Die Grenzboten. Jg. 5, 1846, II. Semester. III. Band.Eroberungen von 1789 lernen. Aber in dem Ausdruck seiner Ideen, in Ul. 1"es.5
Eroberungen von 1789 lernen. Aber in dem Ausdruck seiner Ideen, in Ul. 1»es.5
<TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0041" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/183062"/> <p xml:id="ID_64" prev="#ID_63"> Eroberungen von 1789 lernen. Aber in dem Ausdruck seiner Ideen, in<lb/> seiner Poesie und Kunst, möge es ja die ihm eigene Form behalten.<lb/> Es ist nicht gut, daß die Völker ihre Kleidung vertauschen, sie werden<lb/> das Kleid deö Nachbarn immer ungeschickt tragen. Wir würden bet<lb/> uns den Dichter tadeln, der durchaus deutsch würde, eben so wenig<lb/> aber können wir selbst mit den Dichtern und Romanschreibern jenseits<lb/> des Rheins zufrieden sein, die ungeschickt den französischen Geist nach¬<lb/> ahmen. Wir suchen die Originalität, diese kostbare Blume der Kunst,<lb/> deren Samen aus dieser durch die Verbindungen der Völker schon so<lb/> sehr geebneten europäischen Erde täglich mehr verloren geht. Sollte<lb/> sie nicht wieder aufleben können? Sie würde es, wenn der Schrift¬<lb/> steller, ohne den Ideen seines Jahrhunderts sern zu bleiben, die Tra¬<lb/> dition, den lebendigen Geist des Vaterlandes bewahrte. Sie würde<lb/> in dem bescheidensten Winkel der Erde, im Schatten einer Dornhecke<lb/> emporblühen. Darum hqbe ich auf den glücklichen Versuch des Herrn<lb/> Auerbach ein solches Gewicht gelegt.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <fw type="sig" place="bottom"> Ul. 1»es.5</fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0041]
Eroberungen von 1789 lernen. Aber in dem Ausdruck seiner Ideen, in
seiner Poesie und Kunst, möge es ja die ihm eigene Form behalten.
Es ist nicht gut, daß die Völker ihre Kleidung vertauschen, sie werden
das Kleid deö Nachbarn immer ungeschickt tragen. Wir würden bet
uns den Dichter tadeln, der durchaus deutsch würde, eben so wenig
aber können wir selbst mit den Dichtern und Romanschreibern jenseits
des Rheins zufrieden sein, die ungeschickt den französischen Geist nach¬
ahmen. Wir suchen die Originalität, diese kostbare Blume der Kunst,
deren Samen aus dieser durch die Verbindungen der Völker schon so
sehr geebneten europäischen Erde täglich mehr verloren geht. Sollte
sie nicht wieder aufleben können? Sie würde es, wenn der Schrift¬
steller, ohne den Ideen seines Jahrhunderts sern zu bleiben, die Tra¬
dition, den lebendigen Geist des Vaterlandes bewahrte. Sie würde
in dem bescheidensten Winkel der Erde, im Schatten einer Dornhecke
emporblühen. Darum hqbe ich auf den glücklichen Versuch des Herrn
Auerbach ein solches Gewicht gelegt.
Ul. 1»es.5
Informationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.
Weitere Informationen:Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur. Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja; Nachkorrektur erfolgte automatisch.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |