Die Grenzboten. Jg. 5, 1846, II. Semester. III. Band.meine Rechnung dem Wirthe bezahlte, fragte er mich wieder mit fei¬ "Nun, wie hat Ihnen das gnädige Fräulein gefallen? "Wissen Sie auch schon von dieser scandalösen Geschichte?" fragte "Ob ich es weiß?" erwiderte spöttisch der Wirth, "ich muß es "Donner und Doria! warum sagten Sie mir das nicht eher? "He nun! erwiderte der Wirth, etwas höhnisch die Mütze zie¬ O. P. meine Rechnung dem Wirthe bezahlte, fragte er mich wieder mit fei¬ „Nun, wie hat Ihnen das gnädige Fräulein gefallen? „Wissen Sie auch schon von dieser scandalösen Geschichte?" fragte „Ob ich es weiß?" erwiderte spöttisch der Wirth, „ich muß es „Donner und Doria! warum sagten Sie mir das nicht eher? „He nun! erwiderte der Wirth, etwas höhnisch die Mütze zie¬ O. P. <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0163" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/183184"/> <p xml:id="ID_465" prev="#ID_464"> meine Rechnung dem Wirthe bezahlte, fragte er mich wieder mit fei¬<lb/> nem sonderbaren Lächeln:"</p><lb/> <p xml:id="ID_466"> „Nun, wie hat Ihnen das gnädige Fräulein gefallen?</p><lb/> <p xml:id="ID_467"> „Wissen Sie auch schon von dieser scandalösen Geschichte?" fragte<lb/> ich ärgerlich, da ich erwarten mußte, das ganze Städtchen würde in<lb/> einer halben Stunde hinter den Abziehenden ein Hohngelächter auf¬<lb/> schlagen.</p><lb/> <p xml:id="ID_468"> „Ob ich es weiß?" erwiderte spöttisch der Wirth, „ich muß es<lb/> wohl wissen, da ich dem gnädigen Fräulein versprochen habe, es jedes<lb/> Mal hinauf sagen zu lassen, wenn ein junger, flotter Herr bei mir<lb/> einkehrt, nur schade! daß bis jetzt keiner hat anbeißen wollen!" fügte<lb/> er lachend hinzu."</p><lb/> <p xml:id="ID_469"> „Donner und Doria! warum sagten Sie mir das nicht eher?<lb/> "</p><lb/> <p xml:id="ID_470"> „He nun! erwiderte der Wirth, etwas höhnisch die Mütze zie¬<lb/> hend und sich verbeugend, „ist mir außerordentlich angenehm gewesen,<lb/> daß der Herr einige Tage länger bei mir verweilt haben." —</p><lb/> <note type="byline"> O. P.</note><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0163]
meine Rechnung dem Wirthe bezahlte, fragte er mich wieder mit fei¬
nem sonderbaren Lächeln:"
„Nun, wie hat Ihnen das gnädige Fräulein gefallen?
„Wissen Sie auch schon von dieser scandalösen Geschichte?" fragte
ich ärgerlich, da ich erwarten mußte, das ganze Städtchen würde in
einer halben Stunde hinter den Abziehenden ein Hohngelächter auf¬
schlagen.
„Ob ich es weiß?" erwiderte spöttisch der Wirth, „ich muß es
wohl wissen, da ich dem gnädigen Fräulein versprochen habe, es jedes
Mal hinauf sagen zu lassen, wenn ein junger, flotter Herr bei mir
einkehrt, nur schade! daß bis jetzt keiner hat anbeißen wollen!" fügte
er lachend hinzu."
„Donner und Doria! warum sagten Sie mir das nicht eher?
"
„He nun! erwiderte der Wirth, etwas höhnisch die Mütze zie¬
hend und sich verbeugend, „ist mir außerordentlich angenehm gewesen,
daß der Herr einige Tage länger bei mir verweilt haben." —
O. P.
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