Die Grenzboten. Jg. 3, 1844, II. Semester. II. Band.ren Räumen der Akademie aufgestellt wurden, zeichnen sich folgende ren Räumen der Akademie aufgestellt wurden, zeichnen sich folgende <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0502" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/181686"/> <p xml:id="ID_1443" prev="#ID_1442"> ren Räumen der Akademie aufgestellt wurden, zeichnen sich folgende<lb/> aus: Julius Franz: ein Knabe, nach einem Schmetterlinge jagend;<lb/> C. H. Gramzow mit zwei weiblichen Figuren, Ein wunderliebli-^<lb/> ches Kind mit einem Hunde, von Karl Möller, ein Amor von<lb/> Troschel, wilde Pferde im Kampf von Vogel, die Buße der<lb/> Rachel von Wichmann, ein Ballfänger von Wittzack, Ceres und<lb/> Proserpina von Schwanthaler und zuletzt mehrere Modelle von<lb/> Rauch. Ich spreche noch jetzt am Ende meine Meinung dahin aus,<lb/> daß diese Ausstellung eine bedeutende war, und ich begreife nicht,<lb/> wie sich im Publicum das Gerücht verbreiten konnte, sie sei schwach.<lb/> Aber das macht, weil unsere Künstler anfangen selbständig zu wer¬<lb/> den, weil sie sehen, daß sie den Geschmack des Publicums zu bil¬<lb/> den haben, nicht daß sie dem des Publicums folgen müssen. Es<lb/> sind gewaltige Fortschritte gemacht, und geht der Deutsche auch<lb/> anscheinend langsam vorwärts, so geht er sicher. Die deutsche Kunst<lb/> wird wieder zu ihrem Recht kommen. Das sinnige und Tiefe in<lb/> ihr wird siegen, weil sie sich die Fertigkeit der Belgier aneignet und<lb/> weil die französische Pikanterie nicht länger gefallen kann und die<lb/> Welt mit Recht anfängt, ihrer satt zu werden.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0502]
ren Räumen der Akademie aufgestellt wurden, zeichnen sich folgende
aus: Julius Franz: ein Knabe, nach einem Schmetterlinge jagend;
C. H. Gramzow mit zwei weiblichen Figuren, Ein wunderliebli-^
ches Kind mit einem Hunde, von Karl Möller, ein Amor von
Troschel, wilde Pferde im Kampf von Vogel, die Buße der
Rachel von Wichmann, ein Ballfänger von Wittzack, Ceres und
Proserpina von Schwanthaler und zuletzt mehrere Modelle von
Rauch. Ich spreche noch jetzt am Ende meine Meinung dahin aus,
daß diese Ausstellung eine bedeutende war, und ich begreife nicht,
wie sich im Publicum das Gerücht verbreiten konnte, sie sei schwach.
Aber das macht, weil unsere Künstler anfangen selbständig zu wer¬
den, weil sie sehen, daß sie den Geschmack des Publicums zu bil¬
den haben, nicht daß sie dem des Publicums folgen müssen. Es
sind gewaltige Fortschritte gemacht, und geht der Deutsche auch
anscheinend langsam vorwärts, so geht er sicher. Die deutsche Kunst
wird wieder zu ihrem Recht kommen. Das sinnige und Tiefe in
ihr wird siegen, weil sie sich die Fertigkeit der Belgier aneignet und
weil die französische Pikanterie nicht länger gefallen kann und die
Welt mit Recht anfängt, ihrer satt zu werden.
Informationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.
Weitere Informationen:Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur. Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja; Nachkorrektur erfolgte automatisch.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |