Die Grenzboten. Jg. 3, 1844, I. Semester.weiß, daß Sie meine Regierung nicht liebten, aber ich weiß auch, Die Restauration war endlich eingetreten und die nach der Beiden Wahlen im Jahre 1817 kam in allen zwanzig Sektionen Dadurch kam er allmälig auf das Terrain der Opposition, In den ersten Reihen der Vertheidiger der Charte stehend, durch Der General Foy war so unklug gewesen, seine ruinirten Ver- weiß, daß Sie meine Regierung nicht liebten, aber ich weiß auch, Die Restauration war endlich eingetreten und die nach der Beiden Wahlen im Jahre 1817 kam in allen zwanzig Sektionen Dadurch kam er allmälig auf das Terrain der Opposition, In den ersten Reihen der Vertheidiger der Charte stehend, durch Der General Foy war so unklug gewesen, seine ruinirten Ver- <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0444" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/180157"/> <p xml:id="ID_1173" prev="#ID_1172"> weiß, daß Sie meine Regierung nicht liebten, aber ich weiß auch,<lb/> daß Sie ein ehrlicher Mann sind.</p><lb/> <p xml:id="ID_1174"> Die Restauration war endlich eingetreten und die nach der<lb/> Charte zusammengesetzten Kammern versammelt. Laffitte wurde von<lb/> dem Wahlcollegium von Paris in die Deputirtenkammer gesendet,<lb/> wo er auf der Bank der Opposition Platz nahm. Doch war wäh¬<lb/> rend dieser Sitzung seine Stellung gegen die Regierung nicht gerade<lb/> feindselig. Der Finanzmann Laffitte verweigerte zwar sein Votum<lb/> allen Neactionsmaßregeln der unsindbaren Kammer, beschränkte sich<lb/> aber sonst ganz auf sein Fach und ergriff nur das Wort, wenn ihm<lb/> eine Finanzfrage Gelegenheit gab, seine Ideen über den Gegenstand<lb/> zu entwickeln, den er so lange und gründlich studirt hatte. Schon<lb/> seine Berichte als Gouverneur der Bank hatten durch ihre Klarheit<lb/> und Gründlichkeit seine genaue Wissenschaft in Allem, was sich auf<lb/> den öffentlichen Credit bezog, bewiesen.</p><lb/> <p xml:id="ID_1175"> Beiden Wahlen im Jahre 1817 kam in allen zwanzig Sektionen<lb/> des Wahlcollegiums von Paris ein und derselbe Name bei der er¬<lb/> sten Ziehung aus der Urne; es war der Lafsitte's. Er trennte sich<lb/> in dieser Kammersitzung offen von seinen politischen Freunden, indem<lb/> er die Rentenreduction unterstützte.</p><lb/> <p xml:id="ID_1176"> Dadurch kam er allmälig auf das Terrain der Opposition,<lb/> und als das Ministerium Villele sich durch die Auflösung der Na¬<lb/> tionalgarde auf die Spitze der Unpopularität gestellt hatte, sah man<lb/> den patriotischen Deputieren einen schrecklichen Lärm auf den Bänken<lb/> der Rechten durch den Vorschlag veranlassen, die Minister in Anklage¬<lb/> stand zu versetzen.</p><lb/> <p xml:id="ID_1177"> In den ersten Reihen der Vertheidiger der Charte stehend, durch<lb/> seine Meinungen, wie durch seine fürstliche Freigebigkeit populär, sah<lb/> der reiche Banquier bald alle Notabilitäten der Presse und der Tri-<lb/> bune um sich versammelt. Wenn er seine Börse allen Unglücklichen<lb/> öffnete, die Industrie in allen Fächern unterstützte, die Wissenschaften<lb/> und Künste mit seinem Golde ermuthigte oder ungeheuere Summen<lb/> zur Unterstützung wohlthätiger Anstalten hingab: immer wußte Laffitte<lb/> mit der Größe des guten Willens die Zartheit in der Ausführung<lb/> zu vereinigen. Wir führen blos einen Zug von taufenden an.</p><lb/> <p xml:id="ID_1178" next="#ID_1179"> Der General Foy war so unklug gewesen, seine ruinirten Ver-<lb/> mögensumstände im Börsenspiel verbessern zu wollen, aber da er mit</p><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0444]
weiß, daß Sie meine Regierung nicht liebten, aber ich weiß auch,
daß Sie ein ehrlicher Mann sind.
Die Restauration war endlich eingetreten und die nach der
Charte zusammengesetzten Kammern versammelt. Laffitte wurde von
dem Wahlcollegium von Paris in die Deputirtenkammer gesendet,
wo er auf der Bank der Opposition Platz nahm. Doch war wäh¬
rend dieser Sitzung seine Stellung gegen die Regierung nicht gerade
feindselig. Der Finanzmann Laffitte verweigerte zwar sein Votum
allen Neactionsmaßregeln der unsindbaren Kammer, beschränkte sich
aber sonst ganz auf sein Fach und ergriff nur das Wort, wenn ihm
eine Finanzfrage Gelegenheit gab, seine Ideen über den Gegenstand
zu entwickeln, den er so lange und gründlich studirt hatte. Schon
seine Berichte als Gouverneur der Bank hatten durch ihre Klarheit
und Gründlichkeit seine genaue Wissenschaft in Allem, was sich auf
den öffentlichen Credit bezog, bewiesen.
Beiden Wahlen im Jahre 1817 kam in allen zwanzig Sektionen
des Wahlcollegiums von Paris ein und derselbe Name bei der er¬
sten Ziehung aus der Urne; es war der Lafsitte's. Er trennte sich
in dieser Kammersitzung offen von seinen politischen Freunden, indem
er die Rentenreduction unterstützte.
Dadurch kam er allmälig auf das Terrain der Opposition,
und als das Ministerium Villele sich durch die Auflösung der Na¬
tionalgarde auf die Spitze der Unpopularität gestellt hatte, sah man
den patriotischen Deputieren einen schrecklichen Lärm auf den Bänken
der Rechten durch den Vorschlag veranlassen, die Minister in Anklage¬
stand zu versetzen.
In den ersten Reihen der Vertheidiger der Charte stehend, durch
seine Meinungen, wie durch seine fürstliche Freigebigkeit populär, sah
der reiche Banquier bald alle Notabilitäten der Presse und der Tri-
bune um sich versammelt. Wenn er seine Börse allen Unglücklichen
öffnete, die Industrie in allen Fächern unterstützte, die Wissenschaften
und Künste mit seinem Golde ermuthigte oder ungeheuere Summen
zur Unterstützung wohlthätiger Anstalten hingab: immer wußte Laffitte
mit der Größe des guten Willens die Zartheit in der Ausführung
zu vereinigen. Wir führen blos einen Zug von taufenden an.
Der General Foy war so unklug gewesen, seine ruinirten Ver-
mögensumstände im Börsenspiel verbessern zu wollen, aber da er mit
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