Die Grenzboten. Jg. 4, 1845, II. Semester. II. Band.stigkeit verwandelt, wobei der Grund des Zusammenseins passenden zg gtz,gzg zEinen bemerkbaren Fortschritt könnten Manche darin finden, da stigkeit verwandelt, wobei der Grund des Zusammenseins passenden zg gtz,gzg zEinen bemerkbaren Fortschritt könnten Manche darin finden, da <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0595" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/271856"/> <p xml:id="ID_1550" prev="#ID_1549"> stigkeit verwandelt, wobei der Grund des Zusammenseins passenden<lb/> StouAeuerunen des Wies darbietet.</p><lb/> <p xml:id="ID_1551"> zg<lb/> Von Seiten der Behörde wurde daher, wie ebenfalls erzählt<lb/> wurde, vor einigen Jahren diesen Jagdfröhnern eröffnet, „daß man<lb/> geneigt sei, diese jetzt ganz zwecklose Frohne gegen Bezahlung einer<lb/> billigen Ablösungssumme oder Uebernahme einer andern jetzt brauch¬<lb/> baren Frohne aufzuheben oder zu verwandeln." Dieselben sollen aber<lb/> darauf erklärt haben, „es sei nicht ihre Schuld, daß in früherer Zeit<lb/> die Brummbären vertilgt und aus dem Lande gewiesen worden;<lb/> diese Ausweisung sei damals gewiß von höchst wichtigen, leider nicht<lb/> bekannt gewordenen Staatsrücksichten geboten worden; sie müßten sie<lb/> daher als eine dem Lande erzeigte hohe Wohlthat und huldvolle<lb/> Gnade betrachten; sie wollten überdies keine neue Frohne, ließen sich<lb/> kein anderes Gewild als Bären aufbinden und wären als echte<lb/> Spießbürger ferner bereit, mit ihren Spießen zur Austreibung aller<lb/> sich etwa über Nacht aus andern Staaten einfindenden alten und<lb/> jungen Bären, wodurch die Leute in unziemliche Angst und Schrecken<lb/> eetwürden das iriebeiutraen."</p><lb/> <p xml:id="ID_1552"> gtz,gzg<lb/> Ehemals, wo es weniger Mittel und Wege zur Erkenntniß gab,<lb/> stand jedes Ereigniß vereinzelt da; jetzt, wo die Belehrung gar nicht<lb/> mehr aufzuhalten ist und die Ideen, wie die Reisenden auf den Ei¬<lb/> senbahnen, frei in die Städte einwandern, kann nicht das Mindeste<lb/> geschehen, ohne daß die Geister dadurch in Bewegung gesetzt werden.<lb/> Bet einem Kanonenschuß in Syrien zittert ganz Europa. Was küm¬<lb/> merte es sonst Griechenland, wenn seine Philosophen und Redner,<lb/> was Judäa, wenn seine Trödler, was Aegypten, wenn seine Gaukler<lb/> aus Rom vertrieben wurden? Wird jetzt irgendwo ein Bär ausge¬<lb/> trieben, so fangen alle andern gesellschaftlich lebenden Bären an zu<lb/> brummen und blos diejenigen schweigen, welche in der Cultur, wie<lb/> . B. in Rußland, zurückgeblieben nd.</p><lb/> <p xml:id="ID_1553"> zEinen bemerkbaren Fortschritt könnten Manche darin finden, da<lb/> man zu solchen Austreibungen nicht wie sonst Bauern, sondern be<lb/> soldete Leute, Polizeibeamte, Militair u. s. w. nimmt. Der Zeitgei<lb/> schreitet aber als ein Riese mit Siebenmeilenstiefeln auch über dies<lb/> hinweg und ist für ihre Spieße unerreichbar.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0595]
stigkeit verwandelt, wobei der Grund des Zusammenseins passenden
StouAeuerunen des Wies darbietet.
zg
Von Seiten der Behörde wurde daher, wie ebenfalls erzählt
wurde, vor einigen Jahren diesen Jagdfröhnern eröffnet, „daß man
geneigt sei, diese jetzt ganz zwecklose Frohne gegen Bezahlung einer
billigen Ablösungssumme oder Uebernahme einer andern jetzt brauch¬
baren Frohne aufzuheben oder zu verwandeln." Dieselben sollen aber
darauf erklärt haben, „es sei nicht ihre Schuld, daß in früherer Zeit
die Brummbären vertilgt und aus dem Lande gewiesen worden;
diese Ausweisung sei damals gewiß von höchst wichtigen, leider nicht
bekannt gewordenen Staatsrücksichten geboten worden; sie müßten sie
daher als eine dem Lande erzeigte hohe Wohlthat und huldvolle
Gnade betrachten; sie wollten überdies keine neue Frohne, ließen sich
kein anderes Gewild als Bären aufbinden und wären als echte
Spießbürger ferner bereit, mit ihren Spießen zur Austreibung aller
sich etwa über Nacht aus andern Staaten einfindenden alten und
jungen Bären, wodurch die Leute in unziemliche Angst und Schrecken
eetwürden das iriebeiutraen."
gtz,gzg
Ehemals, wo es weniger Mittel und Wege zur Erkenntniß gab,
stand jedes Ereigniß vereinzelt da; jetzt, wo die Belehrung gar nicht
mehr aufzuhalten ist und die Ideen, wie die Reisenden auf den Ei¬
senbahnen, frei in die Städte einwandern, kann nicht das Mindeste
geschehen, ohne daß die Geister dadurch in Bewegung gesetzt werden.
Bet einem Kanonenschuß in Syrien zittert ganz Europa. Was küm¬
merte es sonst Griechenland, wenn seine Philosophen und Redner,
was Judäa, wenn seine Trödler, was Aegypten, wenn seine Gaukler
aus Rom vertrieben wurden? Wird jetzt irgendwo ein Bär ausge¬
trieben, so fangen alle andern gesellschaftlich lebenden Bären an zu
brummen und blos diejenigen schweigen, welche in der Cultur, wie
. B. in Rußland, zurückgeblieben nd.
zEinen bemerkbaren Fortschritt könnten Manche darin finden, da
man zu solchen Austreibungen nicht wie sonst Bauern, sondern be
soldete Leute, Polizeibeamte, Militair u. s. w. nimmt. Der Zeitgei
schreitet aber als ein Riese mit Siebenmeilenstiefeln auch über dies
hinweg und ist für ihre Spieße unerreichbar.
Informationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.
Weitere Informationen:Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur. Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja; Nachkorrektur erfolgte automatisch.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |