Die Grenzboten. Jg. 5, 1846, I. Semester. I. Band.Schlage mit seinem wahren Shakfpearegesicht. Er sah dabei so Eine kleine blonde Frau, die vor einem Specereiladen stand, Grenzboten, I8lo. I.75,
Schlage mit seinem wahren Shakfpearegesicht. Er sah dabei so Eine kleine blonde Frau, die vor einem Specereiladen stand, Grenzboten, I8lo. I.75,
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Schlage mit seinem wahren Shakfpearegesicht. Er sah dabei so
kummervoll aus und sprang jeden Augenblick herunter, um Vor¬
übergehende zum Einsteigen einzuladen, als gälte es, durch solchen
cithcmlosen Fleiß Weib und Kinder vom drohenden Hungertode zu
retten. Sein edles Gesicht schien mir die ergreifendste Elegie auf
die englische Armuth.
Eine kleine blonde Frau, die vor einem Specereiladen stand,
fragte ich um den Weg nach Earlöcourt. — O, sagte sie mitlei¬
dig und sah mich neugierig an, ^on iue not zet usent t«, I^on-
«1ein. (Sie sind noch nicht gewöhnt an London.) Ich würde Ih¬
nen rathen, gradauö über Holborn HM zu wandern und dann
im Omnibus weiter zu „reisen." — Aus vielen Antworten erräth der
Fragende die Größe der Stadt. O es ist gleich nebenan; ein
Weg von zehn Minuten sagt Einer; und. ein Anderer entschul¬
digte sich: ^ 'in » sti'iuiAvr nere; (ich bin hier fremd) ich bin,
fügte er hinzu, aus Westend, und komme selten in diese Gegend.
Endlich erreichte ich aber doch mein Ziel zu Fuße, und als ich
wieder nach Horton kam, war es dunkle Nacht. Die Theema¬
schine stand auf dem Tisch, und S. der mich bereits erwartete,
sagte: Willkommen in Horton. Horton ist freilich nicht Westend,
aber non^ sind, «um mal ^ penso!
Grenzboten, I8lo. I.75,
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