Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Die Grenzboten. Jg. 3, 1844, II. Semester. I. Band.

Bild:
<< vorherige Seite

Mich fröstelte aber und ich ging wieder zur Kajüte hinab. Dieselbe
machte einen absonderlichen Eindruck durch die verschiedenartigen Bil>-
der und Gruppen, welche man darin erblickte. Es herrschte ein mat¬
tes Halbdunkel; die Ampel brannte noch unsicher und drohte zu ver¬
loschen; durch die beschlagenen Fenster schimmerte der Morgen her¬
ein, und der Engländer hatte sich Licht angezündet, um sich zu rast-
ren. Aus jeder Hütte tönten andere Laute; der Lübecker schnarchte
laut, Baron R. klimperte auf der Guitarre, Monsieur Nobineau sang
eine Barcarole, und Jeder verlangte mit Ungestüm nach irgend et¬
was. Alles rief Karte, unseren neckischen Schiffsjungen, und rast¬
los galoppirte dieser wohl fünfzig Mal quer durch den Salon, ohne
vor den vielen Befehlen einen einzigen ausführen zu können.


-- Karte, putz mir die Stiefeln!
-- Ilsrrv!
-- Karte! I slmulll lilcv er Imvs ovium vvatei- incl it clear
ovvi, -- no! wollt' ich sagen: Du sollst mir warm Wasser und ein
Handtuch bringen.
-- ^s", llerxo! ^
-- ^mis, lit in"tin"5s est. l>vllo! 8>n- Jo rivi>^<; ilssvmI>to/.-vous!
-- Karte, den Kaffee! -- ^"n"tuis bin-^n" avec I>,""könne!
ckeur, i>frio I)"8 . . . Karte, den Kaffee! ,
-- ^a, llorrv!
-- Karte, wo hast Du denn meinen Nachtsack hingestellt?
-- Karte, bist Du taub? Hast Du nicht gehört, daß ich war¬
mes Wasser haben will!
-- .sa, Ilkrrv!
-- ^ete/ les lilets en silencv! I'vcneui', varie das! -- Kaffee,
Kaffee, Kaffee! -- lo roi "los mers no l'paul>z"fiel:t n"s!
-- ^la, Herr"!
-- Karte, wie sehen die Stiefeln aus? Du mußt sie noch mal
putzen.
-- Nein, Du sollst mir erst den Nachtsack schaffen!
-- Karte, Kvock-far-noMn^! Wenn ich nicht den Augenblick
Wasser bekomme, sag' ich'ö dem Olpt-um!
-- ?6cneur, parlo ba"! LvnlZuis w b-ir^no avoc pru"touch!..

Mich fröstelte aber und ich ging wieder zur Kajüte hinab. Dieselbe
machte einen absonderlichen Eindruck durch die verschiedenartigen Bil>-
der und Gruppen, welche man darin erblickte. Es herrschte ein mat¬
tes Halbdunkel; die Ampel brannte noch unsicher und drohte zu ver¬
loschen; durch die beschlagenen Fenster schimmerte der Morgen her¬
ein, und der Engländer hatte sich Licht angezündet, um sich zu rast-
ren. Aus jeder Hütte tönten andere Laute; der Lübecker schnarchte
laut, Baron R. klimperte auf der Guitarre, Monsieur Nobineau sang
eine Barcarole, und Jeder verlangte mit Ungestüm nach irgend et¬
was. Alles rief Karte, unseren neckischen Schiffsjungen, und rast¬
los galoppirte dieser wohl fünfzig Mal quer durch den Salon, ohne
vor den vielen Befehlen einen einzigen ausführen zu können.


— Karte, putz mir die Stiefeln!
— Ilsrrv!
— Karte! I slmulll lilcv er Imvs ovium vvatei- incl it clear
ovvi, — no! wollt' ich sagen: Du sollst mir warm Wasser und ein
Handtuch bringen.
— ^s», llerxo! ^
— ^mis, lit in»tin«5s est. l>vllo! 8>n- Jo rivi>^<; ilssvmI>to/.-vous!
— Karte, den Kaffee! — ^»n«tuis bin-^n» avec I>,»«könne!
ckeur, i>frio I)»8 . . . Karte, den Kaffee! ,
— ^a, llorrv!
— Karte, wo hast Du denn meinen Nachtsack hingestellt?
— Karte, bist Du taub? Hast Du nicht gehört, daß ich war¬
mes Wasser haben will!
— .sa, Ilkrrv!
— ^ete/ les lilets en silencv! I'vcneui', varie das! — Kaffee,
Kaffee, Kaffee! — lo roi «los mers no l'paul>z»fiel:t n»s!
— ^la, Herr«!
— Karte, wie sehen die Stiefeln aus? Du mußt sie noch mal
putzen.
— Nein, Du sollst mir erst den Nachtsack schaffen!
— Karte, Kvock-far-noMn^! Wenn ich nicht den Augenblick
Wasser bekomme, sag' ich'ö dem Olpt-um!
— ?6cneur, parlo ba«! LvnlZuis w b-ir^no avoc pru«touch!..
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div n="1">
          <div n="2">
            <pb facs="#f0178" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/180737"/>
            <p xml:id="ID_411" prev="#ID_410" next="#ID_412"> Mich fröstelte aber und ich ging wieder zur Kajüte hinab. Dieselbe<lb/>
machte einen absonderlichen Eindruck durch die verschiedenartigen Bil&gt;-<lb/>
der und Gruppen, welche man darin erblickte. Es herrschte ein mat¬<lb/>
tes Halbdunkel; die Ampel brannte noch unsicher und drohte zu ver¬<lb/>
loschen; durch die beschlagenen Fenster schimmerte der Morgen her¬<lb/>
ein, und der Engländer hatte sich Licht angezündet, um sich zu rast-<lb/>
ren. Aus jeder Hütte tönten andere Laute; der Lübecker schnarchte<lb/>
laut, Baron R. klimperte auf der Guitarre, Monsieur Nobineau sang<lb/>
eine Barcarole, und Jeder verlangte mit Ungestüm nach irgend et¬<lb/>
was. Alles rief Karte, unseren neckischen Schiffsjungen, und rast¬<lb/>
los galoppirte dieser wohl fünfzig Mal quer durch den Salon, ohne<lb/>
vor den vielen Befehlen einen einzigen ausführen zu können.</p><lb/>
            <note type="speaker"> &#x2014; Karte, putz mir die Stiefeln!</note><lb/>
            <note type="speaker"> &#x2014; Ilsrrv!</note><lb/>
            <note type="speaker"> &#x2014; Karte! I slmulll lilcv er Imvs ovium vvatei- incl it clear<lb/>
ovvi, &#x2014; no! wollt' ich sagen: Du sollst mir warm Wasser und ein<lb/>
Handtuch bringen.</note><lb/>
            <note type="speaker"> &#x2014; ^s», llerxo! ^</note><lb/>
            <note type="speaker"> &#x2014; ^mis, lit in»tin«5s est. l&gt;vllo! 8&gt;n- Jo rivi&gt;^&lt;; ilssvmI&gt;to/.-vous!<lb/>
&#x2014; Karte, den Kaffee! &#x2014; ^»n«tuis  bin-^n» avec I&gt;,»«könne!<lb/>
ckeur, i&gt;frio I)»8 . . . Karte, den Kaffee! ,</note><lb/>
            <note type="speaker"> &#x2014; ^a, llorrv!</note><lb/>
            <note type="speaker"> &#x2014; Karte, wo hast Du denn meinen Nachtsack hingestellt?</note><lb/>
            <note type="speaker"> &#x2014; Karte, bist Du taub? Hast Du nicht gehört, daß ich war¬<lb/>
mes Wasser haben will!</note><lb/>
            <note type="speaker"> &#x2014; .sa, Ilkrrv!</note><lb/>
            <note type="speaker"> &#x2014; ^ete/ les lilets en silencv! I'vcneui', varie das! &#x2014; Kaffee,<lb/>
Kaffee, Kaffee! &#x2014; lo roi «los mers no l'paul&gt;z»fiel:t n»s!</note><lb/>
            <note type="speaker"> &#x2014; ^la, Herr«!</note><lb/>
            <note type="speaker"> &#x2014; Karte, wie sehen die Stiefeln aus? Du mußt sie noch mal<lb/>
putzen.</note><lb/>
            <note type="speaker"> &#x2014; Nein, Du sollst mir erst den Nachtsack schaffen!</note><lb/>
            <note type="speaker"> &#x2014; Karte, Kvock-far-noMn^! Wenn ich nicht den Augenblick<lb/>
Wasser bekomme, sag' ich'ö dem Olpt-um!</note><lb/>
            <note type="speaker"> &#x2014; ?6cneur, parlo ba«! LvnlZuis w b-ir^no avoc pru«touch!..</note><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0178] Mich fröstelte aber und ich ging wieder zur Kajüte hinab. Dieselbe machte einen absonderlichen Eindruck durch die verschiedenartigen Bil>- der und Gruppen, welche man darin erblickte. Es herrschte ein mat¬ tes Halbdunkel; die Ampel brannte noch unsicher und drohte zu ver¬ loschen; durch die beschlagenen Fenster schimmerte der Morgen her¬ ein, und der Engländer hatte sich Licht angezündet, um sich zu rast- ren. Aus jeder Hütte tönten andere Laute; der Lübecker schnarchte laut, Baron R. klimperte auf der Guitarre, Monsieur Nobineau sang eine Barcarole, und Jeder verlangte mit Ungestüm nach irgend et¬ was. Alles rief Karte, unseren neckischen Schiffsjungen, und rast¬ los galoppirte dieser wohl fünfzig Mal quer durch den Salon, ohne vor den vielen Befehlen einen einzigen ausführen zu können. — Karte, putz mir die Stiefeln! — Ilsrrv! — Karte! I slmulll lilcv er Imvs ovium vvatei- incl it clear ovvi, — no! wollt' ich sagen: Du sollst mir warm Wasser und ein Handtuch bringen. — ^s», llerxo! ^ — ^mis, lit in»tin«5s est. l>vllo! 8>n- Jo rivi>^<; ilssvmI>to/.-vous! — Karte, den Kaffee! — ^»n«tuis bin-^n» avec I>,»«könne! ckeur, i>frio I)»8 . . . Karte, den Kaffee! , — ^a, llorrv! — Karte, wo hast Du denn meinen Nachtsack hingestellt? — Karte, bist Du taub? Hast Du nicht gehört, daß ich war¬ mes Wasser haben will! — .sa, Ilkrrv! — ^ete/ les lilets en silencv! I'vcneui', varie das! — Kaffee, Kaffee, Kaffee! — lo roi «los mers no l'paul>z»fiel:t n»s! — ^la, Herr«! — Karte, wie sehen die Stiefeln aus? Du mußt sie noch mal putzen. — Nein, Du sollst mir erst den Nachtsack schaffen! — Karte, Kvock-far-noMn^! Wenn ich nicht den Augenblick Wasser bekomme, sag' ich'ö dem Olpt-um! — ?6cneur, parlo ba«! LvnlZuis w b-ir^no avoc pru«touch!..

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur.

Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

Nachkorrektur erfolgte automatisch.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341546_180558
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341546_180558/178
Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 3, 1844, II. Semester. I. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341546_180558/178>, abgerufen am 22.12.2024.