Die Grenzboten. Jg. 4, 1845, I. Semester.brachten die rühmlich bekannten Dessauer, Baron Launoy, Nicolai, Wohlauf Ihr Guten und Getreuen, Die Gläser an den Mund gesetzt, Recht ist's, daß wir den Mann erfreuen, Der uns so oft erfreut, ergötzt- Sich, Oestreichs Sohn, von Oestreichs Söhnen Umgeben Dich in frohem Braus; Auch fehlt es uns nicht an Helene", Die aber feiern Dich zu Haus. ES donet tausendstimmig wieder, Es pflanzt von Gau zu Gau sich fort. Nicht ich fang' wohl von dem Vereine Nach dir zu singen nochmal an, Der Zollverein, den ich verneine, Der ist- ein jeder Zoll ein Mann! Es war des deutschen Kriegers Walten, Nicht blos ein Werk der Phantasie, So plastisch kann nur sich gestalten Der Dichter in der Poesie. Ein jeder Zoll ein deutscher Krieger, Für's Schöne dort, für's Gute hier, Und Ritter stets, wo auch nicht Sieger Und stets -- mit offenem Visir. Doch wunderbar! Der uns die Schranken -- Den Zoll verwünschet fern und nah, Vom Handel weg, und von Gedanken, Sitzt selber heut' als Zöllner da. Doch braucht er drob sich nicht zu schämen, Joseph Werthcimer. -- Weil uns das Herz ist worden voll -- Von unsrer Liebe ihn zu nehmen, Der freie Mann, den freien Zoll! Ar-ttzlwtcn l"45. I. 31
brachten die rühmlich bekannten Dessauer, Baron Launoy, Nicolai, Wohlauf Ihr Guten und Getreuen, Die Gläser an den Mund gesetzt, Recht ist's, daß wir den Mann erfreuen, Der uns so oft erfreut, ergötzt- Sich, Oestreichs Sohn, von Oestreichs Söhnen Umgeben Dich in frohem Braus; Auch fehlt es uns nicht an Helene«, Die aber feiern Dich zu Haus. ES donet tausendstimmig wieder, Es pflanzt von Gau zu Gau sich fort. Nicht ich fang' wohl von dem Vereine Nach dir zu singen nochmal an, Der Zollverein, den ich verneine, Der ist- ein jeder Zoll ein Mann! Es war des deutschen Kriegers Walten, Nicht blos ein Werk der Phantasie, So plastisch kann nur sich gestalten Der Dichter in der Poesie. Ein jeder Zoll ein deutscher Krieger, Für's Schöne dort, für's Gute hier, Und Ritter stets, wo auch nicht Sieger Und stets — mit offenem Visir. Doch wunderbar! Der uns die Schranken — Den Zoll verwünschet fern und nah, Vom Handel weg, und von Gedanken, Sitzt selber heut' als Zöllner da. Doch braucht er drob sich nicht zu schämen, Joseph Werthcimer. — Weil uns das Herz ist worden voll — Von unsrer Liebe ihn zu nehmen, Der freie Mann, den freien Zoll! Ar-ttzlwtcn l«45. I. 31
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brachten die rühmlich bekannten Dessauer, Baron Launoy, Nicolai,
zum Theil Ausgezeichnetes; namentlich hatte der gemüthvolle Tondich-
Wohlauf Ihr Guten und Getreuen,
Die Gläser an den Mund gesetzt,
Recht ist's, daß wir den Mann erfreuen,
Der uns so oft erfreut, ergötzt-
Sich, Oestreichs Sohn, von Oestreichs Söhnen
Umgeben Dich in frohem Braus;
Auch fehlt es uns nicht an Helene«,
Die aber feiern Dich zu Haus.
ES donet tausendstimmig wieder,
Es pflanzt von Gau zu Gau sich fort.
Nicht ich fang' wohl von dem Vereine
Nach dir zu singen nochmal an,
Der Zollverein, den ich verneine,
Der ist- ein jeder Zoll ein Mann!
Es war des deutschen Kriegers Walten,
Nicht blos ein Werk der Phantasie,
So plastisch kann nur sich gestalten
Der Dichter in der Poesie.
Ein jeder Zoll ein deutscher Krieger,
Für's Schöne dort, für's Gute hier,
Und Ritter stets, wo auch nicht Sieger
Und stets — mit offenem Visir.
Doch wunderbar! Der uns die Schranken —
Den Zoll verwünschet fern und nah,
Vom Handel weg, und von Gedanken,
Sitzt selber heut' als Zöllner da.
Doch braucht er drob sich nicht zu schämen,
— Weil uns das Herz ist worden voll —
Von unsrer Liebe ihn zu nehmen,
Der freie Mann, den freien Zoll!
Joseph Werthcimer.
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