alle häuslichen Zwecke; die Beschaffung einer
hinreichenden Menge stets verfügbarer Wasserstrahlen von genügender
Kraft für Feuerlöschung, Straßenreinigung und Sprengung, Siel¬
spülung, öffentliche Bäder u. s. w.; die Möglichkeit der Einrichtung
von Frei- und Springbrunnen, um den ärmsten Theil der Bevölkerung
in den Stand zu setzen, sich aus denselben unentgeldlich mit Wasser
zu versorgen und auch zur Verschönerung der Stadt.
Erwägt man ferner die unschätzbaren Segnungen, welche der Ge¬
sundheit und Moralität einer dicht gedrängten Bevölkerung aus reich¬
licher Wasserversorgung nothwendig erwachsen müssen; so werden auch
die indirecten Vortheile sich klar zu Tage stellen. Es ist z. B.
ein bekanntes Resultat der Untersuchung socialer Zustände, daß es nicht
allein höchst schwierig, sondern auch außerordentlich kostspielig ist, eine
ungesunde und demoralisirte Bevölkerung zu leiten. Daraus aber
dürfte sich ergeben, daß es sowohl aus Gründen der Selbsterhaltung als
der Ersparung, für den Staat ungleich besser ist, die Mittel zur Rein¬
lichkeit und Behaglichkeit unentgeldlich darzubieten, als die cirmen
Volksklassen Mangel daran leiden zu lassen.
Die Rath- und Bürgerdeputation ersuchte den Oberingenieur
Herrn W. Lindlei) um ein Gutachten über die beste Art einer für die
Stadt Hamburg anzulegenden öffentlichen Wasserkunst und dieser hat
in einem vorläufige» Berichte vom 9. August 4843 und in einem ge¬
meinschaftlich mit Herrn Mylne (Oberingenieur der New-River
Wasserwerke in London) unter dem 0. Februar 4844 erstatteten Be¬
richte, alle dabei in Betracht kommende Verhältnisse ausführlich und
gründlich dargelegt. Am 26. Juni 1844 brachte der Rath seine dar¬
auf gebauten Vorschläge in die Bürgerschaft und dort fanden solche
die bereitwilligste Aufnahme. Die zu einer allen Bedürfnissen gern-
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