Die Grenzboten. Jg. 3, 1844, II. Semester. I. Band.der sie früher kannte, ihre Schönheit schon bedeutend an Frische und Herr Felir, den ich neulich gesprochen habe, ist übrigens über¬ der sie früher kannte, ihre Schönheit schon bedeutend an Frische und Herr Felir, den ich neulich gesprochen habe, ist übrigens über¬ <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <pb facs="#f0410" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/180969"/> <p xml:id="ID_976" prev="#ID_975"> der sie früher kannte, ihre Schönheit schon bedeutend an Frische und<lb/> jugendlichem Glanz verloren. Guter Felir! wenn Du ihr so auf<lb/> der Straße begegnest, was fühlt wohl Dein großes, weites Herz bei<lb/> ihrem Anblick? Sieh, was das arme Schwefelholzkind, die Du ge¬<lb/> rettet, durch Dich nicht Alles geworden ist! Jetzt sogar die verlassene<lb/> Geliebte eines vornehmen, adeligen Gesandtschaftssecretärs. Was<lb/> kann sie nun wohl noch werden? Ja, ja, Du hast sie, wenn auch<lb/> nicht der Straße, doch bis jetzt wenigstens dem Bordell entrissen.<lb/> Das ist und bleibt Dein Verdienst.</p><lb/> <p xml:id="ID_977"> Herr Felir, den ich neulich gesprochen habe, ist übrigens über¬<lb/> glücklich und schwebt in allen sieben Himmeln. Er ist jetzt der von<lb/> den hochgestellten Männern Beneidete, der erwählte Bräutigam der<lb/> reichen, gebildeten, reizenden Agnes, und will, wie er mir sagt, gleich<lb/> nach seiner Hochzeit in den Schwanenorden treten, um so noch bes¬<lb/> ser als bisher der leidenden Menschheit seine Hilfe zu weihen.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0410]
der sie früher kannte, ihre Schönheit schon bedeutend an Frische und
jugendlichem Glanz verloren. Guter Felir! wenn Du ihr so auf
der Straße begegnest, was fühlt wohl Dein großes, weites Herz bei
ihrem Anblick? Sieh, was das arme Schwefelholzkind, die Du ge¬
rettet, durch Dich nicht Alles geworden ist! Jetzt sogar die verlassene
Geliebte eines vornehmen, adeligen Gesandtschaftssecretärs. Was
kann sie nun wohl noch werden? Ja, ja, Du hast sie, wenn auch
nicht der Straße, doch bis jetzt wenigstens dem Bordell entrissen.
Das ist und bleibt Dein Verdienst.
Herr Felir, den ich neulich gesprochen habe, ist übrigens über¬
glücklich und schwebt in allen sieben Himmeln. Er ist jetzt der von
den hochgestellten Männern Beneidete, der erwählte Bräutigam der
reichen, gebildeten, reizenden Agnes, und will, wie er mir sagt, gleich
nach seiner Hochzeit in den Schwanenorden treten, um so noch bes¬
ser als bisher der leidenden Menschheit seine Hilfe zu weihen.
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