Die Grenzboten. Jg. 3, 1844, I. Semester.poleon Frankreich verlassen mußte, forderte er seinen Abschied und Bald nachdem seine Frau von ihm geschieden war, kam der Als Gyllenborg starb, wurde der Wittwe Sohn ein berühmter Die dritte Zacke des liebenswürdigen Kleeblattes bildet seine Wrcnzboten ISiü, I. 45"
poleon Frankreich verlassen mußte, forderte er seinen Abschied und Bald nachdem seine Frau von ihm geschieden war, kam der Als Gyllenborg starb, wurde der Wittwe Sohn ein berühmter Die dritte Zacke des liebenswürdigen Kleeblattes bildet seine Wrcnzboten ISiü, I. 45»
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poleon Frankreich verlassen mußte, forderte er seinen Abschied und
erhielt eine Pension von dreitausend Francs, bis er im Jahre 1841
starb.
Bald nachdem seine Frau von ihm geschieden war, kam der
schwedische Graf Gyllenborg, der in die Revolution verwickelt und
des Landes verwiesen worden, nach Kopenhagen, und Frau Heiberg
vermählte sich mit ihm. Derselbe gab eine Zeitung in französischer
Sprache heraus, allein je vorzüglicher die Artikel waren, die darin
gegeben wurden, um so sicherer fühlte man sich überzeugt, daß nicht
er, sondern seine Gattin sie geschrieben habe. Nun war ihr Haus
abermals der Brennpunkt, welcher alle geistigen Strahlen vereinigte,
denn die Noblesse der RefugiLs aus Schweden und Frankreich sam¬
melte sich dort, und die Gräfin Gyllenborg stand hochverehrt in ihrer
Mitte.
Als Gyllenborg starb, wurde der Wittwe Sohn ein berühmter
Schriftsteller, ihre Schwiegertochter war eine gefeierte Künstlerin und
wiederum sah sie sich in einem Zirkel der ausgezeichnetsten Leute.
Man kann aber auch wahrlich nirgendswo ein Trifolium gottbcgab«
ter Menschen so eng vereinigt finden, als hier. Die Matrone
selbst, welche beinahe siebenzig Jahre zählt, ist eine stille und sehr
bescheidene Frau; sie sträubt sich, eine öffentliche Rolle zu spielen und
lehnt deshalb die Autorschaft der Novellen auf's Bestimmteste ab.
Dazu nun ihr Sohn, der Professor Heiberg, der ein geborner Ari¬
stokrat der Schönheit ist. Sein hochgebildeter Geist wiegt sich aus
den rhythmischen Wellen des Ebenmaßes und der Vollendung, und
das prägt sich nun auch deutlich in seiner ganzen äußeren Erscheinung
aus. Es ist Mes edel und schön an ihm; man merkt es gleich,
daß ihn jedes Rohe und Unschöne recht innerlich verletzen imiß. Sein
geniales Auge glüht voll Wohlwollen und so scharf satyrisch sich >Hei-
berg oft in seinen Schriften erweist, eben so mild und versöhnlich
findet man ihn im Umgange.
Die dritte Zacke des liebenswürdigen Kleeblattes bildet seine
Gemahlin. Im Jahre 1832 vermählte er sich mit einer jungen
Schaltspielerin, Johanne Louise Pätges, welche sehr viel versprach
und sich nun zu einer dramatischen Künstlerin entwickelt hat, wie es
wenige gibt. Es umweht eine solche Wahrheit und Unmittelbarkeit
alle Charaktere, die sie darstellt, daß auch die kältesten Zuschauer
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