Die Grenzboten. Jg. 4, 1845, I. Semester.in welchen man ihre wichtigsten Anträge selbst ohne Angabe von in welchen man ihre wichtigsten Anträge selbst ohne Angabe von <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0013" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/269430"/> <p xml:id="ID_20" prev="#ID_19"> in welchen man ihre wichtigsten Anträge selbst ohne Angabe von<lb/> Gründen zurückgewiesen hat, werden ihnen hinreichend gezeigt haben,<lb/> mit welcher Beharrlichkeit der preußische Beamten-Stand seine herr¬<lb/> schende Stellung zu vertheidigen entschlossen ist. Nur die Vertreter<lb/> der ganzen Nation, nicht aber blos die des Grundeigenthumes, ver¬<lb/> mögen einem so intelligenten und erfahrnen Beamten-Stand, wie<lb/> der preußische unstreitig ist, das Gleichgewicht zu halten. Erfolgt<lb/> eine Erweiterung des ständischen Elements nicht, so werden die<lb/> Staatsbeamten, denen die Ausführung der Gesetze einmal übertragen<lb/> werden muß, sich immer im Besitz einer factisch überwiegenden Macht<lb/> befinden. Die preußischen Provinzial-Stände haben doch trübe Er¬<lb/> fahrungen genug gemacht, um endlich hierin zur Klarheit und Evi¬<lb/> denz gelangt zu sein. Das Schicksal ihrer ständischen Vorfahren,<lb/> welche von der Büreaukratie besonders deshalb niedergekämpft wur¬<lb/> den, weil sie blos einseitige Interessen verfolgten und, statt das Volk<lb/> zu erheben, es durch die Leibeigenschaft niederdrückten, sollte ihnen<lb/><note type="byline"> B. S. G.</note> stets lebhaft vor Augen schweben. </p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0013]
in welchen man ihre wichtigsten Anträge selbst ohne Angabe von
Gründen zurückgewiesen hat, werden ihnen hinreichend gezeigt haben,
mit welcher Beharrlichkeit der preußische Beamten-Stand seine herr¬
schende Stellung zu vertheidigen entschlossen ist. Nur die Vertreter
der ganzen Nation, nicht aber blos die des Grundeigenthumes, ver¬
mögen einem so intelligenten und erfahrnen Beamten-Stand, wie
der preußische unstreitig ist, das Gleichgewicht zu halten. Erfolgt
eine Erweiterung des ständischen Elements nicht, so werden die
Staatsbeamten, denen die Ausführung der Gesetze einmal übertragen
werden muß, sich immer im Besitz einer factisch überwiegenden Macht
befinden. Die preußischen Provinzial-Stände haben doch trübe Er¬
fahrungen genug gemacht, um endlich hierin zur Klarheit und Evi¬
denz gelangt zu sein. Das Schicksal ihrer ständischen Vorfahren,
welche von der Büreaukratie besonders deshalb niedergekämpft wur¬
den, weil sie blos einseitige Interessen verfolgten und, statt das Volk
zu erheben, es durch die Leibeigenschaft niederdrückten, sollte ihnen
B. S. G. stets lebhaft vor Augen schweben.
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