Die Grenzboten. Jg. 4, 1845, II. Semester. II. Band.die Pfeiler stehen im Querdnrchscknitte 35, Fuß und im Längendurch¬ Die Fremden, die Mißverständnisse und liisi^imiutmonts häu¬ Mit großer Freude begrüßte ich die lieben Wiener Bekannten, die Pfeiler stehen im Querdnrchscknitte 35, Fuß und im Längendurch¬ Die Fremden, die Mißverständnisse und liisi^imiutmonts häu¬ Mit großer Freude begrüßte ich die lieben Wiener Bekannten, <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0067" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/271328"/> <p xml:id="ID_149" prev="#ID_148"> die Pfeiler stehen im Querdnrchscknitte 35, Fuß und im Längendurch¬<lb/> schnitt 14^ Fuß von einander ab. Außerordentlich schön ist der Dach¬<lb/> stuhl und das Ganze macht einen imposanten Eindruck. Sie wird<lb/> bequem 4000 Menschen fassen können, das Orchester mit seinen<lb/> Räumen abgerechnet, denn sie hat 1800 Fuß Flächeninhalt mehr als<lb/> der berühmte Gürzenich in Col». Heute, da ich dies schreibe, soll<lb/> schon eine Probe darin gehalten werden, so weit ist Alles bereits<lb/> vorgerückt.</p><lb/> <p xml:id="ID_150"> Die Fremden, die Mißverständnisse und liisi^imiutmonts häu¬<lb/> fen sich. Spohr ist angekommen und hat schon eine Probe dirigirt;<lb/> von und nach Cöln sind bereits Ertrazüge angeordnet. Im „Stern"<lb/> nehmen die anwesenden Künstler bei der Mittagstafel einen eigenen<lb/> Tisch für sich ein; es sind bedeutende Namen darunter, wie Standigl,<lb/> Fräulein Tuczck, die mit der ganzen Meisterschaft des Gesanges eine<lb/> so liebenswürdig anspruchslose Persönlichkeit verbindet, Oury mit sei¬<lb/> ner Frau, der gefeierten Pianofortevirtuosin, einst Fräulein von Bel-<lb/> leville, und bei ihnen der alte englische Biograph Beethoven's, ein<lb/> Herr Gardener aus Leicester, ein Mann, den Achtzig nahe, aber<lb/> jugendlich rüstig; FutiS und noch viele mehr. Wer zählt die Völ¬<lb/> ker, nennt die Namen? — Es wird schwer, ein Unterkommen zu<lb/> finden und hier und dort hört man harte Klagen. Ich sehe nur<lb/> Lißt den bedeutenden Fremden die Honneurs machen, sonst fast Nie¬<lb/> manden; freilich kannte er auch alle persönlich und wiederum Alle<lb/> seinen Eifer, Freunden das Leben zu schmücken. So anch hier, wenn<lb/> Jemanden eine Artigkeit wiederfährt, eine Freundlichkeit erzeigt wird,<lb/> sie geht gewiß von ihm aus.</p><lb/> <p xml:id="ID_151" next="#ID_152"> Mit großer Freude begrüßte ich die lieben Wiener Bekannten,<lb/> die trefflichen College» aus dem Supiritum wieder: Holz, Hoven<lb/> und Fischhvf. Sie waren reich an interessanten Mittheilungen über<lb/> Beethoven, an Autographen des großen Mannes und an Berichti¬<lb/> gungen für den ani tlo Ijvvüiovon, Herrn Schindler; besonders<lb/> hatten sie ein Document, aus dem auf das schlagendste hervorging,<lb/> daß Herr Schindler zwar uiui «1v Kuetliuvon, aber Beethoven kei¬<lb/> neswegs -um ,Jo Keliindlor gewesen; es war ein eigenhändiger Brief<lb/> Beethoven's an seinen Neffen, der das über alle Begriffe deutlich<lb/> besagte. Auch das Capitel von Beethoven's Armuth widerlegten sie<lb/> siegreich und wiesen nach, daß er 18,000 Gulden in Staatspapieren</p><lb/> <fw type="sig" place="bottom"/><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0067]
die Pfeiler stehen im Querdnrchscknitte 35, Fuß und im Längendurch¬
schnitt 14^ Fuß von einander ab. Außerordentlich schön ist der Dach¬
stuhl und das Ganze macht einen imposanten Eindruck. Sie wird
bequem 4000 Menschen fassen können, das Orchester mit seinen
Räumen abgerechnet, denn sie hat 1800 Fuß Flächeninhalt mehr als
der berühmte Gürzenich in Col». Heute, da ich dies schreibe, soll
schon eine Probe darin gehalten werden, so weit ist Alles bereits
vorgerückt.
Die Fremden, die Mißverständnisse und liisi^imiutmonts häu¬
fen sich. Spohr ist angekommen und hat schon eine Probe dirigirt;
von und nach Cöln sind bereits Ertrazüge angeordnet. Im „Stern"
nehmen die anwesenden Künstler bei der Mittagstafel einen eigenen
Tisch für sich ein; es sind bedeutende Namen darunter, wie Standigl,
Fräulein Tuczck, die mit der ganzen Meisterschaft des Gesanges eine
so liebenswürdig anspruchslose Persönlichkeit verbindet, Oury mit sei¬
ner Frau, der gefeierten Pianofortevirtuosin, einst Fräulein von Bel-
leville, und bei ihnen der alte englische Biograph Beethoven's, ein
Herr Gardener aus Leicester, ein Mann, den Achtzig nahe, aber
jugendlich rüstig; FutiS und noch viele mehr. Wer zählt die Völ¬
ker, nennt die Namen? — Es wird schwer, ein Unterkommen zu
finden und hier und dort hört man harte Klagen. Ich sehe nur
Lißt den bedeutenden Fremden die Honneurs machen, sonst fast Nie¬
manden; freilich kannte er auch alle persönlich und wiederum Alle
seinen Eifer, Freunden das Leben zu schmücken. So anch hier, wenn
Jemanden eine Artigkeit wiederfährt, eine Freundlichkeit erzeigt wird,
sie geht gewiß von ihm aus.
Mit großer Freude begrüßte ich die lieben Wiener Bekannten,
die trefflichen College» aus dem Supiritum wieder: Holz, Hoven
und Fischhvf. Sie waren reich an interessanten Mittheilungen über
Beethoven, an Autographen des großen Mannes und an Berichti¬
gungen für den ani tlo Ijvvüiovon, Herrn Schindler; besonders
hatten sie ein Document, aus dem auf das schlagendste hervorging,
daß Herr Schindler zwar uiui «1v Kuetliuvon, aber Beethoven kei¬
neswegs -um ,Jo Keliindlor gewesen; es war ein eigenhändiger Brief
Beethoven's an seinen Neffen, der das über alle Begriffe deutlich
besagte. Auch das Capitel von Beethoven's Armuth widerlegten sie
siegreich und wiesen nach, daß er 18,000 Gulden in Staatspapieren
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