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Die Grenzboten. Jg. 5, 1846, I. Semester. I. Band.

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todier in allen irischen Herzen mit dem Angedenken an sie ^)
verknüpft bleiben werde, die Emmet's letzten Gruß und Segen
mit Irland theilte!

Ehe die irische Verschwörung zur tragischen Katastrophe kam, be-
theiligte sich Moore, der kein thätiges Mitglied und kaum ein Mit¬
wisser derselben, wohl aber von ihren Ideen und Gefühlen mit
erregt war, publicistisch an einem Organ, welches die Verschwore¬
nen Herausgaben. Es war die von Arthur O'Connor, dem älteren
Emmet und andern Häuptern des "Vereinigten Irland" -- wel¬
ches Protestanten wie Katholiken in seinen Reihen zählte, -- gegen
Ende des I. 1797 gegründete "Presse". Der kleine Moore wäre
gern ein Märtyrer geworden, und der Autorstolz kitzelte ihn viel¬
leicht eben so sehr wie der Patriotismus, aber die fortwährende
Angst seiner Familie um ihn, hielt ihn von gewagten Schritten
ab. Endlich hatte er den Muth, eines Abends ein Blatt in den
Briefkasten der Presse zu werfen, und dies war -- ein Gedicht in
Ossianischer Manier. Er hatte gedacht, es werde die Welt in
Brand setzen, allein es ward gedruckt und ging sehr ruhig vorüber.
Darauf ging er weiter und warf einen langen, in wilder Prosa
geschriebenen politischen Artikel in den Briefkasten der Presse. Dies¬
mal zündete seine Rakete. Der Aufsatz, der gleich einen Tag dar¬
auf gedruckt erschien, erregte allgemeines Aufsehen durch sejne Kühn¬
heit. Moore's Mutter, die hinter das Geheimniß seiner Autor¬
schaft durch Edo. Hudson gekommen war, nahm ihm das feierliche
Gelübde ab, daß er nie mehr für die "Presse" schreiben werde;
was aber noch mehr ist -- und beinahe an die Mückenvergröße¬
rungssucht bei ähnlichen deutschen Geschichten erinnert -- dieser







Robert Emwet und jene Verschwörungsgeschichte ist auch von einem deut¬
schen Autor, als Romanthema behandelt worden, von G. Kühne in seinen
"Rebellen von Irland."
*) Miß Curran, die Tochter des berühmten Volksredners und Geliebte
Emmet's, den sie bis an ihr Ende beweint hat. Die irische Melodie lautet:
"Sie ist ferne vom Land, wo ihr junger Held schlummert."

todier in allen irischen Herzen mit dem Angedenken an sie ^)
verknüpft bleiben werde, die Emmet's letzten Gruß und Segen
mit Irland theilte!

Ehe die irische Verschwörung zur tragischen Katastrophe kam, be-
theiligte sich Moore, der kein thätiges Mitglied und kaum ein Mit¬
wisser derselben, wohl aber von ihren Ideen und Gefühlen mit
erregt war, publicistisch an einem Organ, welches die Verschwore¬
nen Herausgaben. Es war die von Arthur O'Connor, dem älteren
Emmet und andern Häuptern des „Vereinigten Irland" — wel¬
ches Protestanten wie Katholiken in seinen Reihen zählte, — gegen
Ende des I. 1797 gegründete „Presse". Der kleine Moore wäre
gern ein Märtyrer geworden, und der Autorstolz kitzelte ihn viel¬
leicht eben so sehr wie der Patriotismus, aber die fortwährende
Angst seiner Familie um ihn, hielt ihn von gewagten Schritten
ab. Endlich hatte er den Muth, eines Abends ein Blatt in den
Briefkasten der Presse zu werfen, und dies war — ein Gedicht in
Ossianischer Manier. Er hatte gedacht, es werde die Welt in
Brand setzen, allein es ward gedruckt und ging sehr ruhig vorüber.
Darauf ging er weiter und warf einen langen, in wilder Prosa
geschriebenen politischen Artikel in den Briefkasten der Presse. Dies¬
mal zündete seine Rakete. Der Aufsatz, der gleich einen Tag dar¬
auf gedruckt erschien, erregte allgemeines Aufsehen durch sejne Kühn¬
heit. Moore's Mutter, die hinter das Geheimniß seiner Autor¬
schaft durch Edo. Hudson gekommen war, nahm ihm das feierliche
Gelübde ab, daß er nie mehr für die „Presse" schreiben werde;
was aber noch mehr ist — und beinahe an die Mückenvergröße¬
rungssucht bei ähnlichen deutschen Geschichten erinnert — dieser







Robert Emwet und jene Verschwörungsgeschichte ist auch von einem deut¬
schen Autor, als Romanthema behandelt worden, von G. Kühne in seinen
„Rebellen von Irland."
*) Miß Curran, die Tochter des berühmten Volksredners und Geliebte
Emmet's, den sie bis an ihr Ende beweint hat. Die irische Melodie lautet:
„Sie ist ferne vom Land, wo ihr junger Held schlummert."
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[0208] todier in allen irischen Herzen mit dem Angedenken an sie ^) verknüpft bleiben werde, die Emmet's letzten Gruß und Segen mit Irland theilte! Ehe die irische Verschwörung zur tragischen Katastrophe kam, be- theiligte sich Moore, der kein thätiges Mitglied und kaum ein Mit¬ wisser derselben, wohl aber von ihren Ideen und Gefühlen mit erregt war, publicistisch an einem Organ, welches die Verschwore¬ nen Herausgaben. Es war die von Arthur O'Connor, dem älteren Emmet und andern Häuptern des „Vereinigten Irland" — wel¬ ches Protestanten wie Katholiken in seinen Reihen zählte, — gegen Ende des I. 1797 gegründete „Presse". Der kleine Moore wäre gern ein Märtyrer geworden, und der Autorstolz kitzelte ihn viel¬ leicht eben so sehr wie der Patriotismus, aber die fortwährende Angst seiner Familie um ihn, hielt ihn von gewagten Schritten ab. Endlich hatte er den Muth, eines Abends ein Blatt in den Briefkasten der Presse zu werfen, und dies war — ein Gedicht in Ossianischer Manier. Er hatte gedacht, es werde die Welt in Brand setzen, allein es ward gedruckt und ging sehr ruhig vorüber. Darauf ging er weiter und warf einen langen, in wilder Prosa geschriebenen politischen Artikel in den Briefkasten der Presse. Dies¬ mal zündete seine Rakete. Der Aufsatz, der gleich einen Tag dar¬ auf gedruckt erschien, erregte allgemeines Aufsehen durch sejne Kühn¬ heit. Moore's Mutter, die hinter das Geheimniß seiner Autor¬ schaft durch Edo. Hudson gekommen war, nahm ihm das feierliche Gelübde ab, daß er nie mehr für die „Presse" schreiben werde; was aber noch mehr ist — und beinahe an die Mückenvergröße¬ rungssucht bei ähnlichen deutschen Geschichten erinnert — dieser Robert Emwet und jene Verschwörungsgeschichte ist auch von einem deut¬ schen Autor, als Romanthema behandelt worden, von G. Kühne in seinen „Rebellen von Irland." *) Miß Curran, die Tochter des berühmten Volksredners und Geliebte Emmet's, den sie bis an ihr Ende beweint hat. Die irische Melodie lautet: „Sie ist ferne vom Land, wo ihr junger Held schlummert."

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 5, 1846, I. Semester. I. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341550_181809/208>, abgerufen am 23.12.2024.