Die Grenzboten. Jg. 5, 1846, II. Semester. III. Band.licisten. Schuselka hat, seitdem er Oesterreich verlassen, ".Anfangs 1845) Freiligrath hat bevor er nach London ging, um auf den Eomptoir- -- Im Jahre 1843 machten zwei polemische Schriften, die unsere Es hat immer etwas Widersinniges, wenn Zeitungscorcespondenten Gr"n,do"en. III. !Si". 48
licisten. Schuselka hat, seitdem er Oesterreich verlassen, «.Anfangs 1845) Freiligrath hat bevor er nach London ging, um auf den Eomptoir- — Im Jahre 1843 machten zwei polemische Schriften, die unsere Es hat immer etwas Widersinniges, wenn Zeitungscorcespondenten Gr«n,do»en. III. !Si«. 48
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licisten. Schuselka hat, seitdem er Oesterreich verlassen, «.Anfangs 1845)
folgende Werke veröffentlicht: „Mittelmeer, Ost - und Nordsee," (Zwan¬
zigbogenschrift) „Die preußische Verfassungsfrage" (Zwanzigbogenschr.)
„Der Jesuitenkrieg gegen Deutschland und Oesterreichs (Zwanzigbogenschr.)
„Deutschland, Polen und Nußland" (Zwanzigbogenschr.) „Briefe Joseph II.
Zeitgemäß eingeleitet und erklärt/" und außerdem noch eine oder zwei
Broschüren in der deutsch-katholischen Sache.— Was K. Heinzen betrifft,
so kündigt er so eben selbst an, daß seit Ende 1844 folgende Schriften
von ihm erschienen sind: „Die preußische Bureaukratie" (Zwanzigbo¬
genschr.) „DieJtzsteinische Dankadresse"(Flugschr.) „Preußischesund Teut-
sches" (Flugschr.) „Die Opposition" (Zwanzigbogenschr. — in Verbindung
mit Rüge u. A.). „Ein Stück Beamtenleben" (Flugschr.). Außerdem
liegt noch eine Zwanzigbogenschrift von zwei Banden druckfertig! —
Freiligrath hat bevor er nach London ging, um auf den Eomptoir-
stuhl sich zu setzen, noch eine Gedichtsammlung abgeschlossen, welche
seine meisterlichen Uebersetzungen moderner englischer Gedichte enthält.
Es sind ungefähr dreißig Bogen, welche unter dem Titel- „Englische
Dichtungen aus neuerer Zeit" bei Cotta so eben erschienen sind und
Übertragungen größerer und kleinerer Dichtungen der Felicia Hemans
(das Portrait der Dichterin, ein schöner Mädchenkopf, von etwa sechs-
bis achtundzwanzig Jahren, ist den, Buche beigegeben), L. E. Landons,
Robert Vouthey, Tennysons, Henry Longfellow's/Ebenezer Elliots u. A.
enthält. Ein kleiner Theil dieser Gedichte ist von Freiligrath's Frau
übersetzt und diese stehen den andern nicht im Geringsten an Rhythmus
und Wohllaut nach. Es ist überhaupt interessant, wie viele schrift¬
stellerische Ehepaare unsere Literatur jetzt auszuweisen hat. Freiligrath
und seine Gattin, Herr von Binzer und seine Gattin (T. A. Beer und
Ernst Ritter), Levin Schücking und Louise von Gall, Theodor Mundt
und Louise Mühlbach n. f. w. — >
— Im Jahre 1843 machten zwei polemische Schriften, die unsere
beiden deutschen Großmächte betrafen, viel Aufsehen, umso mehr als sie
anonym erschienen und das Geheimnißvolle ihnen noch einen besondern
Nimbus gab. „I^r pi-us-z«; «imnmiitum" ward dem Bischof
in Luxemburg, Herrn Laurent zugeschrieben; dagegen wurde für die
Schrift: „Oesterreich und seine Zukunft," bald Graf Thun, bald Graf
Dapa in Prag, bald ein anderer Cavalier genannt. Jetzt weiß man
den Verfasser mit Bestimmtheit und da er selbst kein Geheimniß daraus
zu machen scheint, so dürfen wir ihn wohl nennen. Es ist der Graf
Adriani, ein geistreicher, Wiener Edelmann, aus einem süd-tyrolischen Ge¬
schlechte und in Niederösterreich begütert.
Es hat immer etwas Widersinniges, wenn Zeitungscorcespondenten
aus den deutschen Großstädten aus dem Centrum von Hunderttausenden
von Thätigkeiten, Leidenschaften, Speculcitionen, Genüssen und Wehen zu
Gr«n,do»en. III. !Si«. 48
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