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Die Grenzboten. Jg. 5, 1846, I. Semester. I. Band.

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vilisation, weit entfernt, die Quelle des angeblichen physischen Ver¬
falls der Menschheit zu sein, das einzige Mittel ist, um für die Ei¬
nen den se-chis quo zu erhalten, für die andern aber noch weitere
Verbesserungen herbeizuführen.

Es ist interessant, das rasche und regelmäßige Wachsen der
Bevölkerung in jenen Ländern und Städten zu beobachten, wo das
Leben seine größte Thätigkeit entwickelt, besonders wenn man sieht,
daß kein Wachsthum, daß vielmehr eine Abnahme zu bemerken ist
bei jenen Völkern, die an der Arbeit der Civilisation keinen Theil
nehmen oder Theil zu nehmen aufgehört haben. In allen wohlor-
ganisirten Staaten ist die Sterblichkeit geringer als sonst, und diese
Abnahme der Sterblichkeit steht im genauesten Verhältniß mit dem
Fortschritt der medicinischen und sanitätspolizeilichen Anstalten. Man
befrage nur die Sterblichkeitslisten, welche weit genug zurückgehen,
um eine Vergleichung zu gestatten.

Frankreich hat, innerhalb der Grenzen seines alten Gebiets,
heutzutage beinahe 9 Millionen Menschen mehr, als vor 1789. Und
doch hat die Anzahl der Geburten abgenommen. Man kann daher
annehmen, daß die Sterblichkeit beträchtlich geringer sein muß. Die¬
ser Anwuchs der Bevölkerung durch die Abnahme der Sterblichkeit
ist ein sicheres Zeichen von Fortschritt, den die Zustände von Land
und Volk seit 1789 gemacht haben. Und dieser Fortschritt ist die
Frucht des Friedens, der Civilisation.

Die relative Sterblichkeit war zur Zeit jeder allgemeinen Volks¬
zählung folgende:

Im Jahre 1784 kam I Sterbefall auf 27,95 Einwohner.

1801
1806
1821
1826
1831
1836

1
1
11
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1

35,42
37,23
41,09
38,04
40,69
41,68

Von hundert Menschen starben im Jahre 1780 immer fünfundfunf-
zig, im Jahre 1825 nur dreiundvierzig, wenn man die Masse der
ein- bis funfzigjährigen Personen nimmt; von der Masse ein- bis
sechszigjähriger Personen gingen sonst 85 zu Grunde, während heut¬
zutage von derselben Menge nur 76 Leben verloren gehen.


vilisation, weit entfernt, die Quelle des angeblichen physischen Ver¬
falls der Menschheit zu sein, das einzige Mittel ist, um für die Ei¬
nen den se-chis quo zu erhalten, für die andern aber noch weitere
Verbesserungen herbeizuführen.

Es ist interessant, das rasche und regelmäßige Wachsen der
Bevölkerung in jenen Ländern und Städten zu beobachten, wo das
Leben seine größte Thätigkeit entwickelt, besonders wenn man sieht,
daß kein Wachsthum, daß vielmehr eine Abnahme zu bemerken ist
bei jenen Völkern, die an der Arbeit der Civilisation keinen Theil
nehmen oder Theil zu nehmen aufgehört haben. In allen wohlor-
ganisirten Staaten ist die Sterblichkeit geringer als sonst, und diese
Abnahme der Sterblichkeit steht im genauesten Verhältniß mit dem
Fortschritt der medicinischen und sanitätspolizeilichen Anstalten. Man
befrage nur die Sterblichkeitslisten, welche weit genug zurückgehen,
um eine Vergleichung zu gestatten.

Frankreich hat, innerhalb der Grenzen seines alten Gebiets,
heutzutage beinahe 9 Millionen Menschen mehr, als vor 1789. Und
doch hat die Anzahl der Geburten abgenommen. Man kann daher
annehmen, daß die Sterblichkeit beträchtlich geringer sein muß. Die¬
ser Anwuchs der Bevölkerung durch die Abnahme der Sterblichkeit
ist ein sicheres Zeichen von Fortschritt, den die Zustände von Land
und Volk seit 1789 gemacht haben. Und dieser Fortschritt ist die
Frucht des Friedens, der Civilisation.

Die relative Sterblichkeit war zur Zeit jeder allgemeinen Volks¬
zählung folgende:

Im Jahre 1784 kam I Sterbefall auf 27,95 Einwohner.

1801
1806
1821
1826
1831
1836

1
1
11
1
1

35,42
37,23
41,09
38,04
40,69
41,68

Von hundert Menschen starben im Jahre 1780 immer fünfundfunf-
zig, im Jahre 1825 nur dreiundvierzig, wenn man die Masse der
ein- bis funfzigjährigen Personen nimmt; von der Masse ein- bis
sechszigjähriger Personen gingen sonst 85 zu Grunde, während heut¬
zutage von derselben Menge nur 76 Leben verloren gehen.


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[0526] vilisation, weit entfernt, die Quelle des angeblichen physischen Ver¬ falls der Menschheit zu sein, das einzige Mittel ist, um für die Ei¬ nen den se-chis quo zu erhalten, für die andern aber noch weitere Verbesserungen herbeizuführen. Es ist interessant, das rasche und regelmäßige Wachsen der Bevölkerung in jenen Ländern und Städten zu beobachten, wo das Leben seine größte Thätigkeit entwickelt, besonders wenn man sieht, daß kein Wachsthum, daß vielmehr eine Abnahme zu bemerken ist bei jenen Völkern, die an der Arbeit der Civilisation keinen Theil nehmen oder Theil zu nehmen aufgehört haben. In allen wohlor- ganisirten Staaten ist die Sterblichkeit geringer als sonst, und diese Abnahme der Sterblichkeit steht im genauesten Verhältniß mit dem Fortschritt der medicinischen und sanitätspolizeilichen Anstalten. Man befrage nur die Sterblichkeitslisten, welche weit genug zurückgehen, um eine Vergleichung zu gestatten. Frankreich hat, innerhalb der Grenzen seines alten Gebiets, heutzutage beinahe 9 Millionen Menschen mehr, als vor 1789. Und doch hat die Anzahl der Geburten abgenommen. Man kann daher annehmen, daß die Sterblichkeit beträchtlich geringer sein muß. Die¬ ser Anwuchs der Bevölkerung durch die Abnahme der Sterblichkeit ist ein sicheres Zeichen von Fortschritt, den die Zustände von Land und Volk seit 1789 gemacht haben. Und dieser Fortschritt ist die Frucht des Friedens, der Civilisation. Die relative Sterblichkeit war zur Zeit jeder allgemeinen Volks¬ zählung folgende: Im Jahre 1784 kam I Sterbefall auf 27,95 Einwohner. 1801 1806 1821 1826 1831 1836 1 1 11 1 1 35,42 37,23 41,09 38,04 40,69 41,68 Von hundert Menschen starben im Jahre 1780 immer fünfundfunf- zig, im Jahre 1825 nur dreiundvierzig, wenn man die Masse der ein- bis funfzigjährigen Personen nimmt; von der Masse ein- bis sechszigjähriger Personen gingen sonst 85 zu Grunde, während heut¬ zutage von derselben Menge nur 76 Leben verloren gehen.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 5, 1846, I. Semester. I. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341550_181809/526>, abgerufen am 22.12.2024.