Die Grenzboten. Jg. 4, 1845, I. Semester.-- Aber mein längerer Aufenthalt hier in Pointe-Coup"ze, -- -- Bezahle ich, unterbrach ihn Hayde, das soll weiter kein Hin¬ -- Gut! unser Handel ist geschlossen, erwiederte Wolf, schlug Nach dem Abendessen setzten sie ihr Gelage fort, der Deputy- Hell und klar brach der andere Morgen an und eine ungeheuere Endlich schlug die bestimmte Stunde -- es war eilf Uhr -- -- Was wollt Ihr? frug er diesen leise, aber mit deutlicher, Wolf zögerte verlegen einige Secunden, das Blut schoß ihm in — Aber mein längerer Aufenthalt hier in Pointe-Coup«ze, — — Bezahle ich, unterbrach ihn Hayde, das soll weiter kein Hin¬ — Gut! unser Handel ist geschlossen, erwiederte Wolf, schlug Nach dem Abendessen setzten sie ihr Gelage fort, der Deputy- Hell und klar brach der andere Morgen an und eine ungeheuere Endlich schlug die bestimmte Stunde — es war eilf Uhr — — Was wollt Ihr? frug er diesen leise, aber mit deutlicher, Wolf zögerte verlegen einige Secunden, das Blut schoß ihm in <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0559" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/269974"/> <p xml:id="ID_1549"> — Aber mein längerer Aufenthalt hier in Pointe-Coup«ze, —<lb/> wandte dieser ein — die lange Wirthsrechimng —</p><lb/> <p xml:id="ID_1550"> — Bezahle ich, unterbrach ihn Hayde, das soll weiter kein Hin¬<lb/> derniß sein. Ihr könnt auch vielleicht noch in dieser Zeit gute Ge¬<lb/> schäfte mit Eurem Handel machen. Alle Einwohner von Bayou<lb/> Sarah und Se. Francisville gegenüber, alle Pflanzer von Fausseri-<lb/> viere und Waterloo, wie aus der Pointe-Coup«e-Ansiedlung und<lb/> den Atchafalaya-Niederlassungen werden sich morgen hier einfinden.</p><lb/> <p xml:id="ID_1551"> — Gut! unser Handel ist geschlossen, erwiederte Wolf, schlug<lb/> noch einmal ein und half Hayde nachher ein Paar Flaschen Noth-<lb/> Wein leeren, die dieser aus einem Kistchen unter seinem Bette vor¬<lb/> holte.</p><lb/> <p xml:id="ID_1552"> Nach dem Abendessen setzten sie ihr Gelage fort, der Deputy-<lb/> Sheriff mußte dem Krämer aber sein Wort geben, keine Silbe ihres<lb/> Vertrags gegen irgend Jemand, den Ober-Sheriff ausgenommen, zu<lb/> erwähnen.</p><lb/> <p xml:id="ID_1553"> Hell und klar brach der andere Morgen an und eine ungeheuere<lb/> Menschenmasse hatte sich, um der Erecution mit beizuwohnen, in und<lb/> um das Hotel aus der ganzen Nachbarschaft versammelt und be¬<lb/> trachtete indessen den Galgen, der etwa fünfzig Schritte vom Gerichts-<lb/> haus, unfern eines kleinen massiven Gebäudes stand, das in frühe¬<lb/> ren Zeiten, als die Spanier noch jenen Landstrich bewohnten, zu einem<lb/> Pulverhaus benutzt worden war. , ,</p><lb/> <p xml:id="ID_1554"> Endlich schlug die bestimmte Stunde — es war eilf Uhr —<lb/> und aus dem Gefängniß herab führten zwei Sklaven den Verurtheil-<lb/> ten dem Schaffote zu. Dicht hinter diesem ging der Ober- und<lb/> Deputy-Sheriff, vom Constable und mehreren anderen Gerichtsperso-<lb/> nen gefolgt und ein Gemurmel der Verwunderung durchlief die Menge,<lb/> als sich auch der Krämer zwischen ihnen sehen ließ; noch ahnte aber<lb/> Niemand den geschlossenen Handel. Der Zug hatte indessen den Fuß<lb/> des Galgens erreicht, und der Verurtheilte, von dem zu ihm getrete¬<lb/> nen katholischen Geistlichen unterstützt, sein letztes Gebet gehalten, als<lb/> er, indem er die Leiter betreten wollte, den Krämer dicht hinter sich<lb/> sah und erstaunt stehen blieb.</p><lb/> <p xml:id="ID_1555"> — Was wollt Ihr? frug er diesen leise, aber mit deutlicher,<lb/> fester Stimme!</p><lb/> <p xml:id="ID_1556" next="#ID_1557"> Wolf zögerte verlegen einige Secunden, das Blut schoß ihm in</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0559]
— Aber mein längerer Aufenthalt hier in Pointe-Coup«ze, —
wandte dieser ein — die lange Wirthsrechimng —
— Bezahle ich, unterbrach ihn Hayde, das soll weiter kein Hin¬
derniß sein. Ihr könnt auch vielleicht noch in dieser Zeit gute Ge¬
schäfte mit Eurem Handel machen. Alle Einwohner von Bayou
Sarah und Se. Francisville gegenüber, alle Pflanzer von Fausseri-
viere und Waterloo, wie aus der Pointe-Coup«e-Ansiedlung und
den Atchafalaya-Niederlassungen werden sich morgen hier einfinden.
— Gut! unser Handel ist geschlossen, erwiederte Wolf, schlug
noch einmal ein und half Hayde nachher ein Paar Flaschen Noth-
Wein leeren, die dieser aus einem Kistchen unter seinem Bette vor¬
holte.
Nach dem Abendessen setzten sie ihr Gelage fort, der Deputy-
Sheriff mußte dem Krämer aber sein Wort geben, keine Silbe ihres
Vertrags gegen irgend Jemand, den Ober-Sheriff ausgenommen, zu
erwähnen.
Hell und klar brach der andere Morgen an und eine ungeheuere
Menschenmasse hatte sich, um der Erecution mit beizuwohnen, in und
um das Hotel aus der ganzen Nachbarschaft versammelt und be¬
trachtete indessen den Galgen, der etwa fünfzig Schritte vom Gerichts-
haus, unfern eines kleinen massiven Gebäudes stand, das in frühe¬
ren Zeiten, als die Spanier noch jenen Landstrich bewohnten, zu einem
Pulverhaus benutzt worden war. , ,
Endlich schlug die bestimmte Stunde — es war eilf Uhr —
und aus dem Gefängniß herab führten zwei Sklaven den Verurtheil-
ten dem Schaffote zu. Dicht hinter diesem ging der Ober- und
Deputy-Sheriff, vom Constable und mehreren anderen Gerichtsperso-
nen gefolgt und ein Gemurmel der Verwunderung durchlief die Menge,
als sich auch der Krämer zwischen ihnen sehen ließ; noch ahnte aber
Niemand den geschlossenen Handel. Der Zug hatte indessen den Fuß
des Galgens erreicht, und der Verurtheilte, von dem zu ihm getrete¬
nen katholischen Geistlichen unterstützt, sein letztes Gebet gehalten, als
er, indem er die Leiter betreten wollte, den Krämer dicht hinter sich
sah und erstaunt stehen blieb.
— Was wollt Ihr? frug er diesen leise, aber mit deutlicher,
fester Stimme!
Wolf zögerte verlegen einige Secunden, das Blut schoß ihm in
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