Die Grenzboten. Jg. 5, 1846, II. Semester. III. Band.gen Weimar zur Charakteristik dienen, dann war für jetzt, für die Zu¬ In solchem Sinne und unter solchen Umständen, welche zur wür¬ Es ist natürlich, daß alle Diejenigen, welche die Versammlung 70*
gen Weimar zur Charakteristik dienen, dann war für jetzt, für die Zu¬ In solchem Sinne und unter solchen Umständen, welche zur wür¬ Es ist natürlich, daß alle Diejenigen, welche die Versammlung 70*
<TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0527" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/183548"/> <p xml:id="ID_1556" prev="#ID_1555"> gen Weimar zur Charakteristik dienen, dann war für jetzt, für die Zu¬<lb/> kunft und für anderswo doch nichts verloren, da das Nein im Ge¬<lb/> leite des erstaunlichen Nein für die Herderfeier erschien, da die Libera¬<lb/> lität der königlich sächsischen Regierung für die Versammlung 1845<lb/> in einem um so glänzenderen Lichte bestehen blieb, und nur ein sicher¬<lb/> lich ersprießlicher neuer Beweis geliefert wurde, wie Unverfängliches,<lb/> durch den Vorgang 1845 als unverfänglich Erwiesenes noch immer<lb/> einer officiellen Erlaubniß bedürfe und wohl gar noch einer Verneinung<lb/> begegne.</p><lb/> <p xml:id="ID_1557"> In solchem Sinne und unter solchen Umständen, welche zur wür¬<lb/> digen Vertretung einer groß angelegten schriftstellerischen Angelegenheit<lb/> einen entschlossenen Schritt erheischten, ward die Anfrage geschrieben,<lb/> und — sie wurde rundweg verneint.</p><lb/> <p xml:id="ID_1558"> Es ist natürlich, daß alle Diejenigen, welche die Versammlung<lb/> um jeden Preis gehalten sehen wollten, mit solchem entscheidenden<lb/> Schritte der Comite-Majorität unzufrieden sind. Sie haben eben eine<lb/> Ansicht über die deutsche Schriftsteller-Versammlung, welche grund¬<lb/> verschieden ist von der durch Biedermann und Laube vertretenen. Da¬<lb/> für ist keine Ausgleichung möglich. Es scheint uns aber unzweifel¬<lb/> haft, daß die große Mehrzahl der Schriftsteller von Bedeutung den<lb/> Wunsch einer „Schriftsteller-Versammlung um jeden Preis" nicht theilen<lb/> und die energische Verfahrungsweise jener beiden Beauftragten in einer<lb/> bereits so mißlich und hoffnungslos gewordenen Sache vollständig<lb/> billigen wird.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <fw type="sig" place="bottom"> 70*</fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0527]
gen Weimar zur Charakteristik dienen, dann war für jetzt, für die Zu¬
kunft und für anderswo doch nichts verloren, da das Nein im Ge¬
leite des erstaunlichen Nein für die Herderfeier erschien, da die Libera¬
lität der königlich sächsischen Regierung für die Versammlung 1845
in einem um so glänzenderen Lichte bestehen blieb, und nur ein sicher¬
lich ersprießlicher neuer Beweis geliefert wurde, wie Unverfängliches,
durch den Vorgang 1845 als unverfänglich Erwiesenes noch immer
einer officiellen Erlaubniß bedürfe und wohl gar noch einer Verneinung
begegne.
In solchem Sinne und unter solchen Umständen, welche zur wür¬
digen Vertretung einer groß angelegten schriftstellerischen Angelegenheit
einen entschlossenen Schritt erheischten, ward die Anfrage geschrieben,
und — sie wurde rundweg verneint.
Es ist natürlich, daß alle Diejenigen, welche die Versammlung
um jeden Preis gehalten sehen wollten, mit solchem entscheidenden
Schritte der Comite-Majorität unzufrieden sind. Sie haben eben eine
Ansicht über die deutsche Schriftsteller-Versammlung, welche grund¬
verschieden ist von der durch Biedermann und Laube vertretenen. Da¬
für ist keine Ausgleichung möglich. Es scheint uns aber unzweifel¬
haft, daß die große Mehrzahl der Schriftsteller von Bedeutung den
Wunsch einer „Schriftsteller-Versammlung um jeden Preis" nicht theilen
und die energische Verfahrungsweise jener beiden Beauftragten in einer
bereits so mißlich und hoffnungslos gewordenen Sache vollständig
billigen wird.
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